Natürlich gibt es Strategien, um „lockerer“ zu schreiben.
Bevor ich ein paar nenne, würde ich gern mit einem Mythos aufräumen: „Wissenschaftlich“ heißt nicht automatisch langweilig und unpersönlich. Die Fachliteratur aus dem englischsprachigen Raum ist häufig unterhaltsam geschrieben. Im deutschsprachigen Raum hingegen wechseln wir oft zu Nominalstil und komplizierten Schachtelsätzen, sobald wir „seriös“ klingen wollen.
Und da wäre ich schon beim ersten, wirkungsvollen Tipp: Achte darauf, dass Du spannende Verben verwendest. Die bilden sozusagen den Gegenpart zum Nominalstil. Du kannst damit beginnen, sperrige Hauptwörter (sie enden z. B. auf -ung, -tion, -heit, -keit) in ein Verb zu verwandeln.
Statt: „Ich begann mit der Befragung des Fachpersonals.“ → „Ich befragte das Fachpersonal.“
Im zweiten Schritt überleg Dir, ob Du interessantere Verben finden kannst. So wird das langweilige „gehen“ vielleicht zu „flitzen“ oder „humpeln“.
Weitere Tipps, um besser zu formulieren, hab ich hier zusammengestellt: indeinenworten.de/texte-bes…rmulieren
Möglicherweise vermittelst Du vorrangig theoretisches Wissen. Das kannst Du immer auflockern, und zwar mit interessanten Geschichten und Beispielen (Neudeutsch: Storytelling).
Last, but not least: Unterschätzt wird beim Schreibstil oft die Schreibroutine. Zwischen den Zeilen können Lesende spüren, wenn Du Dich durch Deinen Text gequält hast oder Dich lieber verstecken möchtest. (Das geht! Gut eignen sich zum Beispiel Phrasen, Fachsprache oder Theorien von anderen.) Hast Du Spaß am Schreiben? Wie stehst Du zum Thema Deines Textes und hast Du den Mut, Kante zu zeigen? Darf Deine Persönlichkeit im Text aufblitzen?
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