Es geht auch online: Zum ersten Mal fand die VGSD-Mitgliederversammlung per Zoom statt. Dabei gab es zwei neue Mitglieder für unseren Beirat und viele Learnings: dass manches mehr Zeit braucht und man auch online spannend und konstruktiv diskutieren kann, beispielsweise.
Im echten Leben gibt es Türsteher(/innen – dazu später mehr!), in Zoom gibt es … nun ja, wie heißen die eigentlich? Bei uns heißen sie jedenfalls Julia und Max, denn unsere Officemanagerin und unser Geschäftsführer sorgten dafür, dass jedes Mitglied einzeln und selbst den "Zoom-Raum" unserer ersten Online-Mitgliederversammlung betrat. 116 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatte die Video-Konferenz, davon waren 41 stimmberechtigt.
Und hier kam schon die erste Erkenntnis: Der überprüfte Einzel-Einlass – der notwendig ist, um den formalen Anforderungen an eine Anwesenheitsliste gerecht zu werden – braucht einfach etwas Zeit. So konnten wir erst einige Minuten nach 15 Uhr mit der eigentlichen Versammlung beginnen. Da deutete sich an, dass die geplanten zwei Stunden Dauer etwas knapp waren …
Ein unwiderstehliches Angebot
Nach der Begrüßung durch Vorstand Andreas Lutz übernahm wie schon in früheren Jahren Lars Bösel die Moderation und führte gewohnt heiter, gelassen und souverän durch den Nachmittag. Der begann nach der Genehmigung des Vorjahres-Protokolls mit einer Tour durch die Regional- und Branchengruppen. Die einzelnen Gruppensprecherinnen und -sprecher berichteten von den Aktivitäten und zeigten, wie lebendig der VGSD in allen Regionen Deutschlands vertreten ist und wie er von seinen engagierten Mitgliedern lebt.
Andreas bot dann einen Rückblick auf die vergangenen zwölf Monate aus Sicht des Vorstands. Neben dem beständigen Einsatz für die Belange von Selbstständigen gab es vor allem Veränderungen im Team der Festangestellten: Wie auf der vergangenen MV schon angekündigt, verstärkte im Januar Felix Petruschke das Redaktionsteam als zehnter fest angestellter Mitarbeiter des VGSD. Leider bekam Felix schon bald ein Angebot, dem er nicht widerstehen konnte und wurde uns im Juni vom Wirtschaftsmagazin "Wirtschaftswoche" abgeworben.
Verstärkung für die Arbeit in Berlin
Trotz Felix' Abgang hat der VGSD seit November wieder zehn angestellte Mitarbeitende – und Andreas Verstärkung für die politische Arbeit in Berlin: Jörn Freynick wird als Leiter Politik für den VGSD in Berlin netzwerken. Jörn nahm an der MV teil und konnte sich so den Mitgliedern selbst vorstellen. In einem Interview hat er uns gerade von seiner Motivation, für den VGSD zu arbeiten, erzählt.
So langsam zeichnete sich ab, dass zwei Stunden eine zu knappe Kalkulation waren und gut daran getan war, einen Puffer bis 18 Uhr einzuplanen. Denn nun brauchte auch die Wahl der Kassenprüfer etwas Zeit: Zusätzlich zu den bisherigen Kassenprüfern Sven Kesberger und Stefan Hackenthal bot sich Karin Wichert als Kassenprüferin an. In einer ad hoc anberaumten zusätzlichen Abstimmung wurde die Erweiterung des Kassenprüfungsteams auf drei beschlossen. Bei der anschließenden Wahl wurden Sven und Stefan bestätigt und Karin als Ersatzkassenprüferin gewählt. Wir freuen uns, dass dieses Team Verstärkung bekommen hat!
Was fehlt: virtuelle Blumensträuße
Verstärkung gab es auch für den Beirat. Aus diesem war Alexandra Meister im Frühsommer auf eigenen Wunsch ausgeschieden. Leider gibt es noch keine virtuellen Blumensträuße – wir hätten ihr gerne einen zum Dank für ihre Arbeit überreicht. Der verbliebene Micha Lauterjung freut sich nun auf gleich zwei neue Beiratsmitglieder: Moderator Lars und Cornelia Rüping wurden von der MV in den Beirat gewählt. Im Vorstand veränderte sich nichts: Die Amtszeit des dritten Vorstands Jonas Fartaczek endete, er stellte sich als einziger Kandidat wieder zur Wahl und wurde gewählt.
Inhaltlich stand ein Antrag des scheidenden Regionalgruppensprechers Markus Schaible zur Abstimmung: Der VGSD soll sich bei der nächsten Sozialwahl 2029 für eine Liste einsetzen, die gezielt die Interessen der Gründer und Selbstständigen vertritt. In der Aussprache zum Antrag meldeten sich unterschiedliche Stimmen zu Wort. Einige Mitglieder lobten die Initiative, weil sie sich dafür einsetzen will, in der Sozialwahl, die ohne Solo-Selbstständige gedacht ist, die Interessen von Solos zu vertreten. Andere äußerten die Sorge, dass eine eigene Liste zu erstellen zu viel Aufwand bei zu wenig Ertrag bedeutet. Am Ende stimmten 18 Mitglieder für den Antrag und sieben dagegen, elf enthielten sich.
Soll sich der Verband umbenennen?
Richtig lebendig – und fast durchgehend erfreulich konstruktiv – wurde in den letzten 20 Minuten der Versammlung diskutiert. Es ging um ein Meinungsbild zu der Frage, ob der Verbandsname in eine gendergerechte Variante geändert werden soll. Es gab Stimmen, die das Gendern prinzipiell ablehnen, solche, die Bedenken wegen der Gestaltung und Lesbarkeit haben und solche, die darauf hinwiesen, dass sich Menschen vom generischen Maskulinum ausgeschlossen fühlen. Da es nicht um einen Antrag ging, musste nicht abgestimmt werden.
Wir freuen uns über die gelungene Veranstaltung und danken allen Teilnehmenden für ihr Engagement und die konstruktive Zusammenarbeit!
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