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Welche Rolle spielen die Kosten bei ETFs?

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Bei vielen aktiv verwalteten Aktienfonds fallen – wie auch bei vielen Versicherungen – hohe Verwaltungskosten an. So sind zwei Prozent des Anlagebetrages pro Jahr keine Seltenheit.

Diese Kosten gehen von der Rendite ab. Wenn sich ein solcher aktiv verwalteter Aktienfonds trotz der hohen Kosten dauerhaft besser als der Markt entwickeln würde, wäre das ja noch in Ordnung. Doch ist die bessere Performance meist nur von kurzer Dauer.

Oder es wird einfach ein anerkannter Weltindex nachgebaut. Für diesen Nachbau werden dann hohe Kosten verlangt. Da wäre es klüger, gleich einen ETF zu kaufen, der diesen Index nachbildet. Ohne Umweg über Anbieter wie die Asset Management Investmentgesellschaft der Landesbank Baden-Württemberg. Die Entwicklung der Kurse wäre in etwa gleich – bei deutlich niedrigeren Kosten (W&W Quality Select: 1,47 Prozent; Vanguard FTSE All-World: 0,22 Prozent).

Manche Anbieter gehen so weit, dass sie neben satten Kosten auch noch einen Ausgabeaufschlag verlangen. Das tut echt weh. Das geht nur, weil so viele Menschen unwissend sind und die Empfehlungen ihrer Berater nicht hinterfragen. Ich persönlich finde dieses Vorgehen unfair. Dass die 100-Prozent-Tochter einer Landesbank so vorgeht, empfinde ich als unwürdig.

Wie auch immer – in so einem Fall ist es deutlich smarter, kostengünstige Indexfonds zu nutzen, die oft nur ein Zehntel der Kosten aufzehren.

Das macht viel aus. Beispiel: Du legst einmalig 100.000 Euro für 30 Jahre in einem Fonds an. Der Fonds bringt in dieser Zeit durchschnittlich 6 Prozent pro Jahr. Das Ergebnis je nach Kosten:

  • 539.643 Euro stünden in Deinem Depot, wenn Du einen ETF mit jährlichen Kosten in Höhe von 0,22 Prozent gewählt hättest.
  • 348.563 Euro wären es, wenn Du die 100.000 Euro in einen aktiv gemanagten Fonds gesteckt hättest, der jährlich 1,75 Prozent an Kosten abzieht.
  • Und vermutlich wäre der Betrag sogar noch geringer. Denn viele dieser Fonds verlangen einen Ausgabeaufschlag, der beim Erwerb der Fondsanteile anfällt. Fünf Prozent sind weit verbreitet. Du hättest in diesem Fall nur ein Ergebnis in Höhe von 331.965 Euro, denn der Ausgabeaufschlag fehlt Dir vom ersten Tag an, um Zinsen und Zinseszinsen zu verdienen.
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