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Lesetipp Jimdo-ifo-Index für Oktober 2024 Viele Selbstständige fürchten um Existenz, doch Aufschwung braucht Kleinunternehmen

Die Schere zwischen Selbstständigen und Gesamtwirtschaft geht beim Geschäftsklima weiter auf. Der Auftragsmangel setzt Selbstständigen schwer zu, fast jeder fünfte fühlt sich in seiner Existenz bedroht.

Geschäftsklima von Solo- und Kleinstunternehmer/innen versus Gesamtwirtschaft

Im Oktober verschlechterte sich das Geschäftsklima unter Selbstständigen weiter und liegt mit nun minus 22 Punkten auf dem drittschlechtesten jemals gemessenen Wert. Der Hauptgrund dafür ist die aktuelle Geschäftslage, die die Selbstständigen mit minus 14,1 Punkten nochmals deutlich schlechter bewerteten als im Vormonat (minus 11,2 Punkte). Lediglich die Erwartungen verbesserten sich leicht von minus 31,1 auf 29,6 Punkte. Die Einschätzungen der Befragten über ihre Geschäftslage und ihre Erwartungen ergeben zusammen das Geschäftsklima.

Geschäftslage von Solo- und Kleinstunternehmer/innen versus Gesamtwirtschaft
Geschäftserwartungen von Solo- und Kleinstunternehmer/innen versus Gesamtwirtschaft

Die wirtschaftliche Lage der Selbstständigen ist im Oktober gegenläufig zur Gesamtwirtschaft. "Die deutsche Wirtschaft konnte den Sinkflug vorerst stoppen", sagt Katrin Demmelhuber vom ifo Institut. In der Gesamtwirtschaft verbesserte sich das Geschäftsklima nach vier Rückgängen in Folge erstmals wieder.

Die größte Herausforderung für Selbstständige bleibt der Auftragsmangel, der im vierten Quartal erneut zugenommen hat. Knapp die Hälfte der Selbstständigen gibt an, unter Auftragsmangel zu leiden (48,5 Prozent). In Folge fühlt sich mittlerweile fast jeder fünfte Selbstständige in seiner Existenz bedroht. Und das bei einer ohnehin wenigen Neugründungen. Die Zahl der Selbstständigen nimmt laut statistischem Bundesamt seit 12 Jahren stetig ab – dennoch machen sie immer noch 8,5 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland aus.

Wahlkampf muss sich auch an Selbstständige richten

VGSD-Vorstand Andreas Lutz unterstreicht den enormen Anteil der Selbstständigen an der deutschen Wirtschaft: "89 Prozent der Unternehmen in Deutschland sind Selbstständige mit weniger als zehn Mitarbeitenden. Sich selbst mitgezählt, beschäftigen sie rund 8 Millionen Erwerbstätige – zehnmal mehr als die allgegenwärtige Automobilindustrie! Der Wahlkampf um eine bessere Wirtschaftspolitik darf sich jetzt nicht nur um die Industrie und große Unternehmen drehen, sondern muss auch Lösungen für die große Zahl der Selbstständigen bieten."

In der vermutlich größten Krise der Selbstständigen, der Coronakrise, ging die Anzahl der Selbstständigen um knapp 11 Prozent zurück. Matthias Henze, CEO von Jimdo mahnt „Das gleiche droht jetzt wieder.” Doch genau das Gegenteil bräuchten wir: "Unternehmergeist ist die Quelle wirtschaftlicher Stärke. Was wir jetzt brauchen, ist eine Regierung, die diesen Unternehmergeist anfacht und den Selbstständigen den Rücken stärkt." Denn, so Henze: "Unternehmertum beginnt im Kleinen: Selbstständige treiben Innovationen voran, diversifizieren die Wirtschaft und sorgen für mehr Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt. Nicht umsonst werden sie als Rückgrat der Wirtschaft bezeichnet."

Abwärtstrend auch im Dienstleistungssektor

Besonders viele (Solo-)Selbstständige sind im Dienstleistungssektor tätig. Auch dort setzte der Klimaindikator seine Abwärtsbewegung fort. Auf Branchenebene gab es eine deutliche Verbesserung im Bereich Werbung/Marktforschung. In der Reisebranche und der Gastronomie liefen die Geschäfte diesen Monat wieder ein Stück schlechter.

Ranking verschiedener Branchen sortiert nach Geschäftsklima (in Klammern Position im Vormonat)

Als Vereinsmitglied kannst du in der folgenden Präsentation für jede Branche die Entwicklung von Klima, Lage und Erwartungen über die letzten 24 Monate verfolgen. Für diesen Zeitraum findest du auch die Entwicklung der Preiserwartungen, der Umsätze, des Auftragsbestands, der wahrgenommenen Unsicherheit sowie der Kreditnachfrage und als wie restriktiv die in den letzten drei Monaten geführten Kreditgespräche wahrgenommen wurden.

Ergebnisse im Detail (23 Grafiken):

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Dass das ifo Institut gemeinsam mit Jimdo und VGSD jeden Monat differenziert nach kleinen und großen Unternehmen über Geschäftslage, -erwartungen, -klima und andere wichtige Entwicklungen berichten kann, verdanken wir dem Engagement vieler Vereinsmitglieder, die sich für das ifo-Panel registriert haben und regelmäßig online einen kurzen Fragebogen ausfüllen. Willst auch du mitmachen und zu mehr Transparenz über die wirtschaftliche Situation von Solo- und Kleinstunternehmer/innen beitragen? Hier erfährst du, wie das geht!

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