Coworking ist mehr als nur ein günstiger Weg, einen Schreibtisch zu mieten. Dahinter steht eine neue Form des Zusammenarbeitens, eine vibrierende Community mit ausgeprägten eigenen Werten – und eine eigene Sprache haben die Coworker auch:
Weißt Du, was der Unterschied zwischen Flex und Fix Desks ist und was das mit 24/7 und Fair Use zu tun hat? Was Coworking Spaces von Business Centern, Bürogemeinschaften, Gründungszentren und Inkubatoren unterscheidet? Was sie mit Hackerspaces, Repair Cafés, MakerSpaces, FabLabs und Jellies zu tun haben? Wann man den International Coworking Day feiert und warum? – Auf diese und viele weitere Fragen findest Du im folgenden Antworten.
24/7-Zugang
Wer einen -> Fix Desk mietet, erhält häufig 24/7-Zugang, also einen Schlüssel, Zugangscode oder –karte. Er ist dann nicht mehr an die Öffnungszeiten des Coworking Space gebunden, kann früher kommen und länger arbeiten, wenn er möchte.
Address Service
Viele Coworking Spaces nehmen Post an und sortieren diese in die Postfächer der Mieter ein.
Betahaus
Das 2009 eröffnete Berliner Betahaus war der erste offizielle Coworking Space in Deutschland. Über keinen anderen Coworking Space wurde in den Medien so häufig berichtet.
Büro / Team Space
Gemeint ist damit ein eigenes, abschließbares Büro, wie es für -> Business Center, -> Gründerzentren und -> kleinteilige Vermietung üblich ist. Während letztere von den Coworking Spaces zunehmend die Idee der tageweisen Vermietung von Schreibtischen übernehmen, bieten immer mehr Coworking Spaces inzwischen auch abschließbare Büros an. Attraktiv ist das für Startups und kleine Unternehmen mit mehreren Mitarbeitern, weshalb sie auch "Team Space" heißen.
Führung durch das Betahaus Berlin, dabei werden Dir viele der hier auf der Seite erklärten Begriffe wiederbegegnen (englisch, 4 Teile)
Bürogemeinschaft
Die Mitglieder einer Bürogemeinschaft haben typischerweise abschließbare -> Büros und teilen die Gemeinschaftsräume und ggf. auch technische Infrastruktur sowie Personal. Ursprünglich waren Bürogemeinschaften Zusammenschlüsse von Mitgliedern eines Berufes oder ähnlicher Berufe mit gleicher Zielgruppe. Bei medizinischen Berufen spricht man auch Praxisgemeinschaft.
Business Center
Business bzw. Office Center vermieten unter einem Dach eine größere Zahl von -> Büros und Besprechungsräumen. Zusätzlich bieten sie Sekretariatsdienste an. Sie sind häufig in Großstädten sowie in der Nähe von Flughäfen und Messegeländen zu finden. Früher vermieteten sie ausschließlich abschließbare Büros auf monatlicher Basis. Zunehmend vermieten sie tageweise auch einzelne Schreibtische und machen insofern Coworking Spaces Konkurrenz, wobei der Community-Aspekt allerdings i.d.R. im Hintergrund steht.
Café bzw Kaffeeküche
Eine ganze Reihe größerer Coworking-Spaces verfügt über ein eigenes Café, in dem ebenfalls gearbeitet werden kann, informelle Besprechungen stattfinden können etc. Ansonsten steht fast immer eine Tee- bzw. Kaffeeküche mit Espressomaschine, Wassererhitzer und oft auch Mikrowelle zur Verfügung. Die Kaffeeküche ist auch ein guter Ort, um mit anderen Mietern ins Gespräch zu kommen oder Gespräche und -> Telefonate zu führen, ohne andere bei ihrer Arbeit zu stören. Häufig kochen Mieter auch zusammen oder lassen „eine Pizza kommen“.
Ein Tag im Leben eines Coworking-Spaces (Zeitraffer)
Community
Im Zusammenhang mit Coworking ist „Community“ einer der am häufigsten verwendeten Begriffe – doch was bedeutet er eigentlich?
