1,6 Millionen Menschen in Deutschland haben einen Intelligenzquotienten von über 130 und gelten somit als hochbegabt. 13.000 von ihnen sind im Verein „Mensa Deutschland“ organisiert. Viele von ihnen sind offenbar selbstständig.
Anders als weithin angenommen fällt es Hochbegabten keineswegs leichter als anderen, beruflichen Erfolg zu erzielen. „Herausragende Ideen geraten in mittelmäßigen Teams unter mittelmäßiger Führung leicht zur Bedrohung“ begründet die FAZ diese Beobachtung.
Schnelldenker würden häufig als arrogant oder als Streber abgestempelt. Zugleich falle es ihnen schwer, sich Chefs unterzuordnen, die sie aufgrund ihrer schlecht durchdachten Entscheidungen nur schwer respektieren könnten. Deshalb täten sich überdurchschnittlich Intelligente oft schwer, sich in strenge Hierarchien einzugliedern oder Konflikte mit autoritäten Chefs auzufechten.
Hochbegabte müssen als Selbstständige nicht „mit angezogener Handbremse fahren“
Deshalb führe ein Königsweg vieler Hochbegabter in die Selbständigkeit. „Dann müssen sich andere an ihre Marotten anpassen“, zitiert die FAZ Marc Messer, den Pressesprecher von Mensa Deutschland.
Als Selbstständige könnten sie in ihrem eigenen (nämlich höheren) Tempo arbeiten. Hier müssten sie nicht mit angezogener Handbremse arbeiten und sich verstellen, „um nicht als Klugscheißer abgetan zu werden“.
Nicht nur Hochbegabte sondern auch andere Minderheiten scheinen von Selbstständigkeit zu profitieren. In verschiedenen Studien wurde z.B. festgestellt, dass Migranten in der Selbstständigkeit deutlich erfolgreicher sein können, weil es nicht auf formale Qualifikationen und andere von außen zugeschriebene Fähigkeiten ankomme, sondern auf das, was eine Person tatsächlich leistet.
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