Die Research-Einheit der bitkom, also des wichtigsten IT-Branchenverbands, hat mehr als 300 IT-Vorstände, CIOs und (Haupt-) Abteilungsleiter von Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass IT-Freelancer für größere Unternehmen unverzichtbar sind:
- Für fünf von sechs der befragten Unternehmen haben IT-Freelancer aktuell eine große Bedeutung.
- Tendenziell steigt die Bedeutung der IT-Freelancer mit der Unternehmensgröße noch weiter an.
- Jedes zweite Unternehmen erwartet, dass IT-Freelancer in den kommenden sechs Monaten für ihr Unternehmen noch wichtiger werden. Fast genau so viele rechnen mir einer unveränderten Rolle.
- Gegenprobe: Nur für fünf Prozent spielen freiberufliche IT-Spezialisten keine oder nur eine geringe Rolle.
- Gemessen an den Arbeitsstunden leisten IT-Freelancer 23 Prozent des Projektvolumens.
- 44 Prozent der Befragten wollen diesen Anteil in den nächsten sechs Monaten weiter steigern, bei Industrieunternehmen sogar 51 Prozent.
- Auch hier die Gegenprobe: Nur drei Prozent rechnen mit einem Rückgang.
- Im Ergebnis soll der Anteil der Freelancer in den kommenden Monaten auf durchschnittlich 26 Prozent zunehmen.
„Digitale Transformation wird dazu führen, dass noch viel mehr Unternehmen ... entsprechende Unterstützung benötigen.“
Die Umfrage erscheint in einer Zeit, in der durch die Rechtsunsicherheit in Bezug auf Scheinselbstständigkeit das Angbot an IT-Freelancern abzunehmen droht. Entsprechend betont der Verband, dass es sich bei den Freelancern um echte Selbstständige handelt mit großer volkswirtschaftlicher Bedeutung:
„Freelancer in IT-Projekten spielen für die deutsche Wirtschaft eine herausragende Rolle. Es geht dabei um auf Zeit angelegte Aufgaben, die ein großes Spezialwissen erfordern, das in vielen Unternehmen nicht vorhanden ist“, sagt Dr. Axel Pols, Geschäftsführer der Bitkom Research. „Die digitale Transformation wird dazu führen, dass noch viel mehr Unternehmen ihr Geschäftsmodell auf die digitale Wirtschaft ausrichten werden und dafür entsprechende Unterstützung benötigen.“
„Die große Nachfrage nach IT-Freelancern führt auch dazu, dass es für die Unternehmen zunehmend schwieriger wird, geeignete Spezialisten zu finden“, ergänzt Nikolaus Reuter, Vorstandsvorsitzender der Etengo (Deutschland) AG. „Gerade wenn in Unternehmen zum Beispiel für strategisch wichtige Innovationsprojekte spezifische IT-Kenntnisse fehlen, ist es oft weder möglich noch betriebswirtschaftlich sinnvoll, diesen projektbasierten Bedarf über klassische Festanstellung zu decken.“
Befragung wird halbjährlich wiederholt, um den Etengo-Freelancer-Index (EFX) zu ermitteln
Die Befragung wurde von bitkom Research im Auftrag der Etengo (Deutschland) AG durchgeführt. Sie soll halbjährlich wiederholt werden, um im Rahmen dieser repräsentativen Langzeitanalyse einen Index als verlässlichen Gradmesser für die Bedeutung von IT-Freelancern für deutsche Unternehmen zu ermitteln. Die nächste Befragung ist für Juli 2016 geplant.
Die Fragen sind dabei wie folgt formuliert:
- „Wie schätzen Sie die Bedeutung von IT-Freiberuflern für Ihr Unternehmen aktuell ein?“
- „Wie wird sich die Bedeutung von IT-Freelancern bzw. IT-Freiberuflern für Ihr Unternehmen in den kommenden sechs Monaten voraussichtlich verändern?“
- „Wieviel Prozent des gesamten Projektvolumens in Arbeitsstunden wurden in den letzten 6 Monaten bzw. werden in den kommenden 6 Monaten von IT-Freelancern geleistet?“
Die Antworten zur Bedeutung von IT-Freelancern konnten auf einer Skala von 1 „sehr große Bedeutung“ bis 7 „keine Bedeutung“ bzw. 1 „wird sehr stark zunehmen“ bis „wird sehr stark abnehmen“ abgestuft werden.
Kostenloser Download des Ergebnisberichts bei bitkom (Folien)
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