Erstaunlicherweise hat die deutsche Wikipedia keinen eigenen Eintrag für diesen allgegenwärtigen Begriff, sondern verweist direkt auf die deutsche Übersetzung „Gemeinschaft“ – Dabei handelt es sich um eine überschaubare soziale Gruppe (z.B. Gemeinde, Freundeskreis), deren Mitglieder durch ein starkes Wir-Gefühl miteinander verbunden sind. Räumliche Nähe ist keine zwingende Voraussetzung für das Entstehen einer Community, es kann auch eine andere Gemeinsamkeit sein, die begünstigt durch häufige Kommunikation zu vielfältigen Beziehungen untereinander führt, z.B. ähnliche Lebens- und Arbeitserfahrungen oder gemeinsame Werte (-> Werte des Coworking).
Coworking
Coworking (oder auch Co-working) bedeutet „zusammen arbeiten“ und gilt als neue Arbeitsform. Freelancer, Kreative, Selbstständige, Mitarbeiter kleiner Startups (aber auch Mitarbeiter von größeren Unternehmen ohne lokale Niederlassung) arbeiten dabei in größeren, offenen Räumen zusammen. Sie können unabhängig voneinander agieren und doch voneinander profitieren. Teilweise entwickelt sich daraus auch die Zusammenarbeit an gemeinsamen Projekte.
Coworking Space
In Deutschland gibt es ca. 250 Coworking Spaces. Sie stellen Arbeitsplätze und Infrastruktur (Internetzugang, Drucker, Scanner, Telefon, Fax, Beamer, Besprechungsräume) zeitlich befristet zur Verfügung. Sie fördern durch gemeinsame soziale Veranstaltungen, Workshops und andere Aktivitäten die Entwicklung einer -> Community (Gemeinschaft). Die Nutzung ist zeitlich flexibel und typischerweise auch auf Tagesbasis möglich.
Deskmag
Deskmag ist ein Onlinemagazin, das sich ganzheitlich mit dem Thema Coworking beschäftigt und damit weit über ein Listing von Coworking Spaces hinausgeht. Es geht um „neue Arbeitsformen und ihre Räume, wie sie aussehen, wie sie funktionieren, wie sie verbessert werden können und wie wir in ihnen arbeiten.“
Eventformate
Durch die Vielzahl an -> Meetups, die Coworking Spaces organisieren und den engen Austausch innerhalb der Szene sind hier viele kreative Eventformate entstanden – mit noch kreativeren Namen. Hier einige Beispiele:
- Brötchen & Business & Blabla – So nennt das Coworking Gewächshaus Düsseldorf und inzwischen auch das Stuttgarter coworking0711 sein monatliches Frühstückstreffen.
- Beim ChangeMaker Slam, im Heimathafen Wiesbaden treten 6 Personen bzw. Teams an und präsentieren in jeweils 6 Minuten Projekte und Ideen, mit denen sie soziale Innovationen herbeiführen wollen.
- Donnerstalk heißen die Vortragsevents, die seit Jahren Donnerstag abends im Heimathafen stattfinden.
- fix & freitags – So nennt das Münchener Combinat56 Events, bei denen Coworker Freitags zwischen 10 und 12 Uhr aus ihrem Arbeitsbereich berichten und Tipps geben.
- Das Ergebnis des gemeinsamen Salat-Schnippelns heißt dort übrigens „Open Salad“.
Facebook und andere soziale Medien
Dass Coworking Spaces in den sozialen Medien stark aktiv sind ist nicht überraschend. Neben ihrer Website bietet vor allem die Facebook-Seite die Gelegenheit, sich ein Bild davon zu machen, wie lebendig die entsprechende -> Community ist und visuelle Eindrücke von -> Meetups zu gewinnen.
Fair Use
Neben der Nutzung des Schreibtischs (Desk) ist bei Coworking Spaces in der Regel die Nutzung von WLAN, Küche, Drucker etc. und manchmal auch die kostenfreie Nutzung des Besprechungsraums enthalten. Dabei gelten bestimmte Grenzen, die mehr oder minder explizit geregelt sind. Man spricht dabei von „Fair Use“.
