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IG Metall Werkverträge führen zu Qualitätsmängeln - und zu Qualitätsmängeln ;)

Aus Anlass der Veröffentlichung des IG-Metall-Rentenkonzepts haben wir uns die Website der IG Metall genauer angeschaut und sind auch auf einen interessanten Beitrag zum Thema Werkverträge mit dem Titel "Kurzsichtige Unternehmer" gestoßen, der die Ergebnisse einer Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung zusammenfasst.

Zum Beitrag: Screenshot von Einleitung und Infografik

Beim Blick auf die Infografik stellen sich dem Leser drei Fragen:

  • Warum vergeben Unternehmen Werkverträge, wenn sie eigentlich nur Nachteile haben?
  • Wurden wirklich wie behauptet Unternehmer befragt?
  • Und: Wer macht eigentlich bei der IG Metall die Qualitätssicherung?

In der Infografik sind Qualitätsmängel nämlich gleich zwei mal als Problem von Werkverträgen aufgeführt - mit unterschiedlichen Prozentzahlen. Was Zweifel an der Qualitätssicherung der IG Metall aufkommen lässt. Dabei hätte man wissen müssen, dass zusätzlicher Qualitätssicherungs-Aufwand nötig ist: Die Studie war schließlich selbst auch fremdvergeben - die Autoren keine Stiftungsmitarbeiter. Es kommt aber noch schlimmer...

Behauptung: Wer Werkverträge vergibt, handelt kurzsichtig

"Nach Einschätzung von Unternehmen" – so heißt es in der der Infografik - führen Werkverträge zu:

  • Höherem Koordinationsaufwand 42%
  • Höheren Kosten 32%
  • Probleme bei Insolvenz oder Kündigung eines Werkvertragsnehmers 29%
  • Qualitätsmängeln 16% bzw. 11%

Die Vergabe von Werkverträgen sei langfristig „unvernünftig und gefährlich“. Die Unternehmen wollten eigentlich Kosten sparen, würden jedoch bei den höheren Koordinationsaufwand nicht mit einkalkulieren. Ein zu wenig berücksichtigter Kostenfaktor seien dabei auch „Konflikte mit Gewerkschaften“.

Wurden tatsächlich Unternehmer befragt – wie es in der Infografik behauptet wird?

Darauf gibt am Ende des Beitrags eine Antwort:

„Für ihre Untersuchung haben [die Studienautoren] Obermeier und Sell mit dem Bezirk Mitte der IG Metall kooperiert, der für Hessen, Rheinland-Pfalz, das Saarland und Thüringen zuständig ist. Gemeinsam mit Gewerkschaftsexperten wurden drei Automobilzulieferer und ein Maschinenbauer ausgewählt, die insgesamt 11.000 Menschen beschäftigen und auf regionaler Ebene jeweils eine wirtschaftliche Schlüsselstellung innehaben. Die Forscher haben Betriebsräte dieser Unternehmen und ihrer Dienstleister, Gewerkschaftsbevollmächtigte und einen Manager interviewt.

In der Studie selbst haben wir den Begriff Qualitätsmängel übrigens nur ein mal gefunden – ohne Prozentangabe und auch die übrigen Prozentangaben kommen in der zitierten Studie nicht vor.

Fazit ;)

Die IG Metall beweist mit diesem Beitrag, dass die unkontrollierte Vergabe von Werkverträgen zu Qualitätsmängeln führen kann (ein Gewerkschaftsmitarbeiter kann kaum der Autor gewesen sein, denn dann wären solche Fehler wohl kaum passiert). Andererseits wollen wir beim VGSD uns in solche Vergabeentscheidungen bei der IG Metall und  anderswo nicht einmischen, denn unserer Meinung nach sind sie alleine Angelegenheit der Auftraggeber.

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