Die IG Metall hat Mittwoch letzter Woche unter dem Motto „Mehr Rente – Mehr Zukunft“ ihr Rentenkonzept vorgestellt – der Auftakt für eine millionenschwere Anzeigen- und Plakatkampagne.
Wir haben das Gewerkschaftskonzept genau unter die Lupe genommen: Die Renten sollen deutlich erhöht werden, das Renteneintrittsalter trotz steigender Lebenserwartung aber um jeden Preis gleich gehalten werden – auf Kosten von uns Selbstständigen, aber auch von Steuerzahlern und künftigen Beitragszahlern. Wir Selbstständigen würden jahrzehntelang einzahlen, wenn wir aber selbst in Rente kommen, wäre das Geld weg, der Einmaleffekt verpufft und die schon jetzt prognostizierten Probleme noch verschärft.
Mit der Weigerung, das Renteneintrittsalter vorsichtig an die steigende Lebenserwartung anzupassen, stellt sich die IG Metall letztlich gegen die Regeln der Mathematik. Und schreibt das auch als erste Forderung: „Erst die Menschen – dann die Mathematik“. Mit einer Facebook-Aktion wollen wir auf die Absurdität dieses „Ausstiegs aus der Mathematik“ aufmerksam machen.
Zur Analyse des Konzepts
Zur Facebook Aktion "Austreten ist gerade in der Mode"
Anlässlich der Vorstellung des IG Metall Rentenkonzepts am Mittwoch letzter Woche bat uns die Tagesschau um ein Statement mit Argumenten, die gegen das Rentenkonzept sprechen.
Da die Tagesschau-Sendungen nur eine Woche (in diesem Fall bis zum 27. Juli) online sind, müsst ihr Euch mit dem Anschauen beeilen (ansonsten findet ihr es auch in Textform).
Zum Beitrag mit Link auf Mediathek
Reinhold Thiede, Forschungsleiter der Deutschen Rentenversicherung (DRV), hat am Freitag vorletzter Woche eine Studie zum Thema Grundsicherung im Alter vorgestellt. Ausnahmsweise geht es dabei nicht um Selbstständige. Trotzdem sind die Ergebnisse der Studie auch für uns relevant, denn sie zeigen, dass ein isolierter Blick auf die Rentenansprüche keine Aussagen über das Niveau der Altersvorsorge einer Bevölkerungsgruppe zulässt.
Mit Verweis auf die Studie stellt Thiede ein Gesetzesvorhaben von Arbeitsministerin Nahles in Frage: Die von ihr geplante Lebensleistungsrente sei „keine gute Idee“. Nahles lässt zurzeit ein Gesetz ausarbeiten, mit dem die Rentenansprüche von Geringverdienern aufgestockt werden sollen, die mindestens 30 Jahre Beiträge bezahlt haben.
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Unter dem Titel “Warum Selbstständige nicht (zwingend) in die gesetzliche Rente gehören“ hat sich Dr. Jochen Pimpertz vom Institut der Deutschen Wirtschaft Köln in einem Beitrag für Focus Online zur Debatte um eine Rentenpflicht für Selbstständige zu Wort gemeldet.
Wir sehen uns beim VGSD durch seine Feststellungen in mehreren Punkten in unserer Argumentation bestätigt. So schreibt er in Richtung der Gewerkschaften: “Wer also hofft [durch die Einbeziehung der Selbstständigen], zusätzliche Finanzierungsspielräume für eine großzügige Rentenpolitik erschließen zu können, der tut dies unweigerlich auf Kosten nachfolgender Generationen.” Pimpertz äußert sich auch ablehnend zum angeblichen Missbrauch der Grundsicherung durch gut verdienende Selbstständige.
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Niels Nauhauser, der bei der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg als Abteilungsleiter u.a. für das Thema Altersvorsorge verantwortlich ist, hat uns den folgenden Beitrag über die VGSD-Arbeitsgruppe Rentenpflicht zur Verfügung gestellt.
