Was hat der VGSD 2023 erreicht? Was sind die Pläne für 2024? – VGSD-Vorstand Andreas Lutz zieht Bilanz.
Ich hoffe, ihr seid alle gut ins neue Jahr gekommen. Auch beim VGSD sind wir nach einer erholsamen Adventszeit und besinnlichen Feiertagen wieder richtig durchgestartet. Viele Vorsätze fürs neue Jahr haben wir bereits umgesetzt. Deshalb melde ich mich auch erst heute mit meinem alljährlichen Rück- und Ausblick. Zeitlichen Vorrang hatte die Planung unserer Ziele in den Bereichen Politik, Redaktion, Administration und Webentwicklung und die jeweils ersten Schritte zu ihrer Umsetzung zu machen. Wir haben uns einiges vorgenommen! Doch bevor ich über unsere Pläne für das neue Jahr berichte (wie immer beschränke ich mich auf einige Highlights, um flexibel zu bleiben), möchte ich mit euch auf die zurückliegenden zwölf Monate zurückblicken.
Inhaltsübersicht
- Mehr als 300 Beiträge, mehr als 3.000 Kommentare
- Meinungsbildung am Beispiel KI und ChatGPT
- Zwei Schritte vor, einer zurück, am Ende deutlich gestärkt
- So gewinnen wir aktive Mitglieder
- Eine ganz besondere Atmosphäre
- Drei von vielen Terminen in Berlin
- Sozialer Aufstieg? – Ja, ich verdiene doppelt so viel wie mein Vater, aber eigentlich...
- Leben wie ein Grundschullehrer im Alter
- Aufgeben kommt nicht in Frage, nur so setzt sich am Ende die Vernunft durch
- BAGSV-Treffen in Berlin, Arbeitsgruppe für bessere Altersvorsorge
- Fruchtbare Zusammenarbeit mit IW, Jimdo und ifo
- Ein Beispiel für großartiges Engagement unserer Mitglieder
- Selbstständige unter Druck
- Unsere eigene Strategie
- Podien mit und ohne Selbstständige
- Die Altersvorsorgepflicht kommt – nun aber wirklich – 2024 – irgendwann
- Weiterbildung bei uns und Weiterbildungsförderung des BMAS
- Neue Funktionen auf der Website und wie wir künftig über sie entscheiden
- 700 Anmeldungen innerhalb weniger Stunden
- Über Geld redet man doch
- Beitragsanpassung ermöglicht stärkere politische Interessenvertretung
- Unsere erste Online-Mitgliederversammlung und unsere dritte Bonhoff-Preisträgerin
- Im neuen Jahr bleibt politisch viel zu tun
- Voting über wichtigste politische Anliegen
- In den Kampagnenmodus wechseln
- Lang gehegte Wünsche erfüllen und Gruppen besser unterstützen
- Das Ziel für 2024: Mehr Mitglieder, mehr Branchenprofile, mehr Vorteilsangebote
- 2.430 zusätzliche Anmeldungen für unsere Experten-Talks
- Selbstbewusst und optimistisch ins neue Jahr
Die Zahl der auf unserer Website veröffentlichten Beiträge ist 2023 auf 302 (+45) gestiegen, die Zahl eurer Kommentare auf 3.100 (+843). Im Schnitt standen also 10,3 (+1,5) Kommentare unter jedem Beitrag. Stolz sind wir in unserer Redaktion auch darauf, dass wir dieses Jahr 16 (+2) Ausgaben unserer VGSD-News versendet haben, so viel wie bisher nur im Corona-Jahr 2020.
Die Zahl eurer Reaktionen ist für uns Gradmesser dafür, ob es uns gelingt, immer wieder frühzeitig Themen aufzugreifen, die euch bewegen. 2023 war sicherlich das Jahr von ChatGPT. Am 31.12.2022 erschien auf unserer Website der erste Beitrag über dieses neue "große Sprachmodell" unter dem Titel "Wie ChatGPT das Thema Scheinselbstständigkeit erklärt." Viele weitere Berichte und Talks dazu, wie KI uns in unserer Arbeit unterstützen kann und was passiert, wenn sie uns zu viel Arbeit abnimmt, sollten folgen.
Im April veröffentlichten mehrere Berufsverbände aus dem Umfeld der BAGSV ein Positionspapier mit sieben Forderungen zum Einsatz künstlicher Intelligenz in der Arbeitswelt. Wir stellten sie euch am gleichen Tag vor und fragen euch nach eurer Meinung dazu. Es entwickelte sich eine Diskussion in 90 Kommentaren, die wir zusammenfassten zu einer Position, die den technischen Fortschritt nicht aufzuhalten versucht, Chancen nutzt, aber offene Augen für die Gefahren hat und kreative Ideen, welche pragmatischen Maßnahmen dabei helfen könnten, die Probleme im Zaum zu halten. Viele dieser Ansätze wurden dann im weiteren Verlauf des Jahres auch auf politischer Ebene diskutiert. Für mich ein Musterbeispiel dafür, wie wir beim VGSD Positionen entwickeln, die auf einem breiten, branchenübergreifenden Konsens beruhen und so zu kreativen Lösungsvorschlägen führen. Das Thema KI wird uns sicher auch die nächsten Jahren intensiv beschäftigen.