Fix Desk
Ein Fix Desk ist ein eigener Schreibtisch, oft mit abschließbarem Container oder anteiliger Schranknutzung. Man kann sich also einen bestimmten (Lieblings-) Schreibtisch auswählen, der dann für einen freigehalten wird. Häufig befinden sich die Fix Desks in einem eigenen, ruhigeren Raum. (Gegenteil: -> Flex Desk)
Fläche
Die Fläche der meisten Coworking Spaces bewegt sich zwischen 250 und 750 m2. Das Betahaus Hamburg gibt 1.400, das Berliner Betahaus 5.000 m2 als Fläche an. Größere Flächen haben den Vorteil, dass mehr gemeinsame Einrichtungen wie z.B. ein -> Café, eine Werkstatt, Besprechungs- und Veranstaltungsräume etc. zur Verfügung gestellt werden können. Typischerweise werden auch mehr Veranstaltungen organisiert. Andererseits nimmt mit der Zahl der Mieter auch die Anonymität zu.
Flex Desk
Wer einen Flex Desk mietet hat keinen Anspruch auf einen bestimmte Schreibtisch, sondern kann einen beliebigen freien Arbeitsplatz (aber keinen -> Fix Desk) wählen. Zu Stoßzeiten kann es vorkommen, dass er keinen Platz findet.
Geschichte des Coworking
-> Deskmag hat die Geschichte des Coworking bis ins Jahr 1628 zurück verfolgt. Entscheidend war aber das Jahr 2005: Am 9. August entstand in San Francisco im „Spiral Muse“ der erste offizielle Coworking Space, organisiert von dem Programmierer Brad Neuberg als Antwort auf „unsoziale“ -> Businesscenter. Im selben Jahr eröffnete in Berlin mit dem St. Oberholz eines der ersten Cafés, die ihren Gästen kostenloses -> WLAN anboten und am Laptop arbeitende Gäste explizit willkommen hießen. Der erste offizielle Coworking Space in Deutschland eröffnete 2009 in Berlin: Das -> Betahaus.
Gründer- und Technologiezentren
In Deutschland gibt es rund 500 Gründer- und Technologiezentren. Sie richten sich i.d.R. an technologieorientierte und möglichst innovative Gründer bzw. Startups. Häufig werden sie von der regionalen Wirtschaftsförderung gefördert oder betrieben. Synonym werden auch die Begriffe Startup-Zentrum und -> Inkubator genutzt. Teilweise spezialisieren sie sich auf bestimmte Technologien und Branchen, z.B. IT, Biotechnologie, Umwelttechnik aber auch die Kreativwirtschaft.
Hackerspace
Vorläufer von Coworking Spaces waren die Hackerspaces, die 1995 in Berlin aufkamen (in einem solchen entstand 2006 die deutsche Piratenpartei). Ein Hackerspace oder Hackspace ist ein offener Raum, in dem sich Hacker sowie an Technologie, digitaler Kunst etc. Interessierte treffen und austauschen. Die Hackerspaces bzw. ihre Trägervereine setzen sich für die Förderung der Allgemeinbildung im technischen Bereich und insbesondere zu den Themen Open Source und Netzpolitik ein. Typische Aktivitäten sind Do it yourself-Sessions und Workshops, Vorführungen und Vorträge, aber auch die Organisation von Partys und Spielen.
Haustiere
Nur wenige Coworking Spaces erlauben das Mitbringen von Hunden. Am besten vorher telefonisch erkundigen und dafür sorgen, dass andere Mieter kein Problem damit haben.
