Es werden immer weniger Briefe versendet, jedes Jahr verliert die Post zwei bis drei Prozent Briefvolumen. Die Deutsche Post hat sich aus diesem Anlass eine besondere Marketingaktion zur Steigerung der Nachfrage überlegt ;) und von der Bundesnetzagentur genehmigen lassen:
Zum vierten Mal innerhalb von vier Jahren erhöht sie das Briefporto für Standardbriefe (bis 20 Gramm):
- 1.1.13: Erhöhung von 55 auf 58 Cent
- 1.1.14: ... auf 60 Cent
- 1.1.15: ... auf 62 Cent
- 1.1.16: ... auf 70 Cent
Von jetzt 62 auf dann 70 Cent – das ist eine Preiserhöhung um 13 Prozent. Insgesamt hat die Post in den letzten vier Jahre das Briefporto um 27 Prozent angehoben. Die Häufung an Preiserhöhungen verwundert insofern, als das Briefporto vor 2013 15 Jahre lang stabil gewesen waren.
Selbstständige in besonderem Maße betroffen
Selbstständige und kleine Unternehmen, die ihre Rechnungen und Geschäftsbriefe noch per Post verschicken, gehören zu den Hauptbetroffenen und ärgern sich nicht nur über die saftige Preiserhöhung. Sie haben in der Regel keine Frankiermaschine, sondern kleben das Porto noch selbst auf den Briefumschlag. Da heißt es dann zum Jahreswechsel die auf Vorrat gekauften, bereits frankierten Plusbriefe mit Ergänzungsmarken aufwerten. Vielleicht sind ja noch 2-Cent-Marken von der letzten Erhöhung vorhanden.
Immerhin gibt es eine gute Nachricht: Bis 2018 soll der Preis des Standardbriefs konstant bleiben. Gemeint ist hoffentlich bis Ende 2018... Auch dann betrüge die Preiserhöhung immer noch 2,7 Cent pro Jahr. Das entspricht gut vier Prozent Preiserhöhung pro Jahr - genug um den jährlichen Rückgang des Briefvolumens von zwei bis drei Prozent auszugleichen.
Die Post hat nach wie vor eine marktbeherrschende Stellung im Briefmarkt, es gibt wenig Alternativen, zudem müssen die Wettbewerber im Gegensatz zur Post Mehrwertsteuer abführen. Die Bundesnetzagentur hat die Erhöhung mit Blick auf andere europäische Postdienstleister bewilligt, weil diese höhere Gewinnmargen hätten.
Was tun?
Protestbriefe an die Post? – Zu teuer! ;)
Deshalb heißt es für Selbstständige: Bis 31.12.2015 alte Briefmarken bzw. Briefe aufbrauchen und dabei beobachten, aus welchem Anlass man überhaupt noch Briefe versendet. Wer zum Beispiel Rechnungen in größerer Zahl verschickt, könnte diese zunächst als PDF per E-Mail versenden und nur wenn sie nicht zeitnah bezahlt werden (oder der Kunde explizit eine Papierrechnung wünscht, worauf er nach wie vor Anspruch hat) auch per Brief. Das stellt dann zugleich eine dezente Zahlungserinnerung dar und validiert, dass die Adresse des Kunden korrekt ist.
Hast Du noch weitere Ideen, wie man Briefe bzw. Briefporto sparen kann? Wir freuen uns über Deinen Kommentar!
VGSD-Portoübersicht 2016: Die am häufigsten benötigten Preise von Postkarten über Standard- bis Maxibriefe bis hin zur Büchersendung. Am besten gleich ausdrucken und zu Euren Briefmarken legen!
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