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UpdateLesetipp ARD-Doku mit VGSD-Mitgliedern ausgezeichnet "Unter Druck – Selbstständige in Deutschland" erhält Herbert Quandt Medienpreis

Vor neun Monaten lief erstmals die Doku "Unter Druck", die sich kritisch mit der Selbstständigen-Politik der Bundesregierung auseinandersetzt. Jetzt wurde sie mit einem wichtigen Medienpreis ausgezeichnet.

VGSD-Mitglied Branko Trebsche war einer der Protagonisten der Doku und wird an der Preisverleihung teilnehmen. Im Film verrät er, was der "Traum der Träume" seiner Eltern war.

Für die Doku, die am 29. August 2023 erstmals von der ARD ausgestrahlt wurde, waren VGSD-Vorstand Andreas Lutz und weitere VGSD-Mitglieder interviewt worden. Der Film stieß auf viel Beachtung und Zustimmung unter unseren Mitgliedern. Am 22. Juni dieses Jahres wird Produzentin und Regisseurin Astrid Spiegelberg mit dem Herbert Quandt Medien-Preis 2024 ausgezeichnet werden. An der Preisverleihung in Bad Homburg werden auch zwei Protagonisten des Filmes teilnehmen, zu denen der VGSD den Kontakt hergestellt hatte. 

Ein guter Anlass, sich die Doku (noch einmal) in der ARD-Mediathek anzuschauen!

Update, 27.05.2024

Bedeutung und Funktion von Unternehmer/innen in Marktwirtschaft allgemeinverständlich erklärt

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Mit dem Preis soll die intensive Rechercheleistung sowie Aktualität und Allgemeinverständlichkeit der Reportage gewürdigt werden. 

Für Astrid Spiegelberg kam die Benachrichtigung über den Preis völlig überraschend. Sie hatte sich nicht um ihn beworben, ihr Film wurde vom Sender vorgeschlagen und von der Jury zusammen mit drei weiteren Preisträgern aus den 270 Einreichungen ausgewählt: Mit ihnen teilt sie sich die Preissumme von 50.000 Euro.

Mit dem Medien-Preis werden seit 1986 Journalisten und Publizisten ausgezeichnet, die sich in herausragenden Beiträgen mit der Bedeutung und Funktion von Unternehmer/innen und Unternehmen in der Marktwirtschaft auseinandersetzen. Gleichzeitig soll der Preis an die unternehmerische Lebensleistung von Herbert Quandt (BMW) erinnern. Vergeben wird der Preis von der Johanna Quandt-Stiftung. 

Einzige TV-Doku unter vier Ausgezeichneten

"Astrid Spiegelberg gelingen packende Nahaufnahmen, die Unternehmertum in all seinen Facetten sichtbar machen. Nüchtern und ohne Pathos zeigen sie, warum sich die Protagonist/innen ihres Films trotz aller Widrigkeiten leidenschaftlich für ihre Geschäftsideen einsetzen", heißt es auf der Seite der Stiftung.

Neben "Unter Druck" werden auch die Reportage "Russendisco" erschienen am 1. Dezember 2023 im Handelsblatt und nicht zu verwechseln mit dem Film "Russendisko" aus dem Jahr 2012), "Glas in jeder Faser" / "Der Ofen wandert aus" (erschienen am 29. September und 14. Juli 2023 in der WirtschaftsWoche) sowie "Wasser bis zum Hals" (erschienen am 1. März 2023 in der Schweizer Zeitschrift "Reportagen") ausgezeichnet.

In Russendisco zeichnet ein Autorenkollektiv nach, wie Russland im Frühjahr 2022 versuchte, Deutschland durch die Liquidation von Gazprom Germania von der Gasversorgung abzuschneiden und wie der Krisenstab des Bundeswirtschaftsministeriums reagierte. "Glas in jeder Faser" zeigt den unterschiedlichen Umgang von Glasherstellern in Thüringen, Bayern und Baden mit den stark gestiegenen Energiepreisen, die eine Produktion in Deutschland stark erschwerten. "Wasser bis zum Hals" begleitet einen Restaurant-Besitzer aus dem Ahrtal nach der Jahrhundertflut in seinem persönlichen und unternehmerischen Überlebenskampf.

Wir gratulieren der Produzentin und Regisseurin Astrid Spiegelberg

Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung von "Unter Druck" und gratulieren Astrid Spiegelberg ganz herzlich dazu, zusammen mit diesen starken Wettbewerbern den Herbert Quandt Medienpreis erhalten zu haben. Zusammen mit diesen dokumentierte sie ein Stück deutscher Wirtschaftsgeschichte. 

"Ich werde weiter am Thema arbeiten" schrieb sie uns. Wir wissen, dass sie das mit der Leidenschaft einer Selbstständigen tun wird und wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit ihr!

Update, 29.08.2023

Doku mit Andreas Lutz und Branko Trebsche jetzt in ARD-Mediathek: "Unter Druck – Selbstständige in Deutschland" – Nicht verpassen!

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Eine 45-minütige Reportage zeigt am Beispiel sympathischer Selbstständiger, warum es immer weniger von ihnen in Deutschland gibt und was die Regierung tun müsste, damit unser Land wettbewerbsfähig bleibt. Die Doku wird heute um 22:50 Uhr im Ersten ausgestrahlt, du kannst sie schon jetzt in der ARD Mediathek anschauen.

Wir hatten euch bereits Anfang August über die Entstehung der Doku berichtet, für die VSGD-Mitglied Branko Trebsche zusammen mit zahlreichen weiteren Selbstständigen vom TV-Team begleitet wurde. VGSD-Vorstand Andreas Lutz hat einen ganzen Tag in Berlin mit Dreharbeiten verbracht (siehe unten) und ordnet gemeinsam mit DIW-Vorstandsmitglied Professor Alexander Kritikos das Gesagte ein, mit dem wir kürzlich ein Interview führten.

Als einziger Politiker zu Wort kommt der Thüringer FDP-Abgeordnete und Unternehmer Gerald Ullrich zu Wort, was auch daran liegt, dass Michael Kellner (Grüne, Mittelstandsbeauftragter der Bundesregierung) Drehtermine mehrfach kurzfristig absