Die Einführung der elektronischen Rechnung in Deutschland steht in Zusammenhang mit der Bekämpfung von Umsatzsteuerbetrug. Dabei liegt der Fokus darin, Transparenz darüber zu schaffen, wer welche Rechnungen schreibt, empfängt, Vorsteuer zahlt und Vorsteuer abzieht. Das Ziel ist, die Zeiträume zu verkürzen und die Transaktionen effizienter zu gestalten.
Umsatzsteuerbetrug kann bei Karussellgeschäften auftreten, bei denen Unternehmen Vorsteuer zurückerstattet bekommen, obwohl die Umsatzsteuer nie an das Finanzamt überwiesen wurde. Durch die elektronische Rechnung und das geplante Meldesystem soll dieser Zeitraum verringert werden.
Die Effektivität solcher Systeme ist umstritten, jedoch haben Länder wie Italien bereits positive Ergebnisse erzielt.
Die deutsche Finanzverwaltung wartet noch auf Vorgaben aus Brüssel, weil die genauen Regelungen für die Zeit nach 2028 noch nicht festgelegt sind. Die Motivation hinter der Einführung der elektronischen Rechnung liegt auch darin, die Mehrwertsteuerlücke zu verringern, die in Deutschland auf 23 Milliarden Euro geschätzt wird.
Die Europäische Kommission beschäftigt sich ebenfalls mit dem Thema, da es einen erheblichen Einfluss auf die Einnahmen der Mitgliedstaaten hat. Viele Wirtschaftsverbände unterstützen die Bekämpfung von Umsatzsteuerbetrug, da dies für die Staatseinnahmen von entscheidender Bedeutung ist.
Du möchtest Kommentare bearbeiten, voten und über Antworten benachrichtigt werden?
Jetzt kostenlos Community-Mitglied werden