Wir alle können das Wort „Krise“ nicht mehr hören! Und doch ist es unser ständiger Begleiter. Damit wir uns wieder mehr auf die wichtigen Seiten des Unternehmertums konzentrieren können, müssen insbesondere Selbständige und Gründerteams wissen, wie sie kritische Momente effizienter und effektiver managen. Insbesondere dann, wenn eine Situation aus dem Ruder zu geraten droht. In unserem VGSD-Webinar erklärten die beiden Krisen-Experten von MEMOCINE, Faranak Gaini-Rahimi und Markus Lempa, wie genau Krisenmanagement und Resilienz als Schlüsselkompetenzen der Zukunft gelingen können.
Die Grundlagen
Im Einführungsteil lernten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sparsam mit Krisenvokabeln umzugehen. Dies habe andernfalls einen negativen Einfluss auf unser Mindset, weil wir dann auch alltägliche Probleme dramatisieren und Problemlösungen sich vor unserem geistigen Auge verschließen. Darüber hinaus werden Krisen geprägt von der öffentlichen Wahrnehmung und kritischen Stakeholdern wie z.B. Journalisten und Kunden. Gerade hier können eine unpassende Wortwahl, ein negativer Frame wie auch persönliches Fehlverhalten zu dauerhaftem Vertrauensverlust führen.
Krisenkommunikation
Da die Medien häufig über die Deutung einer Krise entscheiden, ist es für Selbständige und Gründerteams wichtig, die informellen Spielregeln im Umgang mit TV, Radio, Zeitung und Internetmedien zu erlernen. Mit Hilfe der drei goldenen Gesetze der Krisenkommunikation kann man so manchen Sturm vermeiden oder schneller durchschreiten. Das Wichtigste: Keine Beteiligung an Spekulationen, wenn nicht alle Fakten vorhanden sind.
Auf diesen Grundlagen aufbauend kann jeder seine Prozesse vor, während und nach einer Krise optimieren. Dafür stehen eine Reihe von Instrumenten des Risiko- und Krisenmanagements zur Verfügung. Ausführlich wurde auch der Aspekt Frühwarnsystem beleuchtet.
Umdeutung der Krise in eine Chance
„Schenkt Dir das Leben Zitronen, dann mache Limonade daraus“. Diesen Gedanken beleuchteten die beiden Referenten u.a. am Beispiel der KI, um auch die Chancenaspekte einer Krise bzw. eines Wendepunktes zu diskutieren. Gerade in kritischen Momenten verschieben sich Markt- und Wettbewerbsgrenzen. Wer dies für sich nutzt, muss keine Preise senken, um Neukunden zu akquirieren oder Bestandskunden zu halten. Vielmehr geht es darum bestehende Geschäftsmodelle zu transformieren, weil man die neuen Rahmenbedingungen schneller als die Konkurrenz akzeptiert und die notwendigen Maßnahmen ergreift.
Psychologischer Notfallkoffer
Zum Schluss ging es um die Frage, wie jeder von uns eine Krise mental überlebt. Statt anderen die Schuld für ein Unglück zu geben, müssen wir alle zuerst unsere eigenen psychologischen Denkfehler durchschauen. Techniken wie mentaler Airbag, Mantra, Handakupressur oder Atemtechnik gehören in einen psychologischen Notfallkoffer, den wir gedanklich immer mit uns führen sollten.
Dann werden wir gestärkt bzw. resilienter aus einer Krise hervorgehen!
Es erfolgte keine Aufzeichnung, da dieser Themenabend dem persönlichen Austausch diente.
Text: Ina Breuing
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