VGSD-Stammtisch Berlin

Ines Zimzinski hat im Januar zum ersten Mal den Berliner VGSD-Stammtisch besucht. Das Thema des Impulsvortrags von Herbert Haberl von der Akademie für Empathie in Berlin war „Aus Konflikten Reibungsgewinne machen“. Nach dem Abend ist sie sofort Mitglied im VGSD geworden.

Spannender Vortrag weckte meine Neugier

Manchmal liest man eine Einladung zu einem Treffen und legt sie dann ab, manchmal liest man sie und das Thema lässt einen nicht los. So war es bei der Stammtischeinladung für den 10.01.2017 von der Berliner Regionalgruppe des VGSD.

Ich habe schon viele Einladungen bekommen und es waren sicher spannende Themen dabei, aber diesmal passte das Thema Konfliktlösung einfach, weil es auch bei mir auf dem Zettel stand.

Gerade zum Jahresbeginn macht man sich seine Gedanken und auch eine Art Inventur. 2016 war sicherlich ein kräfteraubendes Jahr und viele Dinge, die uns lieb und teuer waren, zerbrachen. Aber auch das Thema Konflikte war immer dabei. Streit mit dem Partner um Dinge, die eigentlich nicht wichtig waren, Stress im Team, was sonst eigentlich gut funktionierte und Mißverständnisse mit Geschäftspartnern, die sich hätten vermeinden lassen. Nun klingt das fast, als wenn ich streitsüchtig wäre, aber es war eher ein Aufbrechen von den vielen ungesagten Dingen, die nun auf einmal raus wollten. Und genau um damit besser umzugehen, besuchte ich den Stammtisch und lauschte Herbert Haberl und seinem Vortrag.

Angekündigt war er mit dem Satz „Auseinandersetzungen und Spannungen sind ein fester Bestandteil unseres privaten und beruflichen Lebens - ob im Kundenkontakt oder in der Kommunikation mit KollegInnen und AuftraggeberInnen. Es stellt sich daher nicht die Frage, ob wir Konflikte vermeiden können, sondern wie wir mit ihnen umgehen.“ Der Vortrag enthielt viel Fachwissen, viele Anregungen über die Konfliktdynamik und wie man, also ich, wieder Klarheit und Kontrolle über einen Konflikt bekommen kann.

Konfliktlösung durch gegenseitige Wertschätzung

Doch nicht nur der Vortrag half – auch das Erkennen, das ich nicht allein bin. Elf anderen Menschen ging es genauso. Konflikte mit Kunden, Reibungspunkte in der Kommunikation, das berühmte Falschverstehen und wie wir daraus doch einen Gewinn ziehen können. Wir können lernen, nachzufragen, wie denn die Aussage gemeint war, wir können verstehen, dass viele Aussagen nichts mit uns zu tun haben, sondern einfach tagesformabhängig sind. Wir können lernen, nicht auf alles anspringen zu müssen, können aufhören uns ständig zu verteidigen, indem wir die Sicht des/der Anderen einfach annehmen, ohne Wertung und schon gar nicht als Wertung unserer Person. Letzeres ist sicher nicht einfach, aber Übung macht den Meister. Und der Gewinn ist eine respektvolle Haltung gegenüber anderen Menschen und ein Verständnis für deren Werte und die Situation, aus der sie heraus agieren oder reagieren.

Konfliktlösungen haben auch viel mit Wertschätzung zu tun – ich trenne das Tun vom Sein. Ich beurteile nur das, was getan wurde. Der Mensch, Partner, Kunde, Kind ist okay, so wie er oder sie ist, ich nehme ihn oder sie an und arbeite eben nur an dem, was mir am Tun nicht gefallen hat. Ein schöner Impuls, der sich dann doch leichter umsetzen lässt als zunächst angenommen.

Der Abend war gelungen – und sicher nicht mein letzter Stammtisch. Elke Koeppling war eine wundervolle Gastgeberin, die jeden Teilnehmer mit in die Runde der Gespräche zog, die Mischung der Teilnehmer war sehr spannend: von IT, über Gründungs- bis Steuerberatung war alles dabei, und am Ende waren wir uns nicht nur über den Gewinn von Konflikten im Klaren, sondern auch um gute Netzwerkpartner reicher.

Ines Zimzinski

Deutscher Crowdsourcing Verband

diehoeragenten