Inkubator
Inkubator ist das englische Wort für „Brutkasten“. Zur Abgrenzung wird im englischsprachigen Bereich der Begriff „business incubator“ benutzt. Im Grunde handelt es sich um ein -> Gründerzentrum, wobei der Begriff Inkubator häufiger für solche Gründungszentren benutzt wird, die von privaten Unternehmen betrieben werden. Sie beschränken sich typischerweise nicht auf die Vermietung von Räumen, sondern wollen wie in einem Brutkasten die Entwicklung der Unternehmen im Inkubator beschleunigen. Dies kann z.B. durch Einbringen von Wissen, Kunden- und Lieferantenbeziehungen und anderen Ressourcen des Unternehmens geschehen, das den Inkubator betreibt. Häufig beteiligt sich das Betreiberunternehmen auch zu einem erheblichen (zweistelligen) Prozentsatz an den Mietern.
Und was ist ein Accelerator? Ähnlich wie bei einem Inkubator erhalten die Mieter auch hier Kapital und Beratung, allerdings tendenziell über einen kürzeren Zeitraum (wenige Monate). Entsprechend fällt die Beteiligung an dem Unternehmen geringer aus, typischerweise im einstelligen Prozentbereich.
International Coworking Day
Jedes Jahr wird an dem Freitag, der dem 9. August am nächsten liegt, der International Coworking Day begangen - so auch in vielen deutschen Coworking Spaces. Am 9. August 2005 eröffnete Brad Neuberg den weltweit ersten Coworking Space (-> Geschichte des Coworking). Das sind die genauen Termine:
- Freitag, 12.08.2016
- Freitag, 11.08.2017
- Freitag, 10.08.2018
- Freitag, 09.08.2019
- Freitag, 07.08.2020
Jelly
Jellies sind ähnlich wie -> Hackerspaces eine frühe bzw. alternative Form des Coworking. Die Teilnehmer treffen sich in regelmäßigen Abständen (zum Beispiel wöchentlich) zu einem informellen „working event“. Dieses findet zuhause bei einem Teilnehmer, in seinem Büro, Laden oder einem Café statt. Ihnen stehen Stühle, Sofas, ggf. Tische zur Verfügung sowie ein -> WLAN. Ihren Laptop bringen sie selbst mit. Sie arbeiten während des Jellys einen Tag oder einige Stunden zusammen, tauschen sich aus und arbeiten ggf. auch gemeinsamen Aufgaben.
Historische Aufnahmen von Jellies
Kleinteilige Vermietung
Üblicherweise werden bei Bürogebäuden abschließbare größere Flächen (Etagen) vermietet von mindestens 150 oder 250 m2 Größe. Üblich sind zudem mehrjährige Mietverträge. Eine raumweise Vermietung mit kürzerer Kündigungsfrist ist im Vergleich dazu mit viel größerem Vermietungs- und Betreuungsaufwand verbunden.
Bei älteren Gebäuden, die für etablierte Unternehmen nicht mehr attraktiv sind oder aus anderen Gründen nicht großflächig vermietet werden können, sind die Vermieter jedoch teilweise zu einer kleinteiligen Vermietung abschließbarer -> Büros bereit. Oder sie vermieten an ein Unternehmen, das die kleinteilige Vermietung in eigener Verantwortung durchführt (wie z.B. Friendsfactory).
Teilweise vermieten auch Kommunen ältere Büro- oder auch Industriegebäude auf diese Weise zu vergleichsweise geringen Mieten. Im Gegensatz zu Coworking Spaces findet die Vermietung in allen diesen Fällen raumweise statt und die Entwicklung einer -> Community steht zumeist im Hintergrund.
Makerspace bzw. FabLabs
In der Tradition der Hackerspaces stellen einige Coworking Spaces auch größere Werkzeuge und Maschinen wie 3D-Drucker, Laser-Cutter, CNC-Fräsmaschinen und Geräte der Spitzentechnologie für Experimente und zum Ausprobieren von Geschäftsideen zur Verfügung. Man spricht dann von Makerspaces bzw. FabLabs.
Meetups bzw. Events
Der Begriff „Meetups“, den wir auch beim VGSD z.B. für Regionaltreffen verwenden, kommt aus der Coworking-Szene, Coworker verwenden ihn häufig statt von Events oder Veranstaltungen zu sprechen.
