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LWR soll um Selbstständige erweitert werden Vier Wochen Haushaltsbuch führen und Geld verdienen

Erstmalig soll 2025 die amtliche Statistik „Laufende Wirtschaftsrechnung“ (LWR) um Selbstständige erweitert werden. Die gute Gelegenheit, sich app-basiert einen Überblick über die eigenen Finanzen zu verschaffen, wird mit 70 Euro honoriert.

Haushaltsbuch führen, aber ganz ohne Buch

Solo-Selbstständige und Kleinstunternehmen sichtbar zu machen ist eines unserer strategischen Verbandsziele. Nur wenn wir gesehen und im Rahmen von Statistiken „mitgemessen“ werden, werden wir auch ausreichend bei politischen Entscheidungen mitgedacht und diese können auf Basis von Fakten (und nicht Vorurteilen) gefällt werden.

Selbstständige werden sichtbarer, Entscheidungen faktenbasierter möglich

Die Erweiterung des ifo Geschäftsklimaindex um Selbstständige ohne und mit bis zu vier Mitarbeiter/innen war hierzu ein wichtiger Schritt. Möglich war das nur, weil wir gemeinsam mit Jimdo eine vierstellige Zahl von euch dafür gewinnen konnten, jeden Monat den Fragebogen des ifo Instituts auszufüllen.

Jetzt haben wir die Chance, dass Selbstständige bei einer wichtigen amtlichen Statistik berücksichtigt werden, bei der sie die letzten 20 Jahre außen vor blieben. Die Laufende Wirtschaftsrechnung (LWR) gibt es seit 2004. Sie wird jedes Jahr durchgeführt, alle fünf Jahre unterbrochen von der Einkommens- und Verbraucherstichprobe (EVS), für die wir bereits in der Vergangenheit – zuletzt für das Jahr 2023 – um Selbstständige als Teilnehmer/innen geworben hatten.

Warum hat man Selbstständige bei der LWR bisher nicht berücksichtigt?

Das Einkommen von Selbstständigen schwankt stärker als das von Angestellten. Das erschwert es, ein konsistentes Bild über unsere finanzielle Situation zu erstellen. Die Abgrenzung von Betriebs- und privaten Ausgaben sowie steuerliche Besonderheiten wie Abschreibungen stellen zudem eine Herausforderung bei der Formulierung von Fragestellungen dar. Nicht zuletzt unterscheiden sich die Selbstständigen auch untereinander sehr stark je nach Branche und Unternehmensgröße, hinter den gebildeten Durchschnitten können sich ganz unterschiedliche Haushalte verbergen. Um verlässliche Daten zu generieren, müssen deshalb sehr viele Selbstständige befragt werden.

Warum werden trotz dieser Probleme jetzt erstmals Selbstständige berücksichtigt?

Der Umfang der Gesamtstichprobe wurde auf 15.300 erhöht, das macht erstmals eine sinnvolle Berücksichtigung von Selbstständigen möglich, Für unsere Teilgruppe wird eine Anzahl von bundesweit 1.550 Befragten angestrebt. Zudem ist 2026 eine Datenlieferung an die EU geplant, in der Selbstständige enthalten sein müssen.

Auf Basis der Erhebungsjahre 2025 und 2026 wird dann geprüft, ob die Ergebnisse valide sind und ob Selbstständige somit regelmäßig in das Panel einbezogen werden können.

Tatsächlich gesucht werden sogar noch mehr als 1.550 Selbstständige, denn um die Unterschiede zwischen den Selbstständigen richtig abzubilden und alle Teilgruppen so zu berücksichtigen, dass repräsentative Ergebnisse herauskommen, muss man sich zunächst (am besten jetzt gleich) durch Beantworten weniger Fragen über den eigenen Haushalt zur Teilnahme anmelden. Aus den Angemeldeten werden dann nach einem Quotenstichprobenplan automatisiert für jede Teilgruppe die entsprechende Zahl von Selbstständigen zur Teilnahme eingeladen.

Selbstständige Singles und Hauptverdiener gesucht

Wichtigste Voraussetzung: Der/die Hauptverdienerin deines Haushalts muss selbstständig sein (sofern du nicht ohnehin Single und damit Hauptverdiener deines Einpersonenhaushalts bist). Das Haupteinkommen des Haushalts muss aus selbstständiger Tätigkeit stammen.

Wenn man – die Chancen dafür stehen gut – als Teilnehmer eingeladen wird, erhält man den Zugangscode zu einer Art Tagebuch-App, in die man die Einnahmen und Konsumausgaben detailliert eintragen muss: Lebensmittel und Getränke, Restaurantbesuche, ... Aber natürlich werden auch monatliche Ausgaben wie die für Telefon/Internet und Mobilität (Auto, Monatsticket...) abgefragt. Ein Video-Tutorial zeigt, wie die App funktioniert. Dabei kann ein Familienmitglied die Angaben für alle machen oder den anderen Familienmitgliedern ebenfalls Zugriff auf die App geben.

Wir sind schon jetzt neugierig

Wir sind schon jetzt neugierig, was das Statistische Bundesamt auf diese Weise über uns Selbstständige, unsere Einnahmesituation und unser Konsumverhalten herausfindet. Beispiele für Berichte und Pressemitteilungen aus vergangenen Jahren zu den Ergebnissen (bei Nicht-Selbstständigen) findest du hier.

Mach mit und melde dich jetzt für die Befragung in 2025 an!

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