München, 23. Juni 2017. Der Verband der Gründer und Selbstständigen Deutschland e.V. (VGSD) besteht am 26. Juni 2017 seit fünf Jahren. In dieser Zeit konnte der Verband bereits 2.500 Mitglieder gewinnen. Auf Bundesebene wird der VGSD als Stimme der Allein- und KleinunternehmerInnen ernst genommen und regelmäßig konsultiert. Dennoch bleibt viel zu tun, denn Selbstständige leiden nach wie vor unter unfairen Gesetzen, die sie schlechter stellen als andere Erwerbstätige.
Fünf Jahre VGSD: Rasantes Wachstum und wichtige Weichenstellungen
Für den VGSD-Vorsitzenden Dr. Andreas Lutz ist der fortdauernde Mangel an Rechtssicherheit nach wie vor ein Hauptärgernis: "Die ausufernde und unsachlich geführte Debatte um Scheinselbstständigkeit hat viele unserer Auftraggeber verunsichert. Bisher fair bezahlte Freelancer verlieren dadurch in großem Umfang Aufträge und werden in Zeitarbeit gedrängt." Das eigentliche Ziel, gering qualifizierte Arbeitnehmer vor dem Missbrauch von Werkverträgen zu schützen, sei dadurch nicht erreicht worden. Beispiel Fleischindustrie: "Hier kommt nun ein Spezialgesetz, um Beschäftigte vor Ausbeutung und Betrug zu bewahren. Solche gezielten Maßnahmen hätte die Bundesregierung von Anfang an wählen sollen, statt die Existenzen auch vieler gut bezahlter Wissensarbeiter zu gefährden."
Freelancer leiden nach wie vor unter unfairer Beitragsberechnung
Eine weitere Benachteiligung Selbstständiger sieht der VGSD in den hohen einkommensunabhängigen Mindestbeiträgen zur Kranken- und Pflegeversicherung. Teilzeitselbstständige zahlen oft die Hälfte ihres Einkommens allein für die Krankenversicherung. "Die gerade beschlossene rückwirkende Festsetzung der Beiträge ab 2018 wird die Situation weiter verschärfen und das Insolvenzrisiko erhöhen", warnt Andreas Lutz. Die Rentenversicherungspflicht für Selbstständige, wie sie derzeit von SPD und Linkspartei gefordert wird, sieht der VGSD kritisch. "Studien zeigen, dass die meisten Freelancer bereits selbst fürs Alter vorsorgen. Eine Neuregelung müsste das weiterhin ermöglichen, ansonsten verschlechtert sich ihre Altersvorsorge, statt sich zu verbessern", fordert der VGSD-Vorsitzende.
Arbeitsgemeinschaft vertritt rund 100.000 Selbstständige
Im Februar 2017 wirkte der Verband maßgeblich an der Gründung der Bundesarbeitsgemeinschaft Selbstständigenverbände (BAGSV) mit. "Die rund 20 Mitgliedsverbände bringen es zusammen auf rund 100.000 Mitglieder. Damit ist die BAGSV die zahlenmäßig stärkste Interessenvertretung für Selbstständige in Deutschland", betont Andreas Lutz, der zugleich einer der Sprecher der neu gegründeten Arbeitsgemeinschaft ist. Und: Der VGSD wird zunehmend in die politischen Prozesse in Berlin eingebunden. Die Expertise des Verbands ist unter anderem in den Fachausschüssen des Bundestags gefragt.
Aus Anlass des fünften Geburtstags hat Andreas Lutz eine Spendenaktion gestartet nach dem Motto "Wir feiern Geburtstag und beschenken andere". Dies soll zeigen, dass der VGSD zwar nachdrücklich die Interessen von Selbstständigen vertritt, sich aber ebenso für den Zusammenhalt der Gesellschaft verantwortlich fühlt. Verschiedene Regionalgruppen in ganz Deutschland organisieren in diesen Wochen bundesweit VGSD-Geburtstagspartys.
Leitbild schreibt künftige Ausrichtung fest
Wie geht es weiter für den Verband? Das Werben um weitere Mitglieder und die politische Arbeit bleiben Kernaufgaben. Um den VGSD auch künftig auf Erfolgskurs zu halten, entsteht derzeit ein Leitbild: Rund 100 Mitglieder haben Vorschläge eingebracht und Formulierungen geprüft, die die Vision und die Mission des Verbands für die kommenden Jahre verbindlich beschreiben.
Ansprechpartner für die Medien:
Dr. Andreas Lutz
E-Mail: presse@vgsd.de
Über den VGSD
Der Verband der Gründer und Selbstständigen e.V. (VGSD) vertritt die Interessen von Solo- und Kleinstunternehmern, Gründern sowie Teilzeit-Selbstständigen. Der 2012 gegründete Verband zählt aktuell rund 2.500 zahlende Vereins- und etwa 8.350 Community-Mitglieder. Sitz des VGSD ist München.
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