Egal, wo und wie Geld angelegt wird, klare Anlagerichtlinien sind notwendig. Diese sollen Vorgaben für das Anlagemanagement definieren und Entscheidungen strukturieren. Es kann Unterschiede in den Richtlinien geben, je nachdem, ob Netto- oder Brutto-Einkommen verwendet wird. Für Netto-Einzahlungen schlagen die Experten vor, mit Positiv- und Negativlisten zu arbeiten. Positivlisten würden erlaubte Anlageformen auflisten, während Negativlisten bestimmte riskante Anlagen ausschließen würden, wie beispielsweise solche aus dem "grauen Kapitalmarkt". Dies würde eine gewisse Freiheit für individuelle Entscheidungen zwischen diesen beiden Polen schaffen.
Die Idee dahinter ist, Anlagerichtlinien bereitzustellen, um eine Struktur für die Altersvorsorge zu schaffen. Dies könnte es ermöglichen, Altersvorsorge entweder bei einer Bank oder Versicherung zu führen, oder sogar bei verschiedenen Institutionen gleichzeitig. Die Anlagerichtlinien würden auf bestehenden Kapitalanlageprodukten basieren, die gemäß MiFID (Markets in Financial Instruments Directive) reguliert sind. Je nach der gewählten Methode – ob Netto- oder Brutto-Einzahlungen – könnten die Richtlinien entsprechend angepasst werden.
Die FDP macht sich als Partei für dieses Konzept stark, aber die konkrete Umsetzung muss noch ausgearbeitet werden. Der Staat soll sich durch Zulagen beteiligen, um sicherzustellen, dass die Altersvorsorge vernünftig aufgebaut wird. Der Bericht der Fokus-Gruppe enthält interessante Ansätze, um das Riester-Produkt wieder erfolgreicher zu gestalten, wobei auch die Möglichkeit von Unternehmensbeteiligungen als Teil der Altersvorsorge angesprochen wird.
Die Garantieanforderungen bei Fondsprodukten könnten möglicherweise fallen. Das Risiko der Altersvorsorge sollte teilweise von den individuellen Anlegern getragen werden, wobei es dennoch die Möglichkeit gibt, bei anderen Produkten eine 100 protzentige Vollversorgung zu wählen.
Du möchtest Kommentare bearbeiten, voten und über Antworten benachrichtigt werden?
Jetzt kostenlos Community-Mitglied werden