Hallo Andreas,
meiner Meinung nach spricht sehr viel gegen diesen Ansatz. Ich habe mir die verlinkte Seite angesehen und habe folgende Kritikpunkte:
1. Die angegebenen Marketing Aussagen sind nicht logisch. Es gibt global keine 12.000 liquiden Aktien sondern weniger als 10.000. Wenn man diese mit ESG-Kriterien filtert, werden nochmal deutlich weniger übrig bleiben. Man kann nicht gleichzeitig BIP-basiert und markkapitalisiert gewichten. Das ist ein Oder.
2. Die aufgelisteten ETFs enthalten in signifikanten Teilen die gleichen Aktien. Am Ende erzeugt man damit Übergewichtungen von einzelnen Aktien, die aber völlig intransparent sind.
3. Was dieses quantitative Model und die Strategie genau sein soll bleibt unklar.
4. Es wird behauptet, man würde die Zusammensetzung (also wohl die Gewichtung und die Auswahl der ETFs) an die aktuelle Marktlage anpassen. Wenn das wahr ist, ist das nicht einfach nur ein Rebalancing sondern aktives Management. Alle wissenschaftlichen Untersuchungen zeigen, dass das langfristig schief geht.
5. Die Kosten sind hoch und kommen nochmal on Top zu den Kosten der ETFs oben drauf. Ich bezweifele, dass diese Fonds die zusätzlichen jährlichen Kosten von 1,5% bis 2% erwirtschaften können.
Mein Fazit: Finger weg, Prognosefrei sein und "Keep it simple".
Vergleiche zum Beispiel mal den "Vanguard FTSE All-World UCITS ETF (USD) Accumulating". Nur 0,22% Kosten bei aktuell 3.771 verschiedenen Aktien nach Marktkapitalisierung gewichtet. Damit hat man ca. 80% - 90% der Weltwirtschaft abgebildet.
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