Dass wir redaktionell ein so produktives Jahr hatten, lag maßgeblich daran, dass Ende 2022 Nina Schick unser bis dahin aus mir und Nadine Luck bestehendes und von unseren Werkstudentinnen Charly, Jana und Maxi unterstütztes Redaktionsteam verstärkte. Gleich am ersten Arbeitstag des neuen Jahres stieß dann Felix Petruschke hinzu. Ihr habt es vielleicht mitbekommen: Zur Jahresmitte 2023 wurde uns Felix von der "Wirtschaftswoche" abgeworben, mit einem für ihn als Vollblutjournalisten unwiderstehlichen Angebot. Die Zusammenarbeit hat beiden Seiten viel Spaß gemacht, mit großem Bedauern und der einen oder anderen weggewischten Träne haben wir nach so kurzer Zeit wieder Abschied genommen. Mit Nina und den Erfahrungen, die Felix eingebracht hat, haben wir unser Redaktionsteam neu und noch produktiver aufgestellt, ein wichtiges Ergebnis des Jahres 2023.
Und es ist eine wiederkehrende Erfahrung beim Aufbau einer Organisation mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern: Manchmal geht es zwei Schritte vor, dann wieder einen zurück. Worauf es ankommt, ist aus solchen, manchmal unvermeidlichen, Entwicklungen zu lernen und sich als Arbeitgeber möglichst schnell weiterzuentwickeln. Schnell wachsende Start-ups können hierbei ein Vorbild sein.
Um in Zeiten des Fachkräftemangels unseren Mitarbeiter/innen einen Wechsel so schwer wie möglich zu machen, haben wir bereits Anfang 2023 in die Attraktivität unseres Büros investiert. Wir haben die von mir im Rahmen meiner eigenen Selbstständigkeit viele Jahre zuvor gekauften und dem Verein überlassenen Schreibtische im elften Jahr nach seiner Gründung durch neue, höhenverstellbare ersetzt, für besseres Licht gesorgt und unsere Räume mit vielen Pflanzen und Bildern dekoriert. Unsere Office-Managerin Julia Schulze kümmert sich liebevoll um das Überleben der Pflanzen und hat gerade am Küchenfenster ein "Farn-Lazarett" eingerichtet. Die alten Schreibtische verschenkten wir an Vereinsmitglieder, so dass sie unter anderem ein zweites Leben in einem ehemaligen Billiard-Café gefunden haben.
In unserem Flur gibt es neben einer Wand mit Fotos wichtiger Vereinsmomente nun auch ein Regal mit Symbolfotos für jede Regional- und Branchengruppe, wie wir sie auch – in einer etwas abgedunkelten Variante – auf unserer Gruppenseite verwenden. Auf diese Weise kommen wir mit Besuchern unseres Büros schnell zur Geschichte des Verbands ins Gespräch und kommunizieren die Vielzahl an Gruppen, die so wichtig für unser Vereinsleben sind, weil sie den VGSD für Mitglieder persönlich erfahrbar machen und viele an ein ehrenamtliches Engagement heranführen.
Beim Erreichen dieses wichtigen Nebeneffekts der Gruppenarbeit half 2023, dass die Zahl der physischen Regionalgruppen-Events wieder deutlich zunahm, auf 85 (+27). Die Zahl der Online-Events von Regional- und Branchengruppen reduzierte sich zeitgleich auf 94 (-45). Obwohl sich für Online-Events im Schnitt mehr Mitglieder anmelden, stieg die Zahl der Anmeldungen pro Event auf 17,5 (+0,4). Die Zahl der aktiv engagierten Mitglieder stieg 2023 auf über 100.
Damit sich nicht nur Vereinsmitglieder aus einer Region untereinander von Angesicht zu Angesicht kennenlernen können, organisierten wir im März 2023 das erste bundesweite VGSD-Netzwerktreffen. Bei Äppelwoi und Frankfurter Spezialitäten trafen wir uns am 2. März 2023 abends zu 150-st im "Lorsbacher Thal" mitten in Sachsenhausen. Es herrschte eine ganz besondere Atmosphäre, als würde man die anderen Gäste alle schon seit Jahren kennen. Ohne Anlaufzeit fand man sich in angeregten Gesprächen mit den Tischnachbarn wieder, die zwischen den Menügängen wechselten, weil wir den Abend als Rotating Dinner organisiert hatten.
Am 3. März begann dann im Anschluss an zwei ebenso unterhaltsam vorgetragene wie inspirierende Impulsvorträge von Claudia Kimich und Keren Pickard unser Barcamp. In Sekunden formte sich eine lange Schlange von Mitgliedern, die eine Barcamp-Session anbieten wollten. Eine nach dem anderen stellte auf der Bühne mit Begeisterung ihr jeweiliges Session-Thema vor, um dann einen Raum passender Größe zugewiesen zu bekommen. Dadurch konnten die Teilnehmer/innen aus einer großen Vielfalt für sie relevanter Themen wählen und in den Gruppen immer wieder andere Mitglieder kennenlernen, die das Interesse am jeweiligen Thema teilten, und schnell in den Austausch kommen.
