Was hat der VGSD 2024 erreicht? Was sind die Pläne für 2025? – VGSD-Vorstand Andreas Lutz zieht Bilanz.
Wir haben beim VGSD über Weihnachten und den Jahreswechsel Kraft getankt und sind voller Energie ins Jahr 2025 gestartet. Das gleiche gilt offenbar für unsere Mitglieder und Leser/innen. In den letzten drei Wochen habt ihr mehr als 500 Kommentare verfasst, normalerweise brauchen wir zwei Monate, um auf diese Zahl zu kommen!
Auch unser Voting zu euren Erfahrungen mit der E-Rechnung war ein voller Erfolg (Ergebnisse) und mit dem "Wirtschaftswarntag" steht bereits die nächste politische Aktion vor der Tür, die wir nutzen wollen, um die Sichtbarkeit der Anliegen von Solo- und Kleinstunternehmen zu erhöhen.
Inhaltsübersicht
- Deutlich mehr Diskussion
- 40 Prozent Wachstum auf LinkedIn und Instagram
- Kontinuität im Team
- Mehr aktive Mitglieder
- Mehr Mitglieder insgesamt, aber Rückgang bei Vereinsmitgliedern
- Talk-Anmeldungen von 12.915 auf 19.433 gestiegen
- Mehr als 500 Stunden geballtes Wissen für Vereinsmitglieder
- 171 Gelegenheiten zum persönlichen Kennenlernen
- BAGSV auf neue Beine gestellt
- Zusammenarbeit unter Verbänden weiter intensiviert
- Verbreiterung unseres Bündnisses infolge Herrenberg-Urteil
- Onlinekonferenzen und Stakeholder-Gespräche
- Umstieg auf die E-Rechnung - bei unseren Mitgliedern und uns selbst
- Zweites Netzwerktreffen in Frankfurt, drittes in Karlsruhe
- Vorgezogene Bundestagswahl bestimmendes Thema in 2025
- Was wir 2025 ganz sicher tun werden
Doch bevor wir über unsere Aktivitäten und Pläne für 2025 sprechen, wollen wir auf das Jahr 2024 zurückblicken. Wir haben auf unserer Website 274 Beiträge veröffentlicht, die 3.459 mal kommentiert wurden. Im Vorjahr waren es noch 3.100 Kommentare und 302 Beiträge. Die durchschnittliche Zahl der Kommentare pro Beitrag ist von 10,3 auf 12,6 gestiegen und erreicht damit den bisher höchsten Wert unserer Verbandsgeschichte (mit Ausnahme des Corona-Jahres 2020).
Der Anstieg hat sicher auch damit zu tun, dass wir 2024 unsere Kommentarfunktion weiterentwickelt haben, man jetzt Kommentare abonnieren und liken kann, mit einem Klick auf den neuesten und, falls vorhanden, hilfreichsten und kontroversesten springen kann. Seit 2024 kannst du zudem Beiträge nicht nur lesen und kommentieren, sondern auch anhören. Unsere "Louisa" getaufte Vorlesestimme macht es möglich.
In den sozialen Medien konnten wir die Zahl unserer LinkedIn-Follower von 3.547 auf 4.922 erhöhen (+ 39 Prozent), die auf Instagram von 1.564 auf 2.219 (+ 42 Prozent). Die Zahl unserer Facebook-Fans erhöhte sich von 12.684 auf 12.727 und blieb damit auf hohem Niveau stabil. Was Twitter betrifft, so war es ein guter Ort für den Austausch. X ist dies nicht mehr. Mit der entsprechenden Nachricht haben wir unseren X-Account "eingefroren" und unsere gut 2.800 Follower dort gebeten, uns auf einem der anderen sozialen Netzwerke zu folgen.
Überaus aktiv waren wir auch bei der Pressearbeit. Nach zwei PMs im Vorjahr versendeten wir 2024 sieben Pressemitteilungen an unseren Verteiler, der aktuell 946 Journalistinnen umfasst. Außerdem waren wir mit Zitaten und Hintergrundinfos zum VGSD in zwölf Jimdo-Pressemitteilungen präsent, was ebenfalls zu zahlreichen Veröffentlichungen führte.
Hohe Kontinuität gab es bei unserem siebenköpfigen Kernteam, das wir zuletzt im November 2023 um Jörn Freynick, unseren Leiter Politik, erweitert hatten. Wie es ihm bei uns gefällt, verrät er übrigens in der Weihnachtsausgabe 2024 unseres Podcasts "VGSD Story".
Hohe Fluktuation gab es nach einer langen Phase der Kontinuität bei drei unseren Werkstudent/innen: Maximiliane Albrecht, Charlotte Gruber und Jana Nitzsche verließen uns dieses Jahr, nachdem sie in Summe fast neun Jahre bei uns tätig gewesen waren. Anstelle von Maxi, Charly und Jana konnten wir Mona Zubeidat, Marvin Mertin und Christian Pfaff als studentische Mitarbeiter/innen gewinnen.