Die Altersvorsorge soll sicher sein, richtig? Bloß kein Risiko! Schließlich brauchst Du das Geld im Rentenalter zum Leben. Das soll auch ein großer Vorteil bei der Riester-Rente sein, denn hier hat der Gesetzgeber extra Vorschriften für eine hohe Sicherheit erlassen. Die Anbieter von Riester-Verträgen müssen garantieren, dass die geförderten
Beiträge und die Zulagen ohne Verluste für eine Rente zur Verfügung stehen. Wenn ein privater Versicherer auch noch garantiert, Dir sicher mindestens 1,25% Zinsen zu zahlen, umso besser.
Solche Garantien überzeugen allerdings nur auf den ersten Blick. Sie sind bei näherer Betrachtung für die Altersvorsorge weder notwendig noch entscheidungsrelevant.
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Der beste Indikator dafür, dass die Diskussion zum Thema Altersvorsorge und Rente heiß läuft, ist unsere Presseschau zu diesem Thema. Während an normalen Tagen nur ein oder zwei relevante Medienberichte dazu erscheinen, gab es neulich zehn Beiträge mit Neuigkeitswert, gestern waren es sogar 34, aus denen wir eine Auswahl treffen mussten.
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Direkt zur Presseschau "Rentenpflicht"
Kurz nach den Dreharbeiten für die Tagesschau (siehe 2. oben) haben letzte Woche noch einmal Dreharbeiten im Münchener VGSD-Büro stattgefunden. Zu Gast war ein Team von exali.de, die gerade mehrere Videos für ihren Youtube-Channel drehen.
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Bei der Diskussion über Altersvorsorge und Rente werden Begriffe verwendet, die man häufig hört, von denen man aber oft nicht weiß, was sie genau bedeuten. Da wir im Rahmen unserer Arbeitsgruppen zu einer sachlichen und gut informierten Diskussion beitragen wollen, haben wir uns vorgenommen, einige dieser Begriffe und Konzepte für Euch unter die Lupe zu nehmen. Heute: Das Konzept der „Bürgerversicherung“ und der „Gesundheitsprämie“.
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Im Rahmen der derzeit laufenden Debatte um eine Renten- oder Altersvorsorgepflicht für Selbstständige ist es sinnvoll, sich nochmals rückblickend mit der 2007/2009 eingeführten Krankenversicherungspflicht und ihren Auswirkungen zu beschäftigen, um daraus Lehren zu ziehen. Denn was nützt eine Pflicht, die man gar nicht erfüllen kann?
VGSD-Mitglied Martin Morlok, der seit 17 Jahren vor allem Banken im deutschsprachigen Raum als Berater im Projekt- und Programmmanagement unterstützt, hat dafür eine Analyse der AOK unter dem Titel „Die Krankenversicherung von Selbstständigen: Reformbedarf unübersehbar“ unter die Lupe genommen.
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Tagesspiegel-Redakteur Harald Martenstein beschreibt in seiner ZEIT-Kolumne den Fall von Frau H. Sie hat 40 Jahre lang als Angestellte in die Rentenversicherung einbezahlt, rund 490 Euro monatlich. Gegen Ende ihres Berufslebens hat sie sich selbstständig gemacht und war einige Jahre privat krankenversichert.
Sie erhält eine Rente von 600 Euro zugesprochen – und ein Schreiben der Krankenkasse: Nach § 5 Abs. 1 Nr. 11 Fünftes Buch Sozialgesetzbuch sei in ihrem Fall eine (kostengünstige) Pflichtversicherung in der Krankenversicherung der Rentner nicht möglich, weil sie nicht die Bedingung erfüllt „seit der erstmaligen Aufnahme einer Erwerbstätigkeit bis zur Stellung des Rentenantrages mindestens neun Zehntel der zweiten Hälfte des Zeitraumes Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse“ gewesen zu sein. Konsequenz: 30 Prozent ihrer Rente gehen künftig an die Krankenversicherung.