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Inzwischen steht der Termin für das zweite VGSD-Netzwerktreffen fest: Am 14. und 15. Oktober 2024 wollen wir uns wieder in Frankfurt treffen. Der Ticketverkauf hat gerade begonnen. Nutz die Gelegenheit, dir jetzt zum ermäßigten Early-Bird-Preis die Teilnahme an Netzwerkabend und -tag zu sichern!
Meine Reisen im Jahr 2023 führten mich aber zu 90 Prozent nicht nach Frankfurt, sondern immer wieder nach Berlin. Alle Veranstaltungen dort aufzuzählen, würde den Rahmen des Jahresrückblicks sprengen, deshalb berichte ich beispielhaft über drei Tage im März, an denen ich unter anderem zu einer Sitzung der parlamentarischen Linken (PL) eingeladen war. In ihr ist ein Teil der SPD-Bundestagsabgeordneten organisiert, Jan Dieren, einer der beiden Vorsitzenden, ist in der SPD zugleich für das Thema Statusfeststellung zuständig. Es folgte eine Gesprächsrunde mit dem FDP-Fraktionsvorsitzenden Christian Dürr und seinem parlamentarischen Geschäftsführer, Johannes Vogel. Der Austausch fand im kleinen Kreis mit fünf weiteren hochrangigen Verbandsvertretern statt. Dann, der inhaltlich intensivste Austausch: im Arbeitskreis "A+S", in dem alle FDP-Abgeordneten im Bundestagsausschuss für Arbeit und Soziales organisiert sind. Jede Begegnung war eine Gelegenheit, die Anliegen der VGSD-Mitglieder persönlich zu erklären und abzuklopfen, wo wir ins gemeinsame Handeln kommen können.
Themenwechsel: Wäre dein Berufsleben als Angestellte/r anders verlaufen? Eine Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW Köln) zeigt, dass genau dies der Fall ist, dass Selbstständigkeit der Schlüssel zu sozialem Aufstieg in Deutschland, zu höherem Einkommen und gesellschaftlichem Ansehen ist. Ohne Selbstständigkeit, so das IW, wäre Deutschland eine vergleichsweise undurchlässige Gesellschaft.
Auf unsere Frage "Wäre dein Berufsleben anders verlaufen?" antworteten 120 Mitglieder mit Kommentaren. Fazit: Vielen brachte die Selbstständigkeit einen deutlich höheren Verdienst als ihren Eltern, anderen nicht, je nach Branche. Aber egal, das sei gar nicht so wichtig, war das überraschende Ergebnis. Worauf es ankomme sei, so die Diskutanten unabhängig von ihrem Einkommen, dass selbstbestimmtes Arbeit viel mehr Spaß macht und sich auch mit familiären Verpflichtungen besser vereinbaren lässt. Auch wer vermutete, er oder sie hätte als Angestellte/r mit gleicher Tätigkeit mehr verdient, bereute die Entscheidung für die Selbstständigkeit nicht. Was nichts daran ändert, dass Selbstständigkeit fair honoriert werden sollte ...
Ebenfalls um Geld ging es in einem Beitrag, in dem wir – angeregt von unserem Mitglied Frank-Michael Rommert – die Pension eines Grundschullehrers als Ausgangspunkt nahmen. Nach einem arbeitsamen Leben mit einer anspruchsvollen Aufgabe als Selbdstständige/r ein vergleichbares Alterseinkommen zu erzielen, mit diesem Ziel konnten sich viele von euch identifizieren. Wir nahmen deshalb beispielhaft unter die Lupe, wie hoch die Pension eines Grundschullehrers ist und was man tun muss, um im Alter vergleichbar leben zu können. Spoiler: Die Rentenversicherung, auch wenn man von Anfang an Höchstbeiträge einzahlt, reicht nicht. Man muss aber auch nicht in den Staatsdienst gehen. Die Lösung besteht in einer langfristigen, kosteneffektiven, im Idealfall noch steuerbegünstigten Geldanlage. Aus genau diesem Grund haben wir uns 2023 für die Forderung nach einem Altersvorsorge-Depot eingesetzt und freuen uns, dass eine vom Bundesfinanzministerium eingesetzte Fokusgruppe zur selben Forderung gekommen ist. Wir werden uns 2024 dafür einsetzen, dass es nicht bei der guten Idee bleibt.
Das Wirtschaftsforum der SPD gehört zu den ganz wenigen Organisationen der traditionsreichen Partei, in der man die Folgen der bestehenden Rechtsunsicherheit versteht und immer wieder den Dialog zwischen Wirtschaftsvertretern und SPD-Politikern herzustellen versucht. Im April konnte ich zusammen mit Vertretern großer Unternehmen an einem Gespräch mit dem bereits erwähnten Jan Dieren teilnehmen und nochmals unsere Position, auch zur geplanten EU-Plattformrichtlinie deutlich machen. Sehr eindringlich machten auch die Vertreter/innen großer Auftraggeber, darunter staatliche und städtische Unternehmen, deutlich, wie sehr ihre Arbeit und auch die Transformation der Energieversorgung durch die bestehende Rechtsunsicherheit ausgebremst wird. Leider stoßen auch ihre Appelle immer wieder auf taube Ohren. Das darf und wird aber kein Grund sein aufzugeben. Steter Tropfen höhlt den Stein, und irgendwann wird sich die Vernunft durchsetzen. Die Frage ist, welcher wirtschaftliche Schaden bis dahin noch entstehen muss.