Übrigens: Unter "Aktive Mitglieder und Mitarbeiter" haben sich alle Mitarbeiter vorgestellt, einen Überblick über ihre Aufgabenschwerpunkte findet ihr unter "Unser Team".
Unter "Aktive Mitglieder" findet ihr auch Porträts unserer Gruppensprecher/innen, unserer Moderator/innen und anderer engagierter Mitglieder. Ihre Zahl wuchs gegenüber dem Vorjahr von 81 auf 103, vor allem aufgrund der Gründung neuer Branchen- und Fachgruppen und dem Wachstum der Sprecher-Teams.
Die Zahl der Vereinsmitglieder sank um drei Prozent von 5.899 auf 5.719. Für das laufende Jahr rechnen wir dagegen wieder mit einem Wachstum. Dafür spricht die Zahl der Community-Mitglieder, die von 14.041 auf 15.317, also um mehr als 1.200 gewachsen ist.
Trotz des leichten Rückgangs bei der Zahl der Vereinsmitglieder nahm die Zahl der Branchenprofile 2.415 auf 2.467 zu, 43 Prozent der Vereinsmitglieder haben jetzt also ein solches Profil in unserem Mitgliederbereich. Unverändert blieb die Zahl von 1.251 Vorteilsangeboten exklusiv für andere Vereinsmitglieder.
Die Zahl der von uns veranstalteten Experten-Talks stieg 2024 von 54 auf 65, die Zahl der Teilnehmenden von 12.915 auf 19.433. Im Schnitt meldeten sich für jeden Talk 299 (Vorjahr: 239) Mitglieder an. Die Show-Rate stieg von 47,3 auf 51,7 Prozent. Dieser Erfolg ist zum Teil auf unsere beiden Online-Konferenzen zum Thema Reform des Statusfeststellungsverfahrens und E-Rechnung zurückzuführen, vor allem aber darauf, dass wir bei unserer Themenauswahl immer noch weiter dazulernen. Als Folge dessen haben wir bei der Vorstellung der erfolgreichsten Talks des Jahres 2024 den ersten Platz gleich drei Mal vergeben, wobei sich Themen rund um Steuern, Buchhaltung und Rechnungsstellung 2024 als Top-Favoriten unserer Mitglieder entpuppten...
Bis zum Jahresende hatten wir insgesamt 586 Talks organisiert und davon 524 Mitschnitte angefertigt, in Summe bieten wir exklusiv für Vereinsmitglieder also mehr als 500 Stunden geballtes Wissen in Form von Video- und optional Audioaufzeichnungen. Für die Talks haben sich im Lauf der Jahre 133.500 Teilnehmer/innen angemeldet. Hinzu kommen Zehntausende, die die gut 500 Mitschnitte nachträglich angeschaut haben.
Neu gegründet hat sich 2024 die Regionalgruppe Allgäu und ist überaus aktiv. Gleiches gilt für die beiden Fachgruppen "Queerbeet" und "Selbstständig mit 60plus". Die Gesamtzahl der Gruppen ist damit auf 21 gestiegen.
Unsere Gruppen organisierten 171 Veranstaltungen mit 2.980 Teilnehmer/innen, im Schnitt meldeten sich 17,4 Personen pro Veranstaltung an. Bei den Regionalgruppen überwogen leicht die physischen Treffen, die Branchen- und Fachgruppen treffen sich dagegen nur online. In Summe fanden 84 physische Treffen mit durchschnittlich 11 und 87 Online-Veranstaltungen mit durchschnittlich 24 Teilnehmer/innen statt. Neben unserem Netzwerktreffen, das wir hier nicht mitgerechnet haben, sind diese Meetups der beste Weg, andere Mitglieder persönlich kennenzulernen. Wir danken allen Gruppen-Sprecher/innen dafür, dass sie dafür im zurückliegenden Jahr 171 Mal die Gelegenheit schufen!
Neben effektiver Wissensvermittlung und unserer starken Community spielt beim VGSD die politische Interessenvertretung der Soloselbstständigen und Kleinstunternehmen eine zentrale Rolle. Wie schon erwähnt verstärkte im November vorletzten Jahres Jörn Freynick unser aus Dr. Vera Dietrich und Dr. Andreas Lutz bestehendes Politik-Team, 2024 war sein erstes volles Jahr beim VGSD. Da Jörn sich – anders als Vera und Andreas – in Vollzeit um unsere politischen Kontakte kümmern kann, konnte wir schon lange geplante Vorhaben in Angriff nehmen.
