Am Donnerstag letzter Woche fand bereits das fünfte Treffen der im Februar 2017 vom VGSD zusammen mit der AGD initiierten bagsv (Bundesarbeitsgemeinschaft Selbstständigenverbände) statt. Rund 30 Vertreter von Berufs- und Selbstständigenverbänden sind aus diesem Anlass nach Berlin gekommen. Unter den Gästen: Vera Dietrich, Christa Weidner und die Präsidentin des Bundesverbands der Rentenberater, Anke Voss. Schwerpunkt der Diskussion war das Thema Scheinselbstständigkeit und die daraus entstandene Rechtsunsicherheit. Wir sprachen über mögliche Lösungen, aber auch Kampagnen.
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Die Verunsicherung zum Thema Scheinselbstständigkeit ist groß. Das Ganze wird aber noch verschlimmert durch das Unwissen, das bei Auftraggebern herrscht. Sie wollen sich schützen und ergreifen unterschiedliche, nicht immer sinnvolle oder zielführende Maßnahmen. Auch bei den Selbstständigen gibt es erhebliche Wissenslücken.
Das war Anlass für Christa Weidner, einen Grundlagenartikel für uns zu schreiben, in dem sie die Unterschiede zwischen Scheinselbstständigkeit, verdeckter oder unerlaubter Arbeitnehmerüberlassung ("die eigentliche Gefahr") und rentenversicherungspflichtiger Selbstständigkeit unterscheidet. Sehr zu empfehlen!
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Ende April hatten wir euch die vier Finalisten für den mit 50.000 Euro dotierten Werner-Bonhoff-Preis vorgestellt. Am Mittwoch letzter Woche fiel in feierlichem Rahmen in Berlin die Entscheidung, wer den mit 50.000 Euro dotierten Preis gewinnt. Er ging dieses Mal nicht an einen Soloselbstständigen, sondern an einen gestandenen Unternehmer aus Neu-Ulm. Dessen Geschichte lohnt es sich zu lesen. Sie beginnt damit, dass er aktue Probleme hatte, seine zehn Ausbildungsplätze zu besetzen und auf die Idee kam, auch unter Flüchtlingen nach Bewerbern zu suchen.
Auf unserer Website findet ihr ein Video, das den sympathischen Preisträger und seinen Fall vorstellt. Sehr gefreut haben wir uns auch, dass wir gebeten worden sind, ein Grußwort des VGSD zu sprechen. Auch unsere Mitglieder und früheren Bonhoff-Preisträger Christa Weidner und Tim Wessels waren zur Veranstaltung gekommen.
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Grußwort des VGSD
Am 15. Mai fand wie angekündigt in München eine vbw-Veranstaltung zum Thema "Strategie für einen nachhaltigen Bürokratieabbau" statt, bei der ich (Andreas Lutz) für den VGSD aufs Podium eingeladen worden war. Fast 100 Teilnehmer waren gekommen, davon rund die Hälfte VGSD-Mitglieder. Ein Hauptthema des Abends – aus aktuellem Anlass: Die Einführung der DSGVO und der damit verbundene Bürokratieaufwand.
vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt stellte offizielle Statistiken zum Bürokratieabbau in Frage. Dr. Karl Lichblau vom IW Köln präsentierte eine internationale Vergleichsstudie zu diesem Thema, der bayerische Bürokratieabbau-Beauftragte Wolfgang Nussel berichtete aus seiner Praxis. Auf dem Podium stießen dann neben Andreas Lutz vom VGSD auch Hanns-Eberhard Schleyer zu den Rednern hinzu. Schleyer ermöglichte einen Blick hinter die Kulissen des Normenkontrollrats, dem er angehört. Unser Fazit: Selbstständige müssen bei der Entstehung von sie betreffenden Gesetzen stärker eingebunden werden. Dafür gibt es konkrete Methoden, die andere Länder erfolgreich praktizieren.
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Am Sonntag, 3. Juni haben wir unsere bisherige Mitglieder- und Veranstaltungsdatenbank "Backends" durch eine neue Software ersetzt und quasi den Motor unserer Website ausgetauscht. In dem System sind die Mitgliederdaten, die Veranstaltungsdetails, die Anmeldungen usw. gespeichert, es verschickt auch Anmeldebestätigungen, Mitgliedsrechnungen usw. an euch.
Der "Motorwechsel" führt zunächst einmal nur zu relativ wenigen sichtbaren Änderungen, vielleicht sogar zum einen oder anderen kleinen Fehler (einen haben wir im Beitrag "Oops" unten beschrieben). Sollten euch noch Fehler oder Ungereimtheiten auffallen, so zögert bitte nicht, uns zu informieren – sonst übersehen wir womöglich etwas! Die Umstellung erhöht die Sicherheit eurer Daten (Zugriff nur noch über virtuelles privates Netzwerk). Vor allem aber werden wir künftig wieder sehr viel einfacher neue Funktionen auf der Website einführen können.
