Wenn Du in ETFs investierst, erwirbst Du damit Anteile an den Unternehmen, die im ETF enthalten sind. Diese Unternehmen machen (hoffentlich) Gewinne. Einen Teil davon schütten die meisten Unternehmen in Gestalt von Dividenden an die Anteilseigner aus, also über den ETF auch an Dich.
Ausschüttende ETFs überweisen Dir diese Dividenden in regelmäßigen Abständen auf Dein Konto (je nach ETF ein bis vier Mal pro Jahr). Das ist schön, aber in der Ansparphase eigentlich nicht nötig.
Diese Ausschüttungen sind kapitalertragssteuerpflichtig. Manche Anleger kaufen ungefähr so viele Anteile, dass sie mit diesen Ausschüttungen den Sparerfreibetrag ausschöpfen. Das ist eine gute Idee. Andererseits könnten sie auch einmal im Jahr so viele Anteile verkaufen, dass die Steuerlast auf den Ertragsanteil dem Sparerfreibetrag entspricht. Anschließend wären diese Anteile neu zu erwerben. Je nach Broker ist dies kostengünstig möglich.
Bei thesaurierenden ETFs dagegen werden Dividenden durch die Fondsgesellschaft wieder reinvestiert. Das ist eine praktische Sache für all diejenigen, die Ausschüttungen nicht selbst wieder investieren wollen. Zudem kommt man so gar nicht erst in Versuchung, das Geld vorzeitig auszugeben.
Meist zeigt schon der Fondsname an, um was für einen ETF es sich handelt:
- Du erkennst thesaurierende ETFs an der Abkürzung ACC – sie steht für accumulating = thesaurierend. Beispiel: iShares Core MSCI World UCITS ETF - USD ACC (WKN A0RPWH)
- Ausschüttende ETFs tragen dagegen DIS oder DIST im Namen. Die Abkürzung steht für distributing bzw. distribution = Ausschüttung.
Manche ETFs gibt es in beiden Varianten. Du kannst also auswählen, ob Du die Dividenden aufs Konto bekommen möchtest oder ob sie dem ETF weiter beim Wachsen helfen sollen. Die Zusammensetzung des ETFs ist dabei identisch.
Im Laufe der Jahre wird bei einem Vergleich beider Kurven sichtbar, dass der Kurs eines thesaurierenden ETF über dem seines ausschüttenden Bruders liegt. Das ist auch logisch, denn in der Kurve des thesaurierenden ETFs sind all die Dividenden enthalten, die in der ausschüttenden Fondsvariante an den Anleger geflossen sind. Dass sich beide Kurven im Laufe der Zeit immer stärker auseinander entwickeln, ist darin begründet, dass die ausgeschütteten Dividenden ihrerseits nicht weiter mitwachsen können, wenn der Kurs steigt.
Welche Variante besser ist, lässt sich also nicht pauschal sagen. Klar ist: Der Zinseszinseffekt geht für die Dividenden verloren, wenn sie ausgeschüttet und nicht erneut angelegt werden. Wer also wenig Aufwand haben und in der Ansparphase wenig Steuern zahlen möchte, wählt die thesaurierende ETF-Variante.
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