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Wie viele Generationen gehen die transgenerationalen Vererbungen zurück, und wie passiert es, wenn man seine Vorfahren nie kennengelernt hat?

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Transgenerationale Vererbungen reichen üblicherweise mindestens zwei Generationen zurück, wobei nicht nur Eltern und Großeltern betrachtet werden, sondern auch Tanten, Onkel, Großtanten und Großonkel einbezogen werden. Die Familie wird als System betrachtet, da sie einen großen Genpool und ein funktionales System darstellt, das unser Verhalten prägt. Oftmals lassen sich ähnliche Verhaltensweisen auch bei Geschwistern der Eltern beobachten, was zeigt, wie sich systemische Aspekte auf unterschiedliche Weise abbilden können.
Es ist wichtig, sich dieser Einflüsse der Familie auf das eigene verhalten bewusst zu werden, da wir oft stärker von der Familie geprägt werden, als wir annehmen.
Selbst wenn man seine Vorfahren nicht kennt, können transgenerationale Muster auftreten, die das Verhalten beeinflussen. Dies gilt insbesondere für prägende Erfahrungen der Vorfahren wie Krieg, Flucht und Vertreibung sowie traumatische Ereignisse wie der Holocaust, die transgenerationale Auswirkungen haben können und sich beispielsweise durch Verhaltensweisen oder Übertragungen von ungewollten Persönlichkeitsanteilen manifestieren. Diese unerwünschten abgespaltenen Anteile der eigenen Persönlichkeit können auf frühere Generationen zurückgehen und werden unbewusst an die Kinder weitergegeben. Beispiele dafür sind abgewehrte Trauer oder abgewehrte Schuld. Auch in wirtschaftlichen Kontexten können transgenerationale Einflüsse auftreten, wie etwa Schuldgefühle im Zusammenhang mit Arisierungen während des Holocausts.

Zusätzlich zu den sozialen Lernprozessen innerhalb der Familie können auch epigenetische Mechanismen eine Rolle spielen. Im Unterschied zu den Genen, die wir in uns tragen, ist das Epigenom veränderlich und wird durch Umweltbedingungen, zum Beispiel durch große Fürsorge oder auch eben nicht Fürsorge, durch Gewalt, durch traumatisches Erleben geformt. Durch diese Veränderlichkeit des Epigenoms werden möglicherweise Informationen aus den Generationen unserer Großeltern und Urgroßeltern an uns weitergegeben.

Zusammenfassung des VGSD-Werkstudententeams
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Persönlichkeitsentwicklung
Wie familiärer Hintergrund unser Denken und Handeln als Selbstständige prägt

Mit Sven Rohde

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