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Jimdo-ifo-Index zeigt im Dezember deutlich mehr Optimismus Solo- und Kleinstunternehmen sehen Silberstreif am Horizont

Eigentlich hatte sich an der Lage der Solo- und Kleinstunternehmer/innen zum Befragungszeitpunkt in der ersten Dezemberhälfte kaum etwas geändert: Statt mit -1,0 bewerteten sie die Geschäftslage mit +0,1. Bei der Gesamtwirtschaft verbesserte sich die Lagebewertung von +12,4 auf +15,1. Der Abstand der Kleinen zu den Großen nahm gegenüber dem November also eher noch zu.

Geschäftslage und -erwartungen von Solo- und Kleinstunternehmen im Vergleich zur Gesamtwirtschaft

Sehr stark erholt haben sich dagegen die Zukunftserwartungen der Solo- und Kleinstunternehmer/innen: von -40,0 auf -22,3 – eine Verbesserung um 17,7 Punkte und damit fast eine Halbierung des im November gemessenen Pessimismus. Damit blicken die Kleinen jetzt sogar ein wenig optimistischer in die Zukunft als die Gesamtwirtschaft (-25,7 nach -31,8).

Geschäftsklima nähert sich dem der Gesamtwirtschaft an

Das aus Geschäftslage und -erwartungen ermittelte Geschäftsklima von Solo- und Kleinstunternehmen im Vergleich zur Gesamtwirtschaft

Dies führt dazu, dass der aus Lage und Erwartungen berechnete Geschäftsklimaindex, der die Stimmung in einer Zahl zusammenfasst, sich bei den Solo- und Kleinstunternehmen von -21,6 auf -11,4 im Dezember verbesserte und damit deutlich zum Klima der Gesamtwirtschaft (-6,3 nach -11,0) aufschloss.

Die Erwartungen und das Geschäftsklima verbesserten sich in allen Sektoren. Am pessimistischsten sind nach wie vor Einzelhandel und Baubranche. Den Dienstleistern geht es mit +12,5 bei der Lage und -16,1 bei den Erwartungen dagegen deutlich besser und sie sind optimistischer als die Gesamtheit der Solo- und Kleinstunternehmer/innen. Dabei ist bei der Umsatzentwicklung und dem Auftragseingang wenig Bewegung zu beobachten.

Existenzbedrohung und Unsicherheit nehmen leicht ab

Wie viel Prozent der Befragten fürchteten um die Existenz ihres Unternehmens?

Immerhin ist der Anteil der in ihrer Existenz bedrohten "Kleinen" mit 16,7 Prozent weiter abnehmend. Vor einem Jahr betrug der Anteil noch 24,9 Prozent. Nach wie vor liegt die wahrgenommene Bedrohung aber weit höher als in der Gesamtwirtschaft (6,3 Prozent).

Auch die wahrgenommene Unsicherheit hat nach einen Höchststand von 72,9 im Oktober auf nun 70,1 abgenommen (Gesamtwirtschaft: 68,3).

Mehr Kleine wollen Preise erhöhen

Saldo der Unternehmen, die planen, ihre Preise zu erhöhen

Was die Preiserhöhungserwartungen betrifft, liegen die Kleinen nun oberhalb der Gesamtwirtschaft. Zwar hat sich der Anteil der Solo- und Kleinstunternehmer/innen, die erwarten, Preise zu erhöhen bzw. erhöhen zu müssen nur leicht von 44,1 auf 45,2 Prozent zugenommen, gleichzeitig ist der entsprechende Wert für die Gesamtwirtschaft von 46,2 deutlich auf 40,3 Prozent gefallen. Möglicherweise spiegelt sich darin auch wieder, dass die Inflationsausgleichsprämie in Höhe von bis zu 3.000 Euro zwar Arbeitgebern, nicht aber Soloselbstständigen zugute kommt.

Gleichbehandlung zum Beispiel bei Inflationsausgleichsprämie und GKV-Mindestbeiträgen überfällig

"Insofern bleibt für uns eine wichtige Forderung, die Inflationsausgleichsprämie auch auf Soloselbstständige auszuweiten und diese somit gleich zu behandeln", kommentiert VGSD-Vorstand Andreas Lutz die neuen Zahlen. "Die Rückzahlung von Sofort- und Neustarthilfe kommt gerade zur Unzeit. Die Regierung sollte nun vielmehr zeitnah die Vorhaben des Koalitionsvertrags umsetzen, die Soloselbstständige und kleine Unternehmen entlasten. Ich denke zum Beispiel an die Senkung der Mindestbeiträge bei der gesetzlichen Krankenversicherung auf das Niveau wie bei Angestellten."

Kreditverhandlungen werden als restriktiver erlebt

Der Anteil der Solo- und Kleinstunternehmer/innen, die im dritten Quartal Kreditverhandlungen geführt haben, stieg gegenüber dem zweiten Quartal 2022 deutlich an, von 8,9 auf 11,2 Prozent. Die Verhandlungen wurden zugleich als deutlich schwieriger wahrgenommen: Sprachen im ersten Quartal des Jahres noch 31,5 Prozent von restriktiven Verhandlungen, waren es im zweiten 40,4 Prozent und im dritten 52,1 Prozent. Die Banken sind also zurückhaltender geworden, neue Risiken einzugehen. Zum Vergleich: In der Gesamtwirtschaft hat im jeweiligen Quartal recht konstant jedes vierte Unternehmen Kreditverhandlungen geführt. Der Anteil, der die Verhandlungen als restriktiv wahrnahm, erhöhte sich von 17,9 Prozent im ersten auf 24,3 Prozent im dritten Quartal.

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Dass das ifo Institut gemeinsam mit Jimdo und VGSD seit einem Jahr jeden Monat differenziert nach kleinen und großen Unternehmen über Geschäftslage, -erwartungen, -klima und andere wichtige Entwicklungen berichten kann, verdanken wir dem Engagement vieler Vereinsmitglieder, die sich für das ifo Panel registriert haben und regelmäßig online einen kurzen Fragebogen ausfüllen. Willst auch du mitmachen und zu mehr Transparenz über die wirtschaftliche Situation von Solo- und Kleinstunternehmer/innen beitragen? – Hier erfährst du, wie das geht!

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