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Gemeinsam mit den webgrrls Bayern veranstalten wir am Donnerstag, 15. September 2016 in München (im „Arbeits(t)raum“ am Kolumbusplatz) eine Vortragsveranstaltung mit anschließender Podiumsdiskussion.
Selbstständige haben oft mehr Spaß an der Arbeit und können Privat- und Berufsleben besser unter einen Hut bringen. Sie werden allerdings von der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung gegenüber Angestellten massiv benachteiligt.
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„Vorstand on Tour“ am 29.9. in Mannheim: Wie geht es mit den Themen Scheinselbstständigkeit, Rentenversicherungspflicht und KV-Mindestbeiträge weiter?
Im ersten Quartal 2016 war Andreas Lutz im Rahmen dieser Veranstaltungsreihe bereits in München, Hamburg, Berlin, Frankfurt, Stuttgart und Köln.
Am Donnerstag, den 29. September 2016 kommt er auf Einladung der Regionalgruppe Rhein/Neckar nach Mannheim (Restaurant Lindbergh beim City-Flughafen).
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Mario Jung war am Mittwoch letzter Woche Interviewpartner unserer Experten-Telko zum Thema Suchmascheinenoptimierung. Trotz des schönen Wettes hatten sich 350 Teilnehmer dafür angemeldet.
Wenn Du beim Zuhören (bzw. Anhören des Mitschnitts) auf den Geschmack gekommen bist und Dich nun zum Thema Online Marketing richtig fit machen möchtest, bietet der von Mario bzw. seiner SEO-Agentur ReachX organisierte „Online Marketing Tag“ (kurz „OMT“) am 2. September 2016 in Wiesbaden eine gute Gelegenheit dazu.
Unter anderem kannst Du bei lockerer Atmosphäre Ideen zur Verbesserung Deiner Website „tanken“ und im Rahmen der "Website-Clinic" Experten über die Schulter schauen.
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Aus Anlass der Veröffentlichung des IG-Metall-Rentenkonzepts haben wir uns die Website der IG Metall genauer angeschaut und sind auch auf einen interessanten Beitrag zum Thema Werkverträge mit dem Titel „Kurzsichtige Unternehmer“ gestoßen, der die Ergebnisse einer Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung zusammenfasst. Angeblich verkalkulieren sich Unternehmer regelmäßig bei der Vergabe von Werkverträgen und berichten über eine Vielzahl von Problemen.
Die zugehörige Infografik ist einen Blick wert. Uns stellten sich dabei drei Fragen:
- Warum vergeben Unternehmen Werkverträge, wenn sie eigentlich nur Nachteile haben?
- Wurden wirklich wie behauptet Unternehmer befragt?
- Und: Wer macht eigentlich bei der IG Metall die Qualitätssicherung?
Zum Beitrag (mit den Antworten auf diese Fragen)
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- 9. August 2016, 16:30 Uhr "Immer die richtige Antwort – mit Witz und Eleganz zu Deinem Schutz" (Experte: Claudia Kimich)
- 23. August 2016, 16:00 Uhr "Freiberuflich oder doch gewerblich? Worauf es bei der Abgrenzung ankommt" (Experte: Dr. Benno Grunewald)
- 31. August 2016, 16:00 Uhr "Neue Buchhaltungsvorschriften: Wie biete ich dem Steuerprüfer möglichst wenig Angriffsfläche?" (Experte: Simone Lensing)
- 6. September 2016, 16:30 Uhr "Bau Dir Deine Zukunft: Visionen für das eigene Unternehmen entwickeln" (Experte: Silvia Ziolkowski)
- 13. September 2016, 16:30 Uhr "Wie wird man ein ungewöhnlicher Unternehmer?" (Experte: Dr. Kerstin Gernig)
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