Meetups finden nicht nur in den Besprechungs- oder Veranstaltungsräumen statt. Wenn kein ausreichend großer Raum vorhanden ist, werden die -> Flex Desks von der Bürofläche weggeräumt, Stühle aufgestellt und die Veranstaltung kann beginnen. Oder es werden nach Ende der regulären Öffnungszeiten in der Ecke eines größeren Raumes einige Tische für einen Workshop zusammengestellt.
Häufig treffen sich die Mieter auch in der (Kaffee-)Küche – sei es zum Frühstück, Mittagessen, einem gemeinsam zubereiteten Salat oder zum Kaffee. Sportereignisse, Jahrestage oder der alljährliche International Coworking Day bieten viele Anlässe zum Feiern. Viele Coworking Space haben eigene -> Eventformate entwickelt.
Gemeinsame Aktivitäten können aber auch darin bestehen, dass man gemeinsam Sport macht, z.B. an einem Laufereignis teilnimmt oder befreundete Einrichtungen besucht, z.B. einen -> MakerSpace – oder ein -> RepairCafé.
Mitgliedschaft
Um die Coworker zu binden und weil der Coworking Space ihnen über den Schreibtisch hinaus weitere Vorteile bietet (Zugang zu Veranstaltungen, Listing auf Website, Postservice, vergünstige Nutzung des Besprechungsraums etc.) sind viele Coworking Spaces dazu übergegangen, Mitgliedschaften anzubieten, die zum Beispiel eine oder mehrere Tagesmieten beinhalten und sich automatisch am Monatsende verlängern.
Öffnungszeiten
Wer keinen „Fix Desk“ mietet, ist in der Regel an die Öffnungszeiten des Coworking Space gebunden. Typisch sind Öffnungszeiten von Montag bis Freitag, 9 bis 18 Uhr. (Das Berliner -> Betahaus hat Montag bis Freitag von 8 bis 20 Uhr geöffnet.)
Nicht an die Öffnungszeiten gebunden sind Coworker mit -> 24/7-Zugang. Häufig finden nach Ende der regulären Öffnungszeiten noch -> Meetups statt.
Preise und Angebote
Wichtigstes Produkt von Coworking Spaces ist die Vermietung von Schreibtischen. Bei den Schreibtischen ist zwischen (meist) tageweise vermieteten -> Flex Desks und monatlich vermieteten -> Fix Desks zu unterscheiden. Davon hängt i.d.R. auch ab, ob der Zugang nur zu den -> Öffnungszeiten möglich ist oder -> 24/7. Die Preise variieren je nach Mietniveau der Stadt und Ambiete des Coworking Space erheblich. Typische Tagespreise liegen bei 20 Euro, Monatspreise bei 250 bis 300 Euro.
Neben den Schreibtischen vermieten die Coworking Spaces oft stunden- und tageweise Besprechungs- und Veranstaltungsräume sowie zunehmend auch abschließbare Büros auf monatlicher Basis.
Provinz: Coworking außerhalb der Großstädte
Die meisten Coworking Spaces gibt es in Berlin, gefolgt von Hamburg. Aber auch in kleineren (insbesondere Universitäts-)Städten und „in der Provinz“ entstehen zunehmend Coworking-Angebote. Häufig geschieht dies mit Unterstützung der regionalen Wirtschaftsförderung.
Beispiele sind Coworking Spaces in Greifswald, Lorsch, in Dießen am Ammersee, am Tegernsee sowie in Ravensburg.
Probetag
Eine ganze Reihe von Coworking Spaces bietet traditionell einen Probetag an mit vergünstigem Preis oder der Möglichkeit, den bezahlten Betrag bei dauerhafter -> Mitgliedschaft auf die monatliche Miete anzurechnen.
Rabatte
In der Regel gibt es bei der tageweisen Nutzung von Coworking Spaces Mengenrabatte, etwa in Form von 10er-Karten oder einem monatlichen Beitrag (-> Mitgliedschaft), der eine bestimmte Zahl von Tagen einschließt und gegenüber dem Tagespreis ermäßigt ist.
