Tim Wessels (30) startete Anfang 2012 eine Online-Petition und Kampagne gegen eine Rentenversicherunspflicht für Selbstständige. Für viele „kleine“ Selbstständige hätte sie das Aus bedeutet. Die Petition erhielt über 80.000 Mitzeichnung und war Initialzündung für die Gründung des VGSD.
Bis 30.09.2014 verdoppelt Tims Firma fair + friendly den ersten Jahresbeitrag neuer Vereinsmitglieder (weitere Infos zur Aktion). Wir haben mit Tim über die Ziele dieser Aktion gesprochen.
Frage: Was ist der Anlass für Dich, den VGSD e.V. finanziell zu unterstützen?
Tim Wessels: Für die erfolgreiche Petition wurde ich mit dem Werner-Bonhoff-Preis ausgezeichnet. Jetzt möchte ich mit meinem Unternehmen, dem IT-Dienstleister fair + friendly, den VGSD sponsern. Natürlich ist das auch eine Werbung für unser Unternehmen.
Frage: Warum unterstützt Du den VGSD in dieser Form, indem Du den ersten Jahresbeitrag neuer Mitglieder verdoppelst?
Tim: Ich möchte nicht nur einmalig Geld geben, sondern einen nachhaltigen Effekt erzielen. Je mehr Mitglieder der VGSD gewinnt, umso ernster wird er von der Politik genommen und umso professioneller kann er arbeiten.
Frage: Was genau macht fair + friendly eigentlich?
Tim: fair + friendly bietet IT-Support, das heißt wir unterstützen kleine Büros, Selbstständige und Privatkunden bei allen Fragen rund um PCs, Notebooks, Server, Netzwerke und Telekommunikation. Wir machen das vor Ort in Hamburg und Münster, haben aber auch zahlreiche Kunden im gesamten deutschsprachigen Raum, die wir per Fernwartung betreuen. Kleinunternehmen und Mittelstand bieten wir eine langfristige Betreuung und Wartung Ihrer Unternehmens-IT und die Realisierung von IT-Projekten aus einer Hand.
Frage: Wann und wo hast Du fair + friendly gegründet?
Tim: Gegründet habe ich fair + friendly in Münster im Jahr 2000, also im Alter von 15 Jahren, zusammen mit einem Schulfreund. Ich habe dann „nebenher“ Abitur gemacht und mich danach auf die Firme konzentriert. Seitdem hat sich natürlich vieles verändert, es sind Mitarbeiter hinzugekommen, wir sind gewachsen, haben eine Filiale in Hamburg eröffnet und natürlich haben wir sehr viel dazugelernt. Damals waren Privatkunden klar unsere Zielgruppe, mittlerweile erwirtschaften wir den größten Teil unseres Umsatzes mit der Wartung von Servern und Unternehmens IT, wobei uns auch die „kleinen“ Kunden weiterhin wichtig sind.
Frage: Wie seid Ihr auf den Namen fair + friendly gekommen?
Tim: Wir haben uns vor der Gründung im Bekanntenkreis nach den Erfahrungen mit anderen IT-Dienstleistern erkundigt. Es gab dort viele schlechte Erfahrungen mit intransparenten Preisen und schlechtem Service – oder es wurden Dinge verkauft, die für ihren Anwendungsfall gar keinen Sinn machten. Das wollten wir besser machen und keinen Kunden unzufrieden oder mit unfertigen Lösungen zurücklassen, sondern immer aus seiner Sicht und in seinem Sinne denken, wie er schneller, produktiver und entspannter arbeiten kann. Dieser kooperative und faire Umgang mit dem Kunden ist für uns zentral.
Frage: Du bist eines der Gründungsmitglieder des VGSD und wurdest auf der Mitgliederversammlung Ende Januar in den VGSD-Vorstand gewählt. Welche Erfahrungen hast Du im VGSD gemacht?
Tim: Ich habe gemerkt, dass die vielen Stolperscheine, die man Selbstständigen und Kleinunternehmern in Form von Abgaben, Verordnungen und Bürokratie in den Weg legt, für viele ein großes Ärgernis sind. Großen Unternehmen ist das oft gar nicht so unlieb, da diese ihre Geschäftsmodelle gegen unliebsame Konkurrenz abgrenzen. Selbstständige habe dagegen einen hohen Mindestaufwand zu bewältigen, um überhaupt tätig sein zu können.
Da hat sich oft viel Frustration und Ärger angestaut, der in dem Wunsch mündet, in der Politik für faire Chancen für alle einzutreten. Es gibt eine Menge Engagement und Tatendrang, aber Selbstständige haben meist nicht um 17 Uhr Feierabend. Wenn man bis spät abends an einem Projekt für einen Kunden sitzt, ist bei vielen einfach keine Zeit und keine Kraft mehr da, um politische Kampagnen voranzutreiben.
Deshalb ist es wichtig, dass wir uns professionalisieren und Leute auch mal für Ihre Arbeit für den VGSD bezahlen können, damit der Einsatz des VGSD auch nachhaltig wirkt. Dabei müssen wir effizient und schlagkräftig sein – wir wollen ja keine neue Bürokratie aufbauen.
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