So beschlossen wir zusammen mit den anderen in der BAGSV organisierten Berufsverbänden und Initiativen, unser Bündnis auf neue Beine zu stellen und weiter zu professionalisieren. Der VGSD spielt dabei eine wichtige Rolle, weil die BAGSV kein eigener Verband ist, sondern eine Arbeitsgemeinschaft von Verbänden, die möglichst effektiv und unbürokratisch zusammenarbeiten wollen.
Aufbauend auf einer Befragung der Verbände haben wir die Einführung eines Mitgliedsbeitrags beschlossen, einen Relaunch der BAGSV-Website, der im Jahr 2025 umgesetzt werden soll, sowie weitere Änderungen. Geplant ist auch der Beschluss einer Geschäftsordnung. Jörn widmet einen erheblichen Teil seiner Zeit der Koordination der BAGSV. Die Zahl unserer Treffen und Intensität unserer Abstimmung nahm 2024 deutlich zu. Wir trafen uns dreimal physisch in Berlin und hatten eine zweistellige Zahl von Online-Meetings, teils intern, teils mit Politikern und anderen Stakeholdern.
Erstmals veranstalteten wir ein (sehr gut besuchtes!) parlamentarisches Frühstück für Abgeordnete und nutzten die Gelegenheit, um einen politischen Freundeskreis der Selbstständigen zu gründen. Wir erarbeiteten mehrere gemeinsame Positionspapiere, auf besondere Beachtung stieß dabei das in einer eigenen Arbeitsgruppe erarbeitete Papier zur Reform des Statusfeststellungsverfahrens. Spezieller vom Thema, aber ebenfalls sehr erfolgreich war unser von zwei Mitgliedern erarbeitetes Positionspapier zur Umsatzsteuerbefreiung von Bildungsleistungen.
Wir unterstützten gemeinsam mit den anderen Verbänden mehrere Petitionen von Mitgliedern. Ein zentrales Thema war dabei 2024 das Herrenberg-Urteil des Bundessozialgerichts, das in Verbindung mit einem Rundschreiben der Sozialversicherungsträger den Status von hunderttausenden Selbstständigen in der Bildungsbranche in Frage stellte, obwohl diese in der Regel ohnehin rentenversicherungspflichtig sind.
Die dramatischen Auswirkungen führten zu einem noch andauernden Dialogprozess des BMAS mit sechs Arbeitsgruppen. Eng koordiniert nahmen wir an diesen Treffen teil, lernten auf diese Weise viele weitere Verbände kennen, was die Sichtbarkeit der BAGSV weiter erhöhte und unser Bündnis für Rechtssicherheit deutlich verbreiterte.
Ein wichtiger Erfolg war auch unsere Onlinekonferenz zur Reform des Statusfeststellungsverfahrens, an der neben zahlreichen Politiker/innen und Expert/innen auch Professor Rainer Schlegel, der frühere Präsident des Bundessozialgerichts teilnahm.
Auch unabhängig von der BAGSV konnten wir 2024 unsere politische Arbeit deutlich intensivieren. Wir führten eine zweistellige Zahl von Stakeholdern-Gesprächen zum Thema "Beitragsgerechtigkeit" durch, zumeist per Videokonferenz und in der Regel mit mehreren Teilnehmer/innen aus Regierung, Bundestag und auch Wissenschaft. Dafür hatten wir mithilfe unseres Mitglieds Peter Claus Lamprecht eine Präsentation erarbeitet, die die komplexen Zusammenhänge verständlich macht, was die Gespräche sehr viel effektiver gemacht hat.
Unsere mit Abstand meistbesuchte Veranstaltung – nicht nur in 2024, sondern seit Gründung des VGSD – war die Onlinekonferenz "Fit für die E-Rechnung" im September 2024 mit 2.653 Teilnehmer/innen. Das war aber nur der Höhepunkt einer Vielzahl von Veranstaltungen und Angeboten. Wir haben inzwischen mehr als 20 Beiträge zu dem Thema geschrieben und 17 Experten-Talks durchgeführt, darunter vier Sprechstunden mit unserem Mitglied Karin Zweigler exklusiv für Vereinsmitglieder. Unsere E-Rechnungs-Checkliste und unsere Anbieter-Vergleichstabelle wurden zusammen fast 4.000 mal downgeloadet. All dies findest du unter dem Menüpunkt "Themen", wo wir einen eigenen Unterpunkt "E-Rechnungspflicht" eingerichtet haben. Zur Onlinekonferenz mit Checkliste und Anbieter-Vergleichstabelle geht es hier.
Die Umstellung auf die E-Rechnungspflicht haben wir nicht nur bei unseren Mitgliedern begleitet, sondern auch selbst zum Anlass genommen, unsere Buchhaltung komplett umzustellen und viel stärker als bisher zu automatisieren (kurzer Erfahrungsbericht), was schon 2024 zu hohen zeitlichen und finanziellen Einsparungen geführt hat.
