Für die kleine schwäbische Firma Pareton GmbH („taxbutler.de“) war es eine gute Werbung, für Finanzstaatssekretär Jens Spahn eher nicht. Spahn hatte für 15.000 Euro einen Anteil von 1,25 Prozent an dem auf die Erstellung von Steuererklärungen spezialisierten Start-up aus Ingersheim bei Stuttgart gekauft. Für die Beteiligung hatte er - wie in solchen Fällen üblich - eine noch unter FDP-Wirtschaftsminister Rösler eingeführte und von SPD-Wirtschaftsminister Gabriel ausgebaute Subvention für Start-up-Investoren in Höhe von 3.000 Euro (20 Prozent) erhalten.
Als FinTech-Beauftragter der Bundesregierung ist Spahn unter anderem für Technologieunternehmen zuständig, die sich auf den Finanzbereich spezialisieren. Der ehemalige Gesundheitspolitiker ist eine Nachwuchshoffnung der CDU und war erst vor kurzem mit Bemerkungen über Berliner Hipster durch die Medien gegangen.
"Genauso wie ein Staatssekretär im Verteidigungsministerium sich nicht an Rüstungsfirmen beteiligen sollte, sollte ein Finanzstaatssekretär privat die Finger von der Finanzwirtschaft lassen", kritisierte SPD-Generalsekretär Hubertus Heil die Beteiligung in der "Bild am Sonntag".
Spahn will Beteiligung schnellstmöglich verkaufen
Spahn hat die Beteiligung zuerst verteidigt, sucht nun aber einen Käufer für seinen Anteil, um die Angelegenheit möglichst schnell aus den Medien zu bringen. Die Subvention in Höhe von 3.000 Euro wird er dann zurückzahlen. Welchen Preis er für den Anteil haben möchte, ist nicht bekannt.
Schade eigentlich: Wir brauchen mehr Politiker, die sich unternehmerisch betätigen. Aber sollte dies nicht - insbesondere bei Investitionen - besser außerhalb ihres unmittelbaren politischen Einflussbereiches geschehen? Andererseits sprechen wir Gesundheitspolitikern, die Ärzte sind oder im medizinischen Bereich ihr Geld verdienen und Finanzpolitiker, die Steuerberater sind, eher größere Kompetenz zu, auch wenn hier natürich auch Interessenkonflikte bestehen. Was meinst du? Wir freuen uns auf deinen Kommentar.
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