Zum ersten Mal nach der Corona-Krise haben wir Selbstständigenverbände uns wieder zweimal in einem Jahr physisch in Berlin getroffen, was allen Teilnehmer/innen sichtlich gut tat. Mit dem nötigen Ernst, aber auch Humor, Vertrautheit durch die langjährige Zusammenarbeit und in großer Einigkeit bei zentralen Punkten, diskutierten wir die Entwicklungen und verabredeten nächste gemeinsame Schritte.
Im April nahm unter meiner Beteiligung eine Arbeitsgruppe des Bundesverbands der Kindertagespflegepersonen ihre Arbeit auf – mit dem Ziel, Empfehlungen zu erarbeiten, wie die Altersvorsorge für Kindertagespflegepersonen verbessert werden könnte. Für mich die Gelegenheit, nicht nur eigenes Wissen einzubringen, sondern auch noch mehr zu lernen über diese Berufsgruppe, die stellvertretend für viele andere, von Frauen dominierte Berufe steht, in denen häufig deutlich schlechtere Honorare bezahlt werden, vor allem wenn der Staat selbst Auftraggeber ist oder die Vergütungen festlegt.
Ebenfalls im April startete ein neues RKW-Gruppencoaching – kostenlos für VGSD-Mitglieder, die sich in großer Zahl um die Teilnahme bewarben und sich im Anschluss wieder einmal begeistert zu dem Austauschformat äußerten, bei dem sich die Teilnehmer/innen gegenseitig Feedback zu wichtigen strategischen Entscheidungen gaben.
Bereits 2022 hatten wir eine langfristige Zusammenarbeit mit dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW Köln) begonnen. Zum Abschluss des ersten Teiles stellten wir die Ergebnisse einer repräsentativen Auftraggeber-Befragung vor, die wir zusammen mit zwei weiteren Verbänden beauftragt hatten. Sie zeigte, dass (Solo-)Selbstständige für die Wirtschaft, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit unverzichtbar sind und wie wichtig insofern Rechtssicherheit für eine erfolgreiche Transformation ist.
Die Bedeutung von Solo- und Kleinstunternehmen und ihre wirtschaftliche Lage ist auch Gegenstand unserer langjährigen Zusammenarbeit mit Jimdo und dem ifo Institut. Nina Schick übernahm im Sommer die monatliche Berichterstattung über die Entwicklung des Geschäftsklimaindex, der u. a. durch die Beteiligung vieler VGSD-Mitglieder an der Befragung nun separat für Gesamtwirtschaft und Solo- und Kleinstunternehmen ermittelt werden kann. Die Pressemitteilungen führten zu einer ganzen Reihe von Veröffentlichungen, in denen erneut häufig der VGSD zitiert wurde.
Mithilfe unseres Mitglieds Peter Claus Lamprecht entwickeln wir eine neue Darstellung der ifo-Zeitreihen. Die Abbildungen, die wir auf unserer Website veröffentlichen, sind jetzt sehr viel attraktiver und übersichtlicher dargestellt. Darüber hinaus bieten wir seit August 2023 exklusiv für Vereinsmitglieder eine detaillierte Aufschlüsselung der Entwicklung von Klima, Lage und Erwartungen in verschiedenen Branchen, insbesondere aus dem Dienstleistungsbereich, an. Auch im neuen Jahr hat sich "PCL" bereits wieder auf vielfältige Weise engagiert – wie viele andere aktive Mitglieder auch, ich nenne ihn hier als Beispiel. Mit so engagierten Menschen zusammenzuarbeiten, ist inspirierend und ein wichtiger Grund, warum die Arbeit für den VGSD uns allen im Team so viel Spaß macht.
Am 9. Mai fanden in Berlin ganztägig Dreharbeiten für die ARD-Doku "Selbstständige unter Druck" statt, Teil davon war ein fast zweistündiges Gespräch mit dem SPD-Abgeordneten Manuel Gava vor laufender Kamera, das es aber leider nicht in den geschnittenen Film schaffte. Trotzdem ein gutes und wichtiges Gespräch! Ausgestrahlt wurde die Doku im August unter dem Titel "Unter Druck". Sie bringt die Überforderung der Unternehmen in Deutschland durch mangelndes Verständnis der Politik und überbordende Bürokratie an verschiedenen Beispielen zum Ausdruck.
Weniger befriedigend lief der Mittelstandsgipfel im Mai, eine regelmäßige Videokonferenz von Verbandsvertretern mit Bundeswirtschaftsminister Habeck. Wie gewohnt hebe ich frühzeitig die virtuelle Hand und bin dieses Mal als erster Verbandsvertreter mit meinen Fragen an der Reihe. Ich fordere die Entwicklung einer Strategie auch für Solo- und Kleinstunternehmen, so wie es das BMWK mit großem Aufwand gleich nach der letzten Bundestagswahl für Startups getan hat. Die Antwort des Ministers, man müsse erst mal all die anderen begonnenen Projekte abarbeiten, wirkt wie immer sympathisch, erweckt aber bei mir den Eindruck der Überforderung und lässt einmal mehr an der Bereitschaft zweifeln, sich wirklich ernsthaft und getrennt von Mittelstand und Großunternehmen mit den Bedürfnissen der Solo-Selbstständigen und Kleinstunternehmen zu beschäftigen, die doch einen großen Teil der Wirtschaft ausmachen. Ich bleibe bei der Überzeugung, dass ein solcher Strategieprozess (bei den Start-ups dauerte er ein halbes Jahr) zwar einige Zeit kostet, aber in einem Ministerium viel in Bewegung bringen kann. Bitte machen Sie uns zu einer Ihrer Prioritäten, Herr Habeck!
