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Nach der Wahl Ein Blick hinter die Kulissen des Politikbetriebs

Nach der Begrüßung und Vorstellung des VGSD durch Ralf Hasford führte Ulrike Bergmann in das Thema „Was haben wir von der neuen Regierung zu erwarten?“ ein und stellte den Referenten Jörn Freynick vor, Leiter Politik im VGSD und Generalsekretär der BAGSV (Bundearbeitsgemeinschaft der Selbständigenverbände). Im Dialog mit Ulrike und Ralf beantwortete Jörn eine Vielzahl von Fragen zukunftsorientiert und praxisnah. 

Jörn Freynick, Leiter Politik im VGSD, stellte sich Anfang April unseren Fragen zur Bundestagswahl.

Aufgaben der politischen Interessenvertretung

Jörn Freynick skizzierte die laufenden politischen Bemühungen zur Stärkung der Selbständigen. Begleitend zu den Koalitionsverhandlungen engagiere sich der VGSD intensiv mit einer weit gestreuten Kampagne und einem offenen Brief an Lars Klingbeil und Friedrich Merz. Damit sollen zentrale Anliegen (u.a.  Altersvorsorge, Bürokratieabbau, Statusfeststellung) in die Koalitionsverhandlungen eingebracht werden. Er betonte die Wichtigkeit authentischer Beiträge aus der Basis und lud zur Mitarbeit in der „Lobbygruppe im VGSD“ ein. 

Seit Oktober 2024 gibt es einen „Freundeskreis der Selbständigen“, der durch die veränderte Zusammensetzung des Bundestags neu belebt werden muss. Ziel ist der regelmäßige Austausch mit Abgeordneten der politischen Mitte, um sie neben individuellen Kontakten für die Anliegen der Soloselbständigen zu sensibilisieren.

Statusfeststellungsverfahren

Ein zentrales Thema war die Reform des Statusfeststellungsverfahrens, bei dem der VGSD eine zentrale Rolle innerhalb der BAGSV einnimmt. Wichtige Vorschläge sind u. a. Positivkriterien zur besseren Selbstprüfung, Schnellverfahren („Fast Tracks“) sowie Ausnahmen für Selbständige mit nachgewiesener Altersvorsorge. Jörn betonte die Notwendigkeit klarer Kriterien für größere Rechtssicherheit.

Altersvorsorgepflicht

Jörn informierte über frühere Konzepte und betonte, dass der VGSD nicht grundsätzlich gegen eine Pflicht sei, sondern praktikable und faire Modelle favorisiere (z. B. mit Übergangsfristen und Differenzierung nach Erwerbsform).

Bürokratieabbau

Kritik äußerte er an den hohen bürokratischen Hürden (z. B. bei Gewerbeanmeldungen nur vor Ort oder die bestehenden Nachwirkungen der Corona-Hilfen). Eine bessere digitale Infrastruktur und Transparenz seien nötig.

Ermutigung zu mehr Sichtbarkeit

Auf die Frage, was wir als ältere Selbständige beitragen können, rief uns Jörn zur Eigeninitiative auf. So können wir an Abgeordnete schreiben, uns mit ihnen über die jeweilige Situation austauschen, an den immer wieder stattfindenden Aktionen teilnehmen und politische Kanäle nutzen. Wo immer wir aktiv sein wollen, können wir ihn kontaktieren und die Netzwerke des VGSD nutzen.

Fazit

Ein inhaltlich dichtes, motivierendes Treffen mit wichtigen Impulsen zur politischen Interessenvertretung älterer Selbständiger. Der Austausch mit Jörn Freynick wurde als kompetent und ermutigend empfunden. Besonders positiv wurden seine klaren Aussagen und praxisnahen Vorschläge aufgenommen.

Das nächste Treffen findet am 6. Mai 2025 um 16:00 Uhr statt. Thema: „Gefühle, Ängste, Resilienz – Wie gehst du damit im Business um?“

Text: Ingrid Werner

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