Das Gehirn ist biologisch darauf programmiert, Energie zu sparen. Viele Menschen sprechen dabei von ihrem “inneren Schweinehund” und vom Prokrastinieren. Sobald neue und ungewohnte Dinge erledigt werden sollen, entsteht im Gehirn ein gewisser Widerstand. Es ist anstrengend und fühlt sich unangenehm an. Für die einen ist es die Steuererklärung, die gemacht werden muss, für die anderen ist ein Vortrag, der vor vielen Menschen gehalten werden muss. Durch diese ungewohnte Aktivität muss das Gehirn mehr Energie aufwenden. Sobald die neue Aktivität aber zur Gewohnheit wird, wird sie dir leichter fallen.
Durch die Amygdala, ein kleiner Teil im Gehirn, werden Informationen vorselektiert. Bedeutet etwas “Gefahr” oder erlangt die eigene Aufmerksamkeit, wird es bewusst wahrgenommen. So werden neue Verhaltensweisen, um zum Beispiel produktiver zu arbeiten, als unwichtig angesehen und die alten Gewohnheiten werden stattdessen wiederholt.
Ewa Khieosavath erzählt, dass sie daher mit Triggern arbeitet, um in dem körperlichen Mechanismus die Aufmerksamkeit sofort zu aktivieren. Zunächst solltest du verhindern, dass du rückfällig wirst, indem du das eigene Commitment durch zwei Dinge stärkst: Zunächst wird ein “point of no return” geschaffen und dann ein Datum für einen Meilenstein festgelegt. Dabei kann das Datum auf Social Media & Co. veröffentlicht und generell mit so vielen Menschen wie möglich kommuniziert werden. Das festgelegte Datum wird bei dir einen gewissen Druck erzeugen, sodass du diesen Meilenstein nur schwer ignorieren kannst.
Um nun wirklich produktiver zu werden, ist es wichtig, die Trigger richtig zu setzen. So kann es beispielsweise helfen, dir andere Personen zu suchen, die vielleicht gerade mit dem gleichen Problem Schwierigkeiten haben und sich so gemeinsam zu “committen”. Dabei sollte der Ort und die Zeit genau festgelegt werden.
Sobald du etwas täglich machst, wird es zur Routine und irgendwann musst du nicht mehr dagegen “ankämpfen”.
Ein Schritt aus der eigenen Komfortzone kann mit anderen Menschen an der Seite oftmals leichter fallen, erklärt Ewa Khieosavath. In der Alltagsroutine werden oftmals bestimmte Prozesse kaum noch hinterfragt. Vor allem vor großen Projekten sollte bewusst Raum geschaffen werden, indem andere Sachen eliminiert werden. Grundsätzlich solltest du dir überlegen, wo was entschlackt werden kann.
Oftmals fällt es uns leichter im Alltag mehrere kleine Veränderungen zu machen, als eine große.
Sobald also eine neue Sache angegangen werden soll, empfiehlt es sich, eine bestehende Gewohnheit für die Umsetzung zu nutzen und diese an eine bereits etablierte Gewohnheit zu koppeln. Die Hürde und der Aufwand im Gehirn werden gesenkt und das Projekt kann leichter umgesetzt werden.
Durch die Zerstreutheit im Alltag fangen viele Menschen an, sich ablenken zu lassen und verlieren dabei den Fokus auf die Arbeit. Daher empfiehlt die Expertin, bereits vor Arbeitsbeginn jegliche (wenn auch nur potenzielle) Ablenkungen zu beseitigen, um die Gefahr der Ablenkung zu vermeiden.
Das Handy kann zum Beispiel auf Flugmodus geschaltet und außerhalb der Reichweite gelegt werden. Pausen solltest du grundsätzlich fest in den Arbeitsplan integrieren.
Ich habe versucht, die Antwort des Experten kompakt zusammenzufassen, empfehle dir aber den Mitschnitt selbst anzuschauen oder anzuhören.
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