Regelmäßig eingeladen werden wir schon seit Jahren zu Stakeholder-Runden der Grünen. Im Mai war auch BMWK-Staatssekretär Michael Kellner mit dabei. Ein ähnliches regelmäßiges Format gibt es auch mit der FDP.
Um unsere Strategie als Verband zu schärfen und weiterzuentwickeln, veranstalten wir inzwischen regelmäßig zweitägige Offsites mit Vorstand und Beirat. Weil bei den Vorstandstreffen in unserem Büro oder online oft viele verschiedene Fragen zu besprechen sind, nehmen wir uns bewusst einmal im Jahr länger Zeit, übernachten in einem Hotel und buchen dort zwei Tage lang einen Besprechungsraum. Das gibt uns ausreichend Zeit, auch über "längerfristige Themen" in Ruhe sprechen zu können. Nicht jede Frage können wir an Ort und Stelle klären, aber solche Treffen setzen viel in Gang. Teamstruktur und Verband entwickeln sich von Treffen zu Treffen immer wieder einen großen Schritt weiter.
Im Juni berichten wir, dass Selbstständige, die nicht rechtzeitig einen Steuerbescheid bei ihrer Krankenkasse eingereicht haben, nun viele tausend Euro an Beiträgen nachzahlen müssen. Auf Einnahmen, die sie meist gar nicht verdient haben, ohne klare Warnung, oftmals weil sie durch Coronakrise und "-hilfen" in einen nicht enden wollenden bürokratischen Alptraum verstrickt wurden. Erfreulicherweise gelingt es im weiteren Verlauf des Jahres, eine politische Lösung zu finden. Der Aufschrei hat sich gelohnt: Selbstständige können zu Unrecht gezahlte Höchstbeiträge zurückfordern.
Im Sommer findet eine große Zahl von Podien statt, zu denen ich eingeladen bin. Eine Gruppe von Wissenschaftlern diskutiert online mit mir über ihre Studienergebnisse zum Thema Plattformarabeit, auf Einladung des Deutschen Institut für Menschenrechte spreche ich unter anderem mit einer Gewerkschaftsvertreterin über die EU-Plattform-Richtlinie, der Europäische Wirtschaftssenat lädt ein, zwischendurch bin ich Gast einer Expertenrunde im Bundesarbeitsministerium.
Bei einem vom Haus der Selbstständigen (HdS) veranstalteten Podium zum Thema "Altersvorsorgepflicht" dürfen dagegen weder wir noch andere Selbstständigenvertreter/innen mitdiskutieren, um so größer ist die Diskussion, die unser Bericht über die Veranstaltung und das ihr zugrunde liegende Gutachten anschließend auslöst.
Im Oktober ist das "Haus der Selbstständigen" (HdS) erneut Anlass für viele Kommentare. Nina Schick hat die gewerkschaftsnahe, vom BMAS mit einem Millionenbetrag finanzierte Einrichtung unter die Lupe genommen. Auch die Träger selbst kontaktieren uns, im November finden ein Treffen mit ihnen statt. Wir planen ein Update über das HdS mit neuen Informationen, die das HdS uns zur Verfügung gestellt hat.
Das gerade genannte HdS-Podium ist die erste einer ganzen Reihe von Veranstaltungen, bei denen der für dieses Thema verantwortliche Staatssekretär Rolf Schmachtenberg den geplanten neuen Anlauf für eine Altersvorsorgepflicht (AVP) erläutert, teils wie hier gemeinsam mit Gundula Roßbach, der Vorsitzenden der Deutschen Rentenversicherung (DRV). Was den Termin der Einführung betrifft, hält er sich bedeckt, nachdem es bei früheren Versuchen zu vielen Verzögerungen kam. "Nach dem Rentenpaket II". Vieles deutet momentan auf das zweite Halbjahr 2024 hin.
Wie lange ein Rechtstreit mit der DRV zum Thema Rentenpflicht dauern kann, berichtet ein VGSD-Mitglied im Interview: Sieben Jahre hat er mit der Rentenversicherung gestritten und am Ende Recht erhalten. "Man darf sich nicht unterkriegen lassen" sagt er – und man braucht auch einen sehr langen Atem.
Einblicke, wie die Arbeit als Interessenvertreter in der Praxis funktioniert, will ich mit einem Beitrag über eine erstmals nach der Corona-Krise wieder stattfindende vbw-Veranstaltung im Juli in Berlin schildern – mit positivem Echo.
Selbst organisiert haben wir ein Elterngeld-Seminar für Mitarbeiter/innen in München mit Michael Tell von Elterngeld.net, der uns in wenigen Stunden so viel Wissen eintrichtert, wie es sonst an zweitägigen Seminaren geschieht. Das befruchtet unsere Lobby-Arbeit zu diesem Thema und führt zu einem umfangreichen Ratgeber-Artikel von Nina.