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Oops! – Diesen Fehler hatten wir übersehen
Thema Krankenversicherungsbeiträge: Seit dem Start unserer Petition machen uns Mitglieder auf immer noch weitere Beispiele für die Schlechterbehandlung von Selbstständigen aufmerksam. Dass Teilzeit-Selbstständige wegen hoher Mindestbeiträge auf Einkommen, dass sie gar nicht verdienen, Beiträge bezahlen müssen, ist dir als Leser des VGSD-Newsletters bekannt. Dass sie im Fall einer Krankheit oder Schwangerschaft nur auf das tatsächlich verdiente Einkommen Krankengeld bzw. Mutterschaftsgeld bekommen, ist noch irgendwie nachvollziehbar.
Absolut skandalös ist aber, dass ihnen vom dürftigen Krankengeld auf den nicht vereinnahmten Einkommensanteil anfallende Beiträge auch während der Krankheit abgezogen werden. Das ist geltendes Gesetz und durch ein Gerichtsurteil bestätigt. Und kein Einzelfall. Bei der Suche nach Betroffenen per Rundmail hat sich trotz der speziellen Konstellation eine zweistellige Zahl von VGSD-Mitgliedern gemeldet, die das schon erlebt haben. Inzwischen ist auch der plusminus-Beitrag zu diesem Thema gesendet worden. Seitens des VGSD setzen wir uns dafür ein, dass diese Regelung noch im Rahmen des GKV-Versichertenentlastungsgesetzes korrigiert wird.
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Wohin es führen kann, wenn Politiker eigentlich nur das Beste wollen, aber über keinerlei Wirtschaftskompetenz verfügen, das sehen wir täglich am Beispiel Scheinselbstständigkeit. Leider haben die Politiker in diesem Bereich noch immer nicht die Tragweite ihres Versagens erkannt. Sie glauben, dass eigentlich alles in Ordnung ist.
Deutlicher werden die Folgen mangelnder Wirtschaftskompetenz, wenn die Politiker etwas bauen und man die entstandenen Kosten aufaddieren kann. So wie beim Flughafen BER, der zunächst eine Milliarde kosten sollte, inzwischen sieben Milliarden gekostet hat und trotzdem womöglich nie in Betrieb gehen wird. Joel Dullroy, VGSD-Mitglied der ersten Stunde und seit Jahren für die Rechte von Selbstständigen aktiv, hat mit Unterstützung von RadioEins den excellenten vierteiligen Podcast "How to F#€k up an Airport" produziert (in englischer Sprache). Zum ersten Mal habe ich verstanden, was da in Berlin genau schief gegangen ist. Sehr hörenswert!
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Unter der Rubrik "Who is who" stellen sich aktive VGSD-Mitglieder vor. Heute Franz Kampmann und Johannes Hohenthaner.
Franz (Agrar-Gutachter aus Esssen) hat beim VGSD die Arbeitsgruppe zum Thema Kranken- und Pflegeversicherungsbeitäge initiiert. Schon zuvor hatte er auf verschiedenen Wegen (Verwaltung, Politik, Bundesverband der Krankenkassen) versucht, Betroffenheit zu erzeugen. Zunächst vergeblich. Er freut sich, dass wir mit unserer Petition "Faire Beiträge" nun greifbare Erfolge erzielt habe.
Johannes (IT-Berater aus München) ist dem VSGD beigetreten, als ein Auftraggeber versucht hat, ihn als langjährigen Selbstständigen in Arbeitnehmerüberlassung zu drängen. Seitdem unterstützt er uns als Tippgeber, stellt Kontakte her, weist bei Veranstaltungen auf den VGSD hin und schreibt unermüdlich Briefe an Politiker und Pressevertreter.
Who is who: Franz Kampmann
Who is who: Johannes Hohenthaner
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- Berlin, 3. Juli 2018, 19:00 Uhr Themenabend: "Fördermittel für Selbstständige und kleine Unternehmen in Berlin und Brandenburg"
- Berlin, 7. August 2018, 19:00 Uhr "VGSD-BYO-Sommergrillen in Berlin" (BYO = Bring Your Own)
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- 26. Juni 2018, 16:00 Uhr "Was Selbstständige von professionellen Pokerspielern lernen können" (Jan Heitmann)
- 10. Juli 2018, 17:00 Uhr "Die sieben erfolgreichsten Tipps für deine Marketingstrategie als Solopreneur" (Dr. Kerstin Gernig)
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