Ein weiterer Höhepunkt des Jahres war unser Netzwerktreffen Mitte Oktober in Frankfurt mit 150 Teilnehmer/innen. Wer wollte, konnte an einer Stadtführung teilnehmen (im Preis inbegriffen), bevor wir uns zum gemeinsamen Abendessen trafen. VGSD-Mitglied Michelle Spillner verzauberte uns alle. Auf ihren Impulsvortrag folgten vier Runden Barcamp mit einer breiten Auswahl aus Sessions, in denen die anwesenden Mitglieder ihr Wissen und ihre Erfahrung weitergaben.
Save the date: Der Termin für das nächste Netzwerktreffen steht bereits fest. Es wird am Donnerstagabend und Freitag, den 11./12. September 2025 in Karlsruhe stattfinden. Für unser Barcamp haben wir eine tolle Location gefunden und für leckeres Essen wird dort auch gesorgt sein. Bezüglich der Vorabend-Location stehen wir kurz vor der abschließenden Entscheidung. Bitte reserviert euch aber schon jetzt die beiden Tage für unser Treffen!
Das dominierende Thema wird 2025 zunächst einmal natürlich die vorgezogene Bundestagswahl sein, die heute genau in einem Monat stattfindet. Die Zeit ist so knapp, dass die Parteien es dieses Mal nicht schaffen, Wahlprüfsteine zu beantworten. Wir sind aber dabei für euch die Wahlprogramme genau zu analysieren und haben schon im Dezember eine Podiumsdiskussion mit Fachpolitiker/innen von vier Parteien organisiert. Wir versuchen die knappe Zeit bis zur Bundestagswahl bestmöglich zu nutzen, um unsere Themen und Anliegen in die Debatte zu tragen und werden jede Gelegenheit dafür kreativ und entschlossen nutzen.
Nach der Bundestagswahl, die hoffentlich positive Signale für die Wirtschaft und die Selbstständigen bringt, wird unser Fokus auf dem Koalitionsvertrag liegen. Wir rechnen damit, dass der Koalitionsvertrag dieses mal "dünner" ausfallen wird, dass man keinen detaillierten "Vierjahresplan" erstellt, sondern viel Gewicht auf die ersten hundert Tage und das erste Jahr legt.
Wenn tatsächlich eine solche, ein wenig agilere Vorgehensweise gewählt wird, ist es wichtig, kontinuierlich und quasi bei jedem neuen "Sprint" mit unseren Anliegen präsent zu sein. Das ist mit neuen Chancen verbunden, unsere Anliegen auf die Agenda zu bringen, die wir entschlossen nutzen wollen.
Ganz sicher werden wir in diesem Jahr
- ... zahlreiche Stakeholder-Gespräche führen, um insbesondere die neuen Abgeordneten kennenzulernen und mit unseren Themen vertraut zu machen.
- ... nach der Wahl das nächste parlamentarisches Frühstück organisieren und unseren Freundeskreis erweitern, um alte und neue Ansprechpartner/innen persönlich zusammenzubringen.
- ... im neuen Jahr die 2024 komplett überarbeitete Voting-Funktion nutzen, wie schon in den letzten Wochen zum Thema E-Rechnung, wodurch wir fünf Strategien zur Umsetzung der neuen Pflicht unterscheiden konnten.
- ... auch wieder Online-Konferenzen durchführen zu einem politischen Thema und auch zu einem wichtigen Wissensgebiet, zu dem wir euch "empowern" wollen.
- ... Positionspapiere veröffentlichen und Petitionen selbst durchführen und unterstützen. Und eine Online-Mitgliederversammlung wird es natürlich auch wieder geben (haltet euch dafür als Vereinsmitglied bitte den 8. April, 15-18 Uhr frei).
- ... trotz all dieser Verpflichtungen maximal agil bleiben, um auf die noch nicht genau vorhersehbaren politischen Herausforderungen und Chancen flexibel reagieren und sie entschlossen und optimal nutzen zu können.
Ganz sicher schließlich werden wir 2025 auf deine Unterstützung angewiesen bleiben – finanziell durch deine Vereinsmitgliedschaft, durch deine Empfehlung an andere Selbstständige, dein Feedback in Form von Kommentaren, bei Votings etc., als Unterstützer bei unseren politischen Aktionen und idealerweise als aktives Mitglied in einer unserer Gruppen.
Danke schon jetzt für deine Treue, Unterstützung und dein Engagement im Jahr 2025!
Welcher VGSD-Beitrag, welcher Talk, welches Treffen, welche Aktion war für dich 2024 besonders wichtig? Wir freuen uns über einen Kommentar von dir!
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