Im August kündigt Minister Heil die Kompass-Weiterbildungsförderung an, die wenige Tage darauf starten soll. Dabei sind zum Start noch viele Fragen offen. Einige Wochen später können wir detailliert erklären, was man alles bei der Antragstellung beachten muss (und das ist eine Menge), allerdings sind die Bedingungen so rigide, dass kaum ein Weiterbildungsprogramm sie erfüllen kann. Es werden extra Weiterbildungen entwickelt, um die staatlichen Vorgaben zu erfüllen. In der Hoffnung, dass die Kinderkrankheiten nun, ein halbes Jahr nach dem Start, geheilt sind, werden wir euch zeitnah ein Update geben.
Im Spätsommer können wir eine ganze Reihe neuer Funktionen auf unserer Website präsentieren. Besonders stolz sind wir auf die neue VGSD-Voting-Funktion, die das das seit 2012 verwendete "Uservoice" ersetzt, intuitiver bedienbar ist und viele neue Möglichkeiten bietet. Das erste Voting besteht darin, dass unsere Mitglieder eine Vielzahl von Namensideen entwickeln, um daraus dann in einer spannenden Abstimmung "VGSD Voting" auf den ersten Platz zu wählen.
Deutlich intuitiver wird auch die Struktur unseres Hauptmenüs. Unsere Experten-Talks und "Frag den VGSD" erhalten eigene Menüpunkte, statt sich unter dem Punkt "Wissen" zu verstecken. Termine und Regional führen wir im Menüpunkt "Gruppen" zusammen. Und als neuer Menüpunkt kommt "Über uns" hinzu. Dort stellt sich unser Team aus Mitarbeiter/innen, Vorständen und Beirät/innen vor – neben vielen weiteren Infos über den Verband. Zu den zahlreichen weiteren Neuerungen zählt im September der "Login per E-Mail", der ein Einloggen ohne Passwort ermöglicht und sich vom ersten Tag an großer Beliebtheit erfreut, auch weil man, wenn einen das Passwort gerade nicht einfällt, nicht gleich ein neues anfordern muss.
Neben Abstimmungen über politische Fragen nutzen wir die Voting-Funktion im Herbst dann dazu, euch nach weiteren Verbesserungsvorschlägen für unsere Website zu fragen. Separat befragen wir später auch die aktiven Mitglieder, wie wir sie in ihrem Engagement besser unterstützen können, was wiederum zu einem Aktiven-Workshop Anfang dieses Jahres führte. Die Ergebnisse flossen und fließen in die eingangs erwähnte Jahresplanung für die Website-Entwicklung ein.
Mit dem Beitrag "Das Ende von Papier- und PDF-Rechnung naht" sind wir im September eine der ersten Webseiten, die detailliert über die Einführung der eRechnung informiert. Für den im November folgenden Experten-Talk melden sich innerhalb weniger Stunden 700 Mitglieder an. Im neuen Jahr werden wir das Thema vertiefen und am konkreten Beispiel verschiedener Programme erläutern, wie das Generieren, Archivieren, Einlesen und Weiterverarbeiten von eRechnungen funktoniert.
Mitte September bin ich bei der Jahrestagung des Bundesverbands der Rentenberater zu Gast und berichte ausführlich darüber. Später folgt dann die Tagung des Deutschen Sozialrechtsverband, bei der ich ebenfalls einen Vortrag zum Thema AVP halte – im Anschluss an Staatssekretär Schmachtenberg und DRV-Chefin Roßbach. Bei den Gesprächen werden die Pläne von BMAS und DRV noch klarer.
Als wir die neue Reihe "Was verdient eigentlich ein/e ..." ankündigen und euch bitten, anonymisiert über eure Einnahmen und Ausgaben zu sprechen, sind wir unsicher, wie der Aufruf bei euch ankommt. Wir sind dann überwältigt von der Vielzahl der Mitglieder, die bereit sind, über dieses sehr persönliche Thema mit uns zu sprechen, und freuen uns, auf diese Weise mehr Transparenz in das Thema Finanzen zu bringen und den einen oder die andere dazu zu ermutigen, selbstbewusster bei Honorarverhandlungen aufzutreten. Einige Beiträge sorgen für kontroverse Diskussionen, wir lernen auch selbst viel dazu. Viel lernen kann man auch von den Expert/innen, die regelmäßig bei "Frag den VGSD" Antworten auf Fragen unserer Mitglieder geben. Unsere Werkstudentin Maximiliane Albrecht, die ihr auch als Podcast-Host kennt, hat in einer eigenen Reihe besonders fleißige Expert/innen porträtiert.
Gut wäre, wenn man schon an der Schule mehr über Gelddinge sprechen würde, um sich zu einem kritischen Verbraucher bzw. zu einer mündigen und selbstbestimmten Bürgerin zu entwickeln. Mehr Selbstständigkeit in Finanzdingen würde sicher auch die Gründungsneigung erhöhen. Passend dazu werden wir vom Bundesfinanzministerium im Oktober zum Stakeholder-Workshop "Nationale Finanzbildungsstrategie" eingeladen und beteiligen uns aktiv daran und am weiteren Prozess.
