Vielleicht habt ihr heute schon Anzeigen in Zeitungen oder auf Xing gesehen, vielleicht sogar ein Plakat: Heute morgen startete die bundesweite Kampagne „Experten-Arbeit-retten“, in deren Rahmen man u.a. (direkt auf der Startseite) aufgefordert wird, Briefe und E-Mails an Abgeordnete zu schreiben bzw. Besuchstermine zu vereinbaren, um den Politikern die Auswirkungen des "Werkvertragsgesetzes" auf uns Selbstständige verständlich zu machen.
Der VGSD ist zusammen mit weiteren Selbstständigenverbänden wie dem BVBC, DDIM und .DBITS assoziierter Partner und unterstützt die Kampagne nach Kräften.
Auf unserer Kampagnenseite haben wir die Kampagnenmotive für Euch in einer Slideshow zuammengestellt und erläutert und laden Euch dort auch zu der Social-Media- und Live-Aktion „Experten-stillstand“ ein.
Aus der Pressemitteilung der Personaldienstleister-Allianz ADESW zum Kampagnenstart:
"Was für Schlachter oder Putzkräfte möglicherweise richtig ist, bedroht plötzlich IT-Experten, Interims-Manager oder sogar Notärzte: Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales will überraschend nicht nur die Werk- und Zeitverträge einschränken, sondern auch die Beschäftigung von selbständigen Spezialisten. So steht es im Referentenentwurf des neuen Gesetzes, der dem Bundeskabinett vorgelegt wird.
Heißt im Klartext: Das SPD-geführte Arbeitsministerium will hochbezahlte Experten, die nicht schutzbedürftig sind, zwangsweise unter den Schutz des Staates stellen.
Es wäre das Aus für selbständige Experten in Unternehmen am Standort Deutschland. Für Ingenieure, Berater und Spezialisten. Für Hochqualifizierte, für die es in der Regel überhaupt kein Schutzbedürfnis des Staates gibt."
Sechsstellige Zahl von selbstständigen Experten betroffen
"Ein besonders unsinniger Fall von Regulierungswahn. Betroffen sind von diesem Gesetz eine sechsstellige Anzahl von selbständigen Experten, die mindestens 60.000 Euro im Jahr verdienen – so die Schätzung von Deutschlands wichtigsten Personalberatungsunternehmen um Hays, Gulp, Etengo und weiteren. Sie haben gemeinsam gegen dieses Gesetz eine neue Allianz gegründet: die „Allianz für selbständige Wissensarbeit“ (ADESW).
„Am erfolgreichen Wirtschaftsstandort Deutschland wird plötzlich eine Politik wie aus den Anfängen des Industriezeitalters gemacht. Deutschland braucht Unternehmertum, Existenzgründer und Innovationskraft – aber bestimmt keine strikte Regulierung, die als Kollateralschaden die hochqualifizierten Selbstständigen trifft. Auf diese schlimme Fehlausrichtung der deutschen Arbeitsmarktpolitik wollen wir aufmerksam machen“, sagt der Sprecher der Allianz Carlos Frischmuth."
„Frau Merkel, bitte retten Sie Deutschlands Experten“
"Mit einer bundesweiten Kampagne werden ab heute die Bundeskanzlerin („Frau Merkel, bitte retten Sie Deutschlands Experten“), wichtige Politikerinnen und Politiker („Frau Nahles, bitte zerstören Sie nicht die Expertenkultur in Deutschland“) sowie große Wirtschaftsführer („Lieber Herr Grube, verhindern Sie Stillstand in Deutschland“) persönlich und direkt gebeten, diesen Irrsinn zu verhindern.
Aufmerksamkeitsstarke Anzeigen in Tageszeitungen, auf großflächigen Plakaten und in Social-Media-Kanälen – jeweils im Look der adressierten Partei oder Firma – unterstützen die Forderung: 'Helfen Sie uns. Damit selbständige Experten weiter arbeiten können.'"
Prof. Michael Hüther vom DIW unterstützt die Aktion mit einer Videobotschaft
"Auf der neuen Web-Plattform „Experten-Arbeit-retten.de“ unterstützen u.a. Wirtschaftswissenschaftler wie Prof. Dr. Michael Hüther (Institut der deutschen Wirtschaft Köln) diese Initiative der deutschen Personalwirtschaft. Und damit die selbständigen Experten, die für den Standort Deutschland zentrale Erfolgsfaktoren sind.
Sie alle sind gegen ein Gesetz, das keiner will. Und schon gar nicht die Experten, für die es angeblich gar nicht gemacht wird, die aber durch die falsche Gestaltung des Gesetzes plötzlich betroffen sind. Schlechter kann eine moderne Arbeitsmarktpolitik für Deutschland nicht sein."
Kriterien, die nicht mit heutiger Arbeitswelt vereinbart sind
"Mit ihrem geplanten Gesetzesentwurf will die Bundesregierung über das SPD-geführte Bundesministerium für Arbeit und Soziales nicht nur die Werk- und Zeitarbeitsverträge, sondern auch die Möglichkeit zur Beschäftigung von freien Beratern durch eine fehlgeleitete Regulierungspolitik einschränken. Solche Berater sind z.B. als IT-Experten, Ingenieure, freie Unternehmensberater oder Interims-Manager und in vielen anderen Feldern tätig. Sie werden von Unternehmen für Projekte und besondere Herausforderungen benötigt, um Innovationen voran zu treiben und externes Know-how in komplexen Themen verfügbar zu machen.
Mit der Regulierung von Werk- und Zeitverträgen werden Kriterien aufgestellt, die in sehr vielen Fällen auch auf diese hochqualifizierten Berater zutreffen: Arbeit an gleichen Projekten wie die Stammbelegschaft, am gleichen Ort, mit gleichen Zeitplänen, über eine längere Dauer usw. Dies sind Kriterien, die laut führenden Wissenschaftlern nicht mit einer modernen Projekt- und Innovationswirtschaft in Deutschland vereinbar sind. Wir drohen dadurch den Anschluss an den globalen Wettbewerb zu verlieren."
Hochqualifizierte werden zum Kollateralschaden
"Die strikte Regulierung trifft als Kollateralschaden damit auch die Hochqualifizierten, für die es gar kein Schutzbedürfnis seitens des Staates gibt, da sie über sehr gute Einkommen verfügen und den Status der Selbständigkeit freibestimmt für sich wählen.
Die geplanten Einschränkungen würden dazu führen, dass z.B. IT-Berater von externen Firmen nicht mehr bei komplexen und längeren Prozessen in Unternehmen mitwirken könnten. Diese wären gezwungen, die Experten selbst anzustellen, obgleich das gar keinen Sinn ergibt und die selbständigen Wissensarbeiter das auch nicht für sich wünschen.
Die wichtigsten deutschen Personaldienstleister Deutschlands werben zusammen mit den Freiberuflerverbänden in der Initiative „Experten-Arbeit-retten.de“ dafür, dieses Regulierungsvorhaben zu stoppen. Damit die Innovationskraft der deutschen Unternehmen geschützt wird. Und damit für das Management keine unkontrollierbaren Haftungsrisiken entstehen."
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