Wer gründet noch – und wie wird das Vorhaben finanziert? Diesen Fragen geht eine aktuelle Studie der KfW nach. Ergebnis: Der Anteil der Chancengründer ist gestiegen, damit auch der Kapitalbedarf. Allerdings verlieren Kreditinstitute als Geldgeber an Bedeutung.
In der Auswertung der KfW wird einmal mehr auf die gesunkene Gründungsneigung der Bundesbürger hingewiesen: Mit 672.000 Gründungen brachte das Jahr 2016 einen Negativrekord. Durch die gute Lage am Arbeitsmarkt ist vor allem die Zahl der so genannten Notgründer, die keinen passenden Angestelltenjob finden, zurückgegangen. Parallel stieg die Quote der "Chancengründer". Sie benötigen oft relativ viel Kapital und setzen daher eher auf Geld von außen.
Durchschnittliche Außenfinanzierung ist stark gestiegen
Der Durchschnittsgründer setzt aktuell 17.000 Euro an eigenem und fremden Geld ein, 2013 reichten noch 11.800 Euro. Drei Viertel aller Gründer kommen ohne Kapital aus externen Quellen aus. Wer mit Geld von außen startet, bringt im Schnitt 65.300 Euro (2016) ein, davon stammen rund 47.000 Euro von privaten Geldgebern, Banken etc. Der durchschnittliche Kapitalbedarf der „Außenfinanzierer“ liegt um zwei Drittel über dem Wert von 39.200 Euro, den die KfW für 2013 ermittelt hat.
Für Gründer, die Fremdmittel brauchen, sind Familie und Freunde sowie Kreditinstitute wichtige Geldquellen. Die privaten Banken ziehen sich laut KfW aus der Gründungsfinanzierung zurück: Vor einigen Jahren waren sie noch bei 45 Prozent der außenfinanzierten Gründungen engagiert, heute nur noch bei einem Drittel. Tipp von der KfW: Gründer sollten sich noch besser auf Kreditgespräche vorbereiten und über Alternativen informieren.
Was Alternativen angeht, spielt finanzielle Unterstützung durch die Arbeitsagentur volumenmäßig kaum mehr eine Rolle für das Entstehen neuer Unternehmen. Zwar erhalten 15 Prozent der Außenfinanzierer solche Finanzhilfen, insgesamt machen die Zuschüsse aber nur zwei Prozent des extern beschafften Startkapitals aus.
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