Wer sein Geld über Jahrzehnte bis zum Rentenalter einem Versicherer anvertraut, bekommt nur noch magere 1,75 Prozent Zinsen. Die Vertreter der Versicherungsbranche wollen diesen Garantiezinssatz sogar noch weiter absenken. Es ist zweifelhaft, ob solche Verträge nach Abzug aller Kosten sowie tendenziell steigender Inflationsraten überhaupt mehr Geld abwerfen, als der Kunde einbezahlt hat.
Sich selbst genehmigen die Versicherer aber weiterhin steigende Gewinne: Das liegt unter anderem daran, dass sie mit Lebenserwartungen von über 100 Jahren kalkulieren, einige arbeiten sogar mit 130 Jahren. Sterben die Versicherten früher, fällt das übrig gebliebene Kapital an den Rentenversicherer. So findet eine Umverteilung von den Kunden an die Versicherer statt. Dabei die Versicherten ohnehin schon so hohe Abschluss- und laufende Gebühren, dass sich eine Rürup-Rentenversicherung im Vergleich zur Direktanlage erst nach 10 bis 15 Jarhen rechnet.
Um so ärgerlicher, dass Selbständige nun auch noch zur Anlage in solche Versicherungen gezwungen werden sollen (siehe Anliegen "Zwangs-Rentenbeiträge"). Selbständige dürfen nicht in solche Versicherungen gezwungen werden. Solche Versicherungen sollten auch nicht einseitig gefördert werden.
Die Transparenz von Versicherungsverträgen und insbesondere den enthaltenen Kosten sollte deutlich verbessert werden. Auch Kalkulationsgrundlagen wie die Lebenserwartung müssen offen gelegt werden.
Rentenversicherungen sind ein zentraler Teil der Altersvorsorge nicht nur von Selbständigen. Sie dürfen nicht zum Selbstbedienungsladen für Versicherungen werden.
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