Auf hohe Akzeptanz stößt die mit ausreichendem zeitlichem Vorlauf zum 1. November angekündigte Anpassung unseres Mindestbeitrags. Wir bekommen viel Zuspruch und Lob für unsere Arbeit. Viele Mitglieder erhöhen ihren Beitrag freiwillig. Es treten mehr Mitglieder neu ein, als aufgrund der Ankündigung kündigen. Die Anpassung ist nötig, um den VGSD noch wirksamer aufzustellen und unsere Arbeit, nach den Erfolgen im redaktionellen Bereich, nun auch im Bereich der politischen Interessenvertretung auf mehr Schultern zu verteilen.
Jörn Freynick übernimmt am 1. November die Position des "Leiter Politik" und beginnt nach kurzer und intensiver Einarbeitung mit der Ansprache einer Vielzahl von Politiker/innen und Beamten. Anlässlich seiner Einstellung organisieren wir unsere politische Arbeit neu, schaffen eine neue Datenbank unserer politischen Ansprechpartner/innen, setzen uns ehrgeizige Ziele.
Jörn übernimmt viele Aufgaben, für die mir zuletzt zunehmend die Zeit fehlte, Vera bleibt zuständig für alle Fragen rund um Mutterschutz und Elterngeld und engagiert sich stark für eine faire Berechnung der Sozialversicherungsbeiträge von Selbstständigen. Lars Bösel unterstützt uns beherzt durch die Wahrnehmung von Workshops im BMWK, BMF uns anderen Ministerien. Die größere Arbeitsteiligkeit wird unserer Lobbyarbeit und auch der der BAGSV 2024 einen deutlich sichtbaren Schub nach vorn geben. Dies wird auch in einer noch engeren Zusammenarbeit mit den anderen BAGSV-Mitgliedsverbänden und anderen Unterstützern führen.
Am 14.11. fand dann unsere Mitgliederversammlung (MV) 2023 statt, das erste Mal online. Die aus formalen Gründen nötige "Einlasskontrolle" führt angesichts der hohen Zahl an Teilnehmer/innen zu einem verzögerten Start. Dafür entwickeln wir eine Lösung, die beim nächsten Mal die Wartezeit stark reduzieren wird. Ansonsten läuft alles wie am Schnürchen, und wir beschließen nach dieser positiven Erfahrung, die MV auch 2024 wieder online durchzuführen. Dieses Mal schon im April, also deutlich früher im Jahr. Daraus folgt, dass wir auch andere wichtige Meilensteine, zum Beispiel die Fertigstellung unseres Jahresabschlusses, die Kassenprüfung usw. deutlich früher erreichen müssen. Dabei sind wir auf gutem Weg. Und auch was zwei auf der MV kontrovers diskutierte Themen betrifft, nämlich die Beteiligung an den nächsten Sozialwahlen sowie die Frage, ob der Verbandsname gegendert werden sollte oder nicht, sind wir fleißig am Abarbeiten unserer Arbeitsaufträge.
Jonas Fartaczek wurde auf der MV als 3. Vorstand bestätigt und unser langjähriges, u.a. in der Münchener Regionalgruppe aktives und an diversen strategischen Prozessen (wie der Formulierung des Leitbilds 2017) beteiligtes Vereinsmitglied Cornelia Rüping wurde in den Beirat gewählt. Ebenfalls in den Beirat gewählt wurde auch Lars Bösel, der sich als Regionalgruppensprecher Berlin, Podcast-Host, Moderator, Versammlungsleiter unserer Mitgliederversammlungen und auch als Vertreter des VGSD bei politischen Veranstaltungen in Berlin in einmaliger Weise für den Verband engagiert.
Der 15.11. war ein weiterer Tag der Freude, denn in Berlin wird mit Johanna Röh bereits das dritte VGSD-Mitglied mit dem Werner-Bonhoff-Preis ausgezeichnet. Johanna setzt sich – bei ihren beiden Petitionen tatkräftig unterstützt vom VGSD – für faire Mutterschutzleistungen für Selbstständige ein. Konsequent vorangetrieben wird das Thema Mutterschutz und Elterngeld von unserer Seite durch Vera Dietrich, die dazu zum Beispiel im September - zusammen mit Johanna - vom Familienausschuss des Bundestags angehört wurde.
Zu tun bleibt auch im neuen Jahr jede Menge: Die von uns zur Halbzeit der Legislaturperiode vergebenen Noten für die Bundesregierung lassen sehr zu wünschen übrig. Viel zu wenig der in Bezug auf Selbstständige selbst gesetzten Ziele wurden bisher umgesetzt.
Wenn die Regierung schwächelt, müssen wir stark sein und noch deutlicher kommunizieren, worauf es für die Solo- und Kleinstunternehmen in Deutschland ankommt.
Die geplante Einführung der Altersvorsorgepflicht wollen wir mit drei Forderungen verbinden: Wir verlangen, dass im Gegenzug endlich mehr Rechtssicherheit geschaffen und die Beiträge zur Sozialversicherung fair bemessen werden. (Letzteres ist unseres Erachtens auch Voraussetzung dafür, dass bessere Mutterschutzleistungen für Selbstständige finanziert werden können.) Wie schon erwähnt, setzen wir uns dafür ein, dass die Idee des Altersvorsorge-Depots umgesetzt wird – idealerweise auch als Opt-out für die Altersvorsorgepflicht.
