UpdateLesetipp Petition startet mit 7.000 Unterschriften in 48 Stunden Tolle Beteiligung – jetzt den Schwung mitnehmen!

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Unsere Petition für die Berücksichtigung von Selbstständigen im Koalitionsvertrag ist erfolgreich gestartet. Mehr als 2.000 Kommentare zeigen, was Selbstständigen am Herzen liegt. Nun gilt es, den Schwung mitzunehmen: Die Koalitionsverhandlungen gehen in die entscheidende Phase.

Das Motiv unserer Kampagne: Selbstständige fühlen sich angesichts der staatlichen Bürokratie oft wie Sisyphos

Abbildung: Adobe Stock, rudall30, bearbeitet von Felicitas Gerlach

Mehr als 7.000 Unterschriften in 48 Stunden – dieser erfolgreiche Einstieg in unsere Petition hat uns wirklich gefreut. Und er ist wichtig: Nun sind die entscheidenden Tage, in denen die Politik die Weichen richtig stellen muss. Die 16 Arbeitsgruppen von Union und SPD haben gerade ihre Ergebnispapiere vorgelegt, es wird gesichtet und danach werden die strittigen Themen auf der nächsten Ebene verhandelt. Viele für uns Selbstständige wichtigen Themen sind noch umstritten – jetzt entscheidet sich also, welche unserer Forderungen Teil des Koalitionsvertrags wird.

Wir verbreiten die Petition nicht nur über unsere eigenen Mitglieder, sondern auch über befreundete Verbände und Unternehmen, die viele Selbstständige als Kunden haben. Entsprechend lang ist die Liste unterstützender Organisationen unter dem Petitionstext. Fast alle BAGSV-Verbände sind dabei, Multiplikatoren wie Cathi Bruhns und Unternehmen wie Jimdo, Freelance Unlocked und freelance.de.

Viele Mitzeichner geben auch einen Kommentare zu unserer Petition ab – schon mehr als 2.000 sind es bisher. Sie zeigen gut, was Selbstständige bewegt. Deswegen geben wir hier eine kleine Auswahl wieder:

• "Man muss das Kleine fördern, damit Großes entstehen kann"
• "Es ist unattraktiv, in Deutschland selbstständig zu sein und das obwohl viele Selbstständige diejenigen sind, die eigene Ideen voranbringen und in die Gesellschaft einbringen."
• "Es geht nicht um Privilegien, sondern um Fairness in der Behandlung von Selbstständigen im Vergleich zu Angestellten, gerade angesichts des Beitrags, den wir zur Wirtschaft leisten."
• "Eine positive Definition von Selbstständigkeit ist enorm wichtig."
• "Selbständige sind die Leistunglokomotiven unserer Wirtschaft. Ohne sie geht nichts. Und schon gar nicht Digitalisierung. Die Vertreibung der Top-IT-Leute aus Deutschland muss enden."
• "Wenn die unrechte Behandlung bei Kranken- und Pflegeversicherung einfach weiter geht, wird es bald keine selbstständigen Spezialisten mehr geben."
• "Wir Selbständigen repräsentieren eine große Anzahl an Erwerbstätigen in Deutschland. Wir sind oft innovativer und flexibler als große Firmen es je sein könnten und tragen erheblich zum Wirtschaftsstandort Deutschland bei. Dieses Potential gilt es auszubauen und die Arbeitsbedingungen des Unternehmertums zu verbessern, statt selbständige Arbeit pauschal als prekär darzustellen oder unnötig zu belasten. Aus meiner Sicht ist unternehmerisches und innovatives Denken in der heutigen Zeit in Deutschland mehr als wichtig."
• "Ich war selbstständig. Es ist essenziell, dass die Sachlage geändert wird. Ich fühlte mich als Selbstständige als Mensch zweiter Klasse. Ausgegrenzt und diffamiert!"
• "Weil die brutale Anti-Selbständigkeitspolitik der vergangenen Jahrzehnte Innovationen und Jobs vernichtet"
• "Man fühlt sich als Kleinunternehmerin zu oft unsichtbar."
• "Weil ich als Selbstständige vor 20 Jahren mit einem Säugling und einem Grundschulkind angefangen habe, was natürlich nur in Teilzeit ging und u. a. die Sozialversicherungskosten so etwas eigentlich unmöglich machen. […] Die Mindestbeitragsbemessungsgrenzen sind mittlerweile etwas humaner, aber es gibt immer noch unzählige Ungerechtigkeiten und Hemmnisse, die es insb. Frauen fast unmöglich machen, sich ihren Lebensunterhalt außerhalb des Angestelltentums aufzubauen. Dadurch liegt verdammt viel Expertise brach - kein Wunder, dass Deutschland in vielen Bereichen viel zu langsam ist. Selbstständige und Kleinunternehmer können ja viel schneller auf sich ändernde Marktbedingungen reagieren als große Firmen. Viel klein ist auch groß!"
• "Die Komplexität ist in den letzten Jahren in allen Bereichen gestiegen. Allein die Kosten für Steuerberatung und Buchhaltung verschlingen bis zu 10% des Umsatzes. So ist es uns kleinen Unternehmen absolut nicht möglich, kostendeckend zu arbeiten."
• "Ich fühle mich allein gelassen mit meinem kleinen Betrieb. Von den Behörden kommt oft nur Misstrauen und Ignoranz. Warum bloss? Wo ist die gute Laune gemeinsam in diesem Land schöne Projekte zu verwirklichen? Meine Liste ist lang und mein Wunsch groß, die Kommunikation und das Verständnis für einander zu verbessern."

