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Ein Grund, warum ich gerne selbstständig bin

Ein Grund, warum ich gerne selbstständig bin: Ich muss nicht mit Kollegen in eine Kantine gehen mit einem Geschirrförderband, über dem solche Hinweiszettel hängen.

Es ist nachvollziehbar, dass Abfall selbst weggeworfen, leere Flaschen und Besteck neben das Geschirr auf ein Tablett gelegt werden und Tabletts auch nicht gestapelt werden sollten.

Die öffentlich zugängliche Kantine eines Ministeriums ganz in der Nähe meines Wohnorts

Die Meinung des Betreibers über die Besucher der Kantine (in diesem Fall handelt es sich um Beamte) kann nicht sehr hoch sein bzw. scheinen ja seine (oder ihre) praktischen Erfahrungen dazu geführt zu haben, dass immer noch ein weiterer Zettel hinzukam.

Leider zeigt sich bei Hinweisschildern ebenso wie bei Gesetzen, dass ihre Inflation bei der Zielgruppe nicht zum erwünschten Verhalten führt, sondern eher zur Abstumpfung und außerdem zu einer, nun ja, etwas miefigen Kantinen-Atmosphäre.

Für mich bedeutet Selbstständigkeit, mitzudenken und Verantwortung zu übernehmen. Also im konkreten Fall daran zu denken, dass zwei Meter weiter ein Mitarbeiter die Tabletts wieder abräumen muss, dass man diese Tätigkeit mit ganz wenig Aufwand vereinfachen, angenehmer gestalten und dadurch auch Staus und Wartezeiten für die Nachkommenden verhindern kann.

Ich würde wahrscheinlich mit dem Kantinenbetreiber sprechen

Ganz schlimm finde ich, wenn ein rücksichtsloses Verhalten damit begründet wird, dass die Hilfskraft ja viel weniger verdient, die eigene Zeit kostbarer ist und das halt ihre Arbeit ist. "Sollen froh sein, dass sie in Deutschland einen Job haben!" Einem Kellner, dem man ins Gesicht sehen muss, würde man ja auch nicht das Geschirr so hoch auf sein Tablett stapeln, dass es anschließend runterfällt. Und zwar unabhängig von der Hautfarbe.

Ich möchte nicht behauten, dass die Selbstständigen die besseren Menschen sind, aber was ich schon beobachte, ist die Bereitschaft, auch im Alltag mehr Verantwortung zu übernehmen, Probleme zu lösen und nicht in Zuständigkeiten zu denken.

Deshalb würde ich mich schon ein wenig in meiner Intelligenz und meinem Verantwortungsgefühlt beleidigt sehen, wenn ich jeden Tag mittags diese acht Schilder anschauen müsste... Ich würde wahrscheinlich mit dem Kantinenbetreiber sprechen und ihn zu überzeugen versuchen, dass nicht alle Besucher dumm sind und er sein Ziel vielleicht auch auf andere Weise erreichen kann.

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