Repair Café
Ein Repair-Café ist ein -> Eventformat, zu dem die Teilnehmer defekte Alltags- und Gebrauchsgegenstände mitbringen - ob Loch in der Kleidung, defektes Fahrrad, kaputtes Haushaltsgerät, Handy oder Computer. Unter Anleitung kann man diese selbst reparieren, wenn Fachhändler eine Reparatur als zu teuer ausschließen. Dazu gibt es meist Kaffee und Kuchen, so dass die Treffen auch eine soziale Komponente haben.
Ehrenamtliche Helfer bringen die nötigen Werkzeuge mit und leiten die Teilnehmer an. Sie bauen temporäre Werkstätten auf, soweit die Repair Cafés nicht in -> Makerspaces stattfinden, wo ohnehin die nötigen Werkzeuge zur Verfügung stehen. Einige Repair Cafés replizieren sogar mithilfe von 3D-Druckern nicht mehr verfügbare Bauteile. Dazu werden zerbrochene Bauteile provisorisch zusammengeklebt, gescannt und dann neu ausgedruckt.
Mit den Veranstaltungen wollen die Initatoren einen Beitrag leisten gegen die Wegwerfgesellschaft und insbesondere die geplante Obsoleszenz, also die absichtliche Verringerung der Lebensdauer industrieller Produkte durch die Hersteller.
Schließfach
Viele Coworking Spaces vermieten auch Schließfächer, so dass man Computer, Bücher und Akten sowie andere persönliche Gegenstände während Abwesenheiten einschließen kann, auch wenn man über keinen Fix Desk verfügt.
Telefonieren
In Zeiten preisgünstiger Mobilfunktarife, von Skype usw. benötigt man in der Regel kein Festnetz-Telefon, außer man möchte etwas faxen. Faxgeräte bzw. Scanner stehen aber i.d.R. im Rahmen von -> Fair Use im Rahmen der Schreibtischmiete zur Verfügung. Wichtig ist auf einen guten Mobilfunkempfang zu achten.
Durch längere oder häufige Telefonate stört man die anderen Mieter. Zur Etikette gehört es deshalb, entweder möglichst leise zu sprechen oder für längere Telefonate in andere Räume oder nach draußen zu gehen. Das gilt natürlich erst recht für vertrauliche Gespräche.
Manche Coworking Spaces bieten „Telefonzellen“ oder "Skypeboxen", in denen man längere Gespräche führen kann, ohne andere zu stören.
Vorteile des Coworking
Die wichtigsten Vorteile des Coworking sind zum einen die geringeren Kosten im Vergleich zu einem eigenen Büro und selbst gegenüber einer Bürogemeinschaft, da man nicht nur Gemeinschaftsräume teilt, sondern auch die Arbeitsräume und im Fall von Flex Desks sogar die Schreibtische.
Zum anderen entsteht durch das gemeinsame Arbeiten mit unterschiedlichsten Menschen ein inhaltlicher und sozialer Austausch, der zu kreativeren Lösungen führt und einer Vereinzelung entgegenwirkt. Mittelfristig entsteht ein Beziehungsnetzwerk bzw. eine -> Community. Viele Coworker berichten über einen deutlichen Anstieg von Motivation und Produktivität gegenüber dem Home office.
Das Video erklärt die Vorteile von Coworking Spaces im Vergleich zu Büro, Home Office und Internet-Cafés
Werte der Coworking-Community
Viele Coworker teilen ein gemeinsames Werteverständnis. Die fünf wichtigsten Werte sind dabei: Offenheit, Kollaboration, Nachhaltigkeit, Gemeinschaft (-> Community) und Zugänglichkeit.
WLAN
Neben dem Schreibtisch ist ein ausreichend schnelles WLAN schon seit den Zeiten der -> Hackerspaces und -> Jellies das wichtigste Arbeitsmittel beim Coworking.
Die Nutzung des WLAN ist deshalb bei Coworking Spaces (fast) immer im Preis enthalten, natürlich im Rahmen des -> Fair Use-Prinzips. (Also bitte nicht das gemeinsame WLAN durch massenweisen Download von Videos lahmlegen!)
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