Ich habe über die Studie auch gelesen und sie mir genauer angeschaut (Link siehe unten):
Sie verwendet die Dutch Work Addiction Scale (DUWAS) und zwar die kürzere Fragebogenversion bestehend aus zehn Fragen (die längere Variante besteht aus 17 Fragen). Fünf davon zur Dimension "Exzessives Arbeiten" und fünf Fragen zur Dimension "Zwanghaftes Arbeiten":
Exzessives Arbeiten:
- Es kommt vor, dass ich in Eile bin und mich in einem Wettlauf mit der Zeit befinde.
- Es kommt vor, dass ich weiterarbeite, nachdem meine Kollegen Feierabend gemacht habe.
- Ich bin stets beschäftigt und habe mehrere Eisen im Feuer.
- Ich verbringe mehr Zeit mit der Arbeit als mit Freunden, Hobbys oder Freizeitaktivitäten.
- Es kommt vor, dass ich zwei oder drei Dinge gleichzeitig tue, wie essen, eine Notiz schreibe.
Zwanghaftes Arbeiten:
- Es ist wichtig für mich, hart zu arbeiten, auch wenn mir das, was ich tue, keinen Spaß macht.
- Ich spüre, dass mich etwas in mir dazu antreibt, hart zu arbeiten.
- Ich fühle mich verpflichtet, hart zu arbeiten, auch wenn es keinen Spaß bringt.
- Ich habe ein schlechtes Gewissen, wenn ich mir frei nehme.
- Es fällt mir schwer zu entspannen, wenn ich nicht arbeite.
Man konnte dann auf einer Skala von (1) "trifft gar nicht zu" bis (5) "trifft vollkommen zu" antworten. Aus den Antworten zu jeweils einer Dimension wurde der Mittelwert errechnet und wenn dieser größer als 3,5 war, ging man davon aus, dass die Eigenschaft zutrifft, also der/die Befragte exzessiv arbeitet (33,0 Prozent) bzw. zwanghaft arbeitet (2,4 Prozent) oder beides, wobei die Autoren dann von "suchthaft arbeitend" sprachen (9,8 Prozent der Befragten).
Bei Selbstständigen lag der ermittelte Anteil mit 13,9 Prozent höher als bei Beamten (10,6 Prozent), Angestellten (9,5 Prozent) und Arbeitern (9,1 Prozent).
Interessanterweise – darauf gingen die Studienautoren leider nicht ein – lag der Wert bei "freiberuflich Tätigen" bei nur 8,4 Prozent und damit niedriger als bei jeder anderen Berufsgruppe. Eindeutige Ergebnisse sehen anders aus ...
Von den Berufsgruppen her befanden sich die in der "Land-, Forst- und Tierwirtschaft sowie Gartenbau" tätigen in der höchsten Gefahr, arbeitssüchtig zu sein (19 Prozent Anteil!). Die Erwerbstätigen im Bereich "Naturwissenschaft, Geografie, Informatik" waren am weitesten von suchthaftem Verhalten entfernt (nur 6 Prozent). So viel zum angeblich ruhigen Landleben ...
In der Studie werden noch weitere geläufige Tests zitiert:
- die Workaholism Battery (WorkBat) - bestehend aus 25 Fragen
- der Work Addiction Risk Test (WART) - bestehend aus 25 Fragen
- die Multidimensional Workaholism Scale (MWS)
- die Bergen Work Addiction Scale (BWAS)
Sie unterscheiden sich in der Zahl und Art der Fragen und auch bei den Dimensionen, die gemessen werden.
Hier der Link zur Studie: www.degruyter.com/document/…-0015/html
Der PAL-Verlag bietet auf seiner Website einen kostenlosen Test an, für den man 36 Fragen beantworten muss: www.palverlag.de/arbeitssu…-test.html
Netdoktor.de bietet einen aus zehn Fragen bestehenden Test: www.netdoktor.de/selbsttes…orkaholic
Wenn man im Internet nach "workaholic test" sucht, kann man noch viele weitere Tests finden, natürlich großenteils nicht mit dem wissenschaftlichen Anspruch, den die oben zitierten Fragebögen erheben.
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