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Erstes VGSD-Seminar veranstaltet Kameratraining für aktive Mitglieder

Immer häufiger werden wir beim VGSD um Statements und Interviews vor der Kamera gebeten – sei es in der Rolle eines Experten oder als Betroffener.

Wie verhält man sich am besten in einer solchen Situation, wenn eine TV-Journalistin einen „über die Schulter schauen“, ein kurzes Interview führen möchte oder man sogar als Gast in eine TV-Talksendung eingeladen wird? Schließlich möchte man das gemeinsame Anliegen und die persönliche Expertise souverän, überzeugend und sympathisch rüber bringen...

Insgesamt hatten wir 10 Teilnehmer. Mehr sind bei Kameratrainings kaum möglich, wenn jeder selbst drankommen und üben soll.

Um unsere aktiven Mitglieder in Regional- und Arbeitsgruppen besser auf solche Situationen vorzubereiten, haben wir am 11. November 2017 erstmals ein Kameratraining durchgeführt.

Zehn Mitglieder sind dafür nach München gekommen. Am weitesten hatten es Susi Freudenberg aus Hannover (Sprecherin der Regionalgruppe Hannover), Tim Wessels (VGSD-Vorstand aus Münster), Danielle Böhle (AG Faire Beiträge, aus Köln) und Andy Bosch (AG Scheinse, aus Stuttgart). Alle Teilnehmer hatten zur Einarbeitung per Post ein Buch über Pressearbeit erhalten, auf der Fahrt wurde es also nicht langweilig.

Jeder Teilnehmer durfte vor die Kamera

Referentin Isabel Nitzsche stellt Susi Freudenberg, der Sprecherin unserer Hannoveraner Regionalgruppe Fragen und zeichnet ihre Antworten auf

Von mehr als zehn Teilnehmern hatten uns die beiden Referentinnen abgeraten, denn jeder sollte dran kommen, auf Fragen vor der Kamera antworten und Feedback von den Trainerinnen und anderen Teilnehmern erhalten.

Entsprechend machte diese praktische Kameraübung den Großteil des Nachmittags unseres Tagesseminars aus. Sie machte den Teilnehmern Mut, Interviews zu geben und zeigte jedem Einzelnen, wie er oder sie wirkt und worauf er oder sie achten sollte, z.B. in Hinblick auf die Blickrichtung, Gestik und Emotionalität.

Zuvor hatten wir uns gemeinsam ganz unterschiedliche Beispiele für Expertenstatements in Magazinsendungen angeschaut und dabei viel darüber gelernt, wie man es schafft, mehr Redezeit zu erhalten und als Interviewpartner unverzichtbar für einen Beitrag zu werden, aus welchen Teilen ein ideales Experten-Statement mindestens besteht, wie man einem Redebeitrag Stuktur gibt und sich als Experte inszeniert.

Gelernt, wie man mehr Redezeit erhält

Andy Bosch hat die Arbeitsgruppe "Scheinselbstständigkeit" initiiert. Hier erklärt er vor der Kamera, was die Politik ändern sollte

Wir bauten dabei auf den Grundlagen auf, die wir am Vormittag erworben hatten. Aus den Erfahrungen mit dem eigenen TV-Konsum leiteten wir die Kriterien für überzeugendes Verhalten bei TV-Interviews ab, erfuhren welche Fragen man vorab mit dem Redakteur oder der Redakteurin abklären sollte und welche Angebote man ihr oder ihm machen kann, um die Chancen für ein erfolgreiches Interview zu maximieren.

Eine wichtiges Frage war auch, mit welchen Themen bzw. Aussagen man ins Fernsehen kommt und warum die TV-Sender dazu tendieren, Selbstständige als prekär oder aber als sehr erfolgreich darzustellen, während die Wahrheit doch meist zwischen diesen Extremen liegt. Aus der Diskussion entstand eine sehr gute Idee, wie wir als Verband zu einer ausgewogeneren Berichterstattung beitragen könnten (mehr wollen wir an dieser Stelle dazu noch nicht verraten).

Zwei TV-Journalistinnen als Trainer

Cornelia Rüping von der Münchener Regionalgruppe und VGSD-Vorstand Tim Wessels. Tim hat schon zahlreiche TV-Interviews gegeben, Cornelia hat das noch vor sich.

Zum Lernerfolg trug bei, dass beide Trainerinnen aus der Praxis kamen. Die Diplom-Journalistin Isabel Nitzsche, arbeitete als freie Autorin, Redakteurin und Redaktionsleiterin beim TV, bevor sie sich 1997 mit ihrem Redaktionsbüro printTV in München selbstständig machte. Die zweite Trainerin war nach ihrem Studium (u.a. in Los Angeles!) freie TV-Autorin, arbeitet seit 25 Jahren bei einem öffentlich rechtlichen TV-Sender und produziert u.a. Dokus, Magazine und Reportagen.

Der VGSD bezuschusste das Training, die Teilnehmer trugen einen Eigenanteil und kamen für die Fahrtkosten selbst auf. Wir sind überzeugt, dass sich die Investition in die Weiterbildung für den Verein und auch für jeden Teilnehmer gelohnt hat und sind schon gespannt auf das nächste TV-Interview, das eine/r der Teilnehmer/innen geben wird.

Nach diesem erfolgreichen Start können wir uns gut vorstellen, im nächsten Jahre ein oder mehrere weitere Kameratrainings und vielleicht auch andere Seminare (YouTube steht z.B. auf der Wunschliste) zu organisieren – mit dem Ziel, die Vereinsarbeit noch erfolgreicher und professioneller zu machen.

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