Mathematiker, die Restaurants eröffnen, Fahrzeugtechniker, die sich als DJ selbstständig machen, und Landwirte, die auf Denkmalpflege umsatteln – das sind laut KfW-Gründungsmonitor Beispiele für die Quereinsteiger unter den Gründern. Sie stehen für die 18 Prozent der frisch gebackenen Selbstständigen, die noch nie in ihrer neuen Branche tätig waren.
Mit der aktuellen Erhebung wollte die KfW herausfinden, ob und in welchem Umfang Gründer auf Kenntnisse aus Studium, Ausbildung und/oder Erfahrung im erlernten Beruf zurückgreifen und ob sie sich für die Gründung gut gerüstet fühlen.
Überwiegende Mehrzahl der Gründer hat Branchenerfahrung
Fast drei Viertel der Gründer, nämlich 73 Prozent, bringen Berufserfahrung aus der Branche mit, in der sie sich selbstständig machen. Die Hälfte von ihnen kann mehr als fünf Jahre Branchenerfahrung vorweisen. Allerdings meint nur jeder Vierte, dass der eigene Bildungsweg eine gute Vorbereitung auf die Selbstständigkeit war.
Quereinsteiger ohne Branchenerfahrung gründen meist im Nebenerwerb und investieren relativ wenig Wochenstunden in die Selbstständigkeit. Die KfW geht davon aus, dass viele sich lediglich ein zweites Standbein aufbauen wollen oder aber "vor dem Sprung ins kalte Wasser die Temperatur prüfen". Quereinsteiger sind in Branchen mit niedrigen formalen Eintrittsbarrieren stark vertreten, besonders im Einzelhandel. Interessant: So genannte Notgründer, die auf dem Arbeitsmarkt nicht zum Zuge kommen, sind unter den Quereinsteigern vergleichsweise selten. In diesem Segment überwiegen die "Chancengründer".
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