Selbstständige und Kleinstunternehmen blicken auf die kommenden Monate so pessimistisch wie noch nie in diesem Jahr. Dabei gäbe es ein Konjunkturprogramm – sogar kostenlos, wie VGSD-Vorstand Andreas Lutz weiß.
Die Geschäftserwartungen von Selbstständigen sanken im September auf minus 31,1 Punkte und damit auf den tiefsten Stand des Jahres. Entsprechend verschlechterte sich ihr Geschäftsklima erneut deutlich und liegt aktuell bei minus 21,4 Punkten. Lediglich die Einschätzung der Geschäftslage blieb im Vergleich zum Vormonat auf ähnlichem Niveau und stieg minimal auf minus 11,2 Punkte an.
Auch in der Gesamtwirtschaft verschlechterte sich das Geschäftsklima deutlich. Katrin Demmelhuber vom ifo Institut sagt: "Die deutsche Wirtschaft gerät immer stärker unter Druck und der Auftragsmangel verschärft sich."
Für Selbstständige und Kleinstunternehmen ist die Lage noch schwieriger als in der Gesamtwirtschaft. Der Jimdo-ifo-Geschäftsklimaindex weist bei ihnen seit Monaten deutlich niedrigere Werte auf als bei größeren Unternehmen, und auch die Unsicherheit hat weiter zugenommen. VGSD-Vorstand Andreas Lutz hofft angesichts der besorgniserregenden Zahlen, dass die Regierung den Weckruf hört und endlich mehr Rechtssicherheit für Selbstständige und ihre Auftraggeber schafft. Er sagt: "Eine wirksame Reform des Statusfeststellungsverfahrens wäre wie ein Konjunkturprogramm, nur ohne die Kosten. Das ist genau das, was unsere Wirtschaft jetzt dringend braucht."
Matthias Henze, CEO und Mitgründer von Jimdo, fürchtet um die Selbstständigkeit in Deutschland. "Wie schon während der Corona-Zeit wird deutlich, dass es die Selbstständigen besonders hart trifft. Leider ist zu befürchten, dass die Zahl der Selbstständigen weiter sinkt und dieses Rückgrat der Wirtschaft noch mehr geschwächt wird", sagt er.
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Schlechtes Klima im Dienstleistungssektor
Im Dienstleistungssektor fiel der Klimaindikator sogar auf den niedrigsten Stand seit Ende 2022. Seit Beginn der Erhebung im August 2021 wurden noch nie so häufig Umsatzrückgänge gemeldet. Auch die Auftragsbestände schrumpften weiter, besonders stark in der IT-Dienstleistungsbranche. Verbesserungen auf Branchenebene gab es hingegen in der Reisebranche, in der Gastronomie sowie im Grundstücks- und Wohnungswesen. Im Einzelhandel verschlechterte sich die Geschäftslage zum vierten Mal in Folge, während die Geschäftserwartungen erneut pessimistischer ausfielen und die Umsätze vielerorts zurückgingen.
Als Vereinsmitglied kannst du in der folgenden Präsentation für jede Branche die Entwicklung von Klima, Lage und Erwartungen über die letzten 24 Monate verfolgen. Für diesen Zeitraum findest du auch die Entwicklung der Preiserwartungen, der Umsätze, des Auftragsbestands, der wahrgenommenen Unsicherheit sowie der Kreditnachfrage und als wie restriktiv die in den letzten drei Monaten geführten Kreditgespräche wahrgenommen wurden.
Ergebnisse im Detail (23 Grafiken):
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