Wir werden weiterhin konsequent mit einer Vielzahl von Verbesserungsvorschlägen auf unsinnige Bürokratie aufmerksam machen und zu einem Abbau drängen. Ein wichtiges Ziel ist auch die Erhöhung des Gewerbesteuerfreibetrags, der seit 30 Jahren nicht mehr angepasst wurde. Wichtig ist uns auch, die Kompass-Weiterbildungsförderung zu einem Erfolg zu machen, so dass möglichst viele Solo-Selbstständige davon profitieren.
Insgesamt haben wir 40 politische Anliegen unterschieden, die für euch besondere Bedeutung haben und die wir in unserem Gepäck haben, wenn wir nach Berlin fahren. Wir werden im neuen Jahr die VGSD-Voting-Funktion nutzen, um weitere Anliegen von euch zu sammeln und die Punkte zu priorisieren, um möglichst effektiv vorzugehen.
Mit unserem deutlich gestärkten Politik- und Redaktionsteam wollen wir dieses Jahr wieder in den Kampagnenmodus wechseln und mit einer bundesweiten Kampagne euch und euren Anliegen Sichtbarkeit geben. Wie gewohnt werden wir alleine und mit Partnern Umfragen durchführen, um auch auf diesem Weg die Aufmerksamkeit von Medien für wichtige Anliegen zu gewinnen und mehr Transparenz zum Thema Selbstständigkeit zu schaffen.
Zudem wollen wir euch wie gewohnt praxisnahe und direkt umsetzbare Tipps geben. Eine wichtige Aufgabe sehen wir darin, euch mit Beiträgen und Talks bereit für die Einführung der eRechnung zu machen.
Was unsere Website betrifft, habt ihr uns im Rahmen der bereits erwähnten und durchgeführten Votings mitgeteilt, was euch am meisten Nutzen bescheren würde. Die nächste große Neuerung wird die Einführung einer Vorlesefunktion sein, so dass ihr euch alle Beiträge auf der Website alternativ zum Lesen auch vorlesen lassen könnt. Bald wird es – wie immer wieder von euch gewünscht – möglich werden, Kommentare unter Beiträgen nachträglich zu korrigieren, zu liken und nach Likes zu sortieren. Für die ehrenamtlich aktiven Mitglieder bauen wir ein Intranet auf, wir unterstützen sie dabei, neue Gruppenmitglieder zu begrüßen, so dass diese sich noch willkommener bei uns fühlen und auch das Sammeln und Priorisieren von Vortragsideen für Gruppenevents werden wir unterstützen.
Nach dem starken Wachstum der Mitgliederzahlen im Jahr 2020 von 3.645 auf 5.971 mussten wir in den letzten drei Jahren dieses Wachstum "verdauen", das Anfang 2020 noch aus zwei Mitarbeitern bestehende Team in eines mit zehn Mitarbeiter/innen entwickeln. Wir mussten uns in vielerlei Hinsicht neu erfinden, zugleich aber die vielen Dinge bewahren, die wir bisher schon gut machten und die dieses Wachstum erst ermöglichten. Zugleich nahm die Zahl der Gründer/innen und Soloselbstständigen in der Folge der Corona-Krise deutlich ab.
Vor diesem Hintergrund sind wir zwar zufrieden damit, dass wir mit der soliden Zahl von 5.899 (-62) Vereinsmitgliedern in das Jahr 2024 gehen, haben uns aber für das laufende Jahr eine Steigerung dieser Mitgliederzahl vorgenommen, möglichst deutlich über die 2020 erreichte Mitgliederzahl hinaus.
Die Zahl der Branchenprofile ist 2023 auf 2.415 (+95) gestiegen, die Zahl der Vorteilsangebote auf 1.251 (+51). Auch die Zahl dieser Profile und Vorteilsangebote wollen wir 2024 deutlich steigern – und damit auch den Nutzen, den wir auf diese Weise für euch stiften.
Wir haben 2023 54 (+2) Experten-Talks veranstaltet, die Zahl der Anmeldungen stieg auf 12.915 (+2.430). Auch die Show-rate konnten wir mit 47,3 (+3,8) Prozent merklich steigern. Durchschnittlich meldeten sich pro Talk 239 (+37) Teilnehmer/innen an.
Zu den 54 Talks kamen 20 neue Podcast-Folgen, die Gesamtzahl der Podcasts erhöht sich damit auf 60, die Zahl der Talk-Mitschnitte auf insgesamt 467. 2024 werden wir also die Zahl von 500 Talk-Mitschnitten überschreiten.
Wir starten selbstbewusst und optimistisch ins Jahr 2024. Wir haben uns viel vorgenommen. Ja, die politischen Widerstände sind teils erheblich, es geht um das Bohren dicker Bretter. Aber wir haben uns inzwischen sehr stark und professionell aufgestellt. Deshalb werden wir mit eurer Hilfe dieses Jahr noch mehr erreichen können, als in den letzten Jahren. Wir sind gespannt und freuen uns auf die Chancen und Herausforderungen, die 2024 bringt, und werden sie beherzt anpacken!
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