In jüngster Zeit haben wir mehrmals für andere die Werbetrommel gerührt: Wir haben dazu aufgerufen, verschiedene Petitionen zu unterstützen – gestartet von Yoga-Lehrerinnen, im Musikschulbereich und von IT-Freelancern. Denn alle setzten sich für die gemeinsamen Interessen von Selbstständigen ein, und wir sind Teil eines Netzwerks.

Nun ergreifen wir selbst die Initiative. Gemeinsam mit der Bundesarbeitsgemeinschaft Selbstständigenverbände (BAGSV) und weiteren Verbänden haben wir die Petition "Der Koalitionsvertrag muss wirksame Maßnahmen für Solo- und Kleinstunternehmen enthalten" auf openPetition gestartet. Die oben erwähnten Petitionen entstammen mehr oder weniger konkreten Branchen und stellen spezielle Anliegen in den Fokus. Wir haben unsere bewusst etwas breiter gefasst, da wir verschiedene Punkte im Koalitionsvertrag verankert sehen wollen.

Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um zu handeln, und es ist wichtig. Denn das Sondierungspapier von Union und SPD erwähnt "Selbstständige" nur ein einziges Mal – mit der zusätzlichen Belastung einer Altersvorsorgepflicht. Das muss im Koalitionsvertrag anders werden. Deshalb rufen wir die Verhandler dazu auf, wirksame Maßnahmen für Selbstständige im Koalitionsvertrag zu festzuschreiben.

Fünf konkrete Forderungen haben wir in der Petition formuliert. Um sie zu ermitteln, haben wir in einem Voting dazu aufgerufen, die wichtigsten Anliegen zu formulieren. Falls du noch nicht abgestimmt hast, tu es gerne jetzt, denn das Voting ist noch nicht geschlossen. Das Ergebnis wird über Jahre unsere politische Arbeit mitbestimmen.

Unsere Forderungen lauten:

• Rechtssicherheit für Selbstständige durch eine wirksame Reform des Statusfeststellungsverfahrens schaffen
• Diskriminierung von Selbstständigen in der Kranken- und Pflegeversicherung beenden
• Insolvenz- und pfändungssichere Altersvorsorgedepots für Selbstständige einführen
• Ansprechpartner für Selbstständige im Bundeskanzleramt und den relevanten Ministerien benennen und eine Strategie entwickeln
• Zu einem positiven Narrativ von Selbstständigkeit in der Politik zurückkehren

Den von der Politik versprochenen wirtschaftlichen Aufbruch wird es nur mit uns Selbstständigen geben, denn wir sind ein unverzichtbarer Teil der deutschen Wirtschaft: Wir Solo- und Kleinstunternehmen (ohne bzw. mit bis zu neun Mitarbeitern) machen 90 Prozent der Unternehmen in Deutschland aus und stehen für acht Millionen Erwerbstätige. Das sind zehnmal so viele wie in der Automobilindustrie.

Lass möglichst viele Menschen von der Petition erfahren!

Für unseren Beitrag zu Wirtschaft und Gesellschaft wünschen wir uns Respekt und faire Rahmenbedingungen – hilf uns mit deiner Unterschrift, Druck auf die Verhandler aufzubauen! Genauso wichtig: Teile die Petition in deinem Netzwerk und mache sie bekannt, damit möglichst viele davon erfahren und mitmachen!

So einfach bist du dabei: Unterzeichne über das Widget unten direkt auf unserer Seite – lass gerne ein kurzes Statement da, weshalb du unterzeichnest und/oder, was dein wichtigstes Anliegen ist. Der Text wird veröffentlicht. Standardmäßig unterzeichnest du mit Name, Postleitzahl und Ort, auf Wunsch auch anonym.

Übrigens: Auf einer eigenen Seite bieten wir Hilfsmittel (z.B. Abbildungen und Textvorschläge) zur Verbreitung der Petition an.

Du kannst auf der Petitonsseite openpetition.de/bagsv mitzeichnen oder gerne auch direkt hier: