Frauen stehen tatsächlich vor anderen und oft größeren Herausforderungen bei der Altersvorsorge als Männer. Diese Unterschiede ergeben sich aus mehreren Faktoren:
1. Gender Pay Gap: Frauen verdienen im Durchschnitt weniger als Männer, was sich direkt auf die Höhe der Beiträge zur Altersvorsorge auswirkt. Das führt langfristig zu einem Gender Pension Gap, also geringeren Rentenzahlungen im Alter.
2. Unterbrechungen der Erwerbsbiografie: Frauen arbeiten häufiger in Teilzeit oder unterbrechen ihre berufliche Laufbahn für Familienzeiten, etwa zur Kindererziehung oder Pflege von Angehörigen. Da diese Zeiten oft nicht ausreichend rentenwirksam sind, entsteht eine Versorgungslücke.
3. Selbstständigkeit und Vorsorge: Selbstständige Frauen müssen ihre Altersvorsorge eigenständig regeln, da sie oft nicht in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Dies erfordert finanzielle Disziplin und Wissen, um Rücklagen zu bilden oder private Vorsorgemodelle zu nutzen.
4. Lebenserwartung: Frauen haben eine höhere Lebenserwartung als Männer. Die Wahrscheinlichkeit, über 80 oder sogar 90 Jahre alt zu werden, ist signifikant höher. Das bedeutet, dass sie für eine längere Zeitspanne finanziell abgesichert sein müssen.
5. Mangelndes Finanzwissen: In vielen Fällen fehlt es an praktischem Finanzwissen, da dieses Thema weder in der Schule noch im Studium ausreichend behandelt wird. Frauen fühlen sich daher oft unsicher und zögern, Fragen zu stellen oder sich intensiv mit Finanzprodukten zu beschäftigen.
6. Wertschätzung der eigenen Arbeit: Viele Frauen kalkulieren Altersvorsorge nicht in ihre Preise ein, insbesondere bei selbstständiger Tätigkeit. Dadurch fehlt es an Rücklagen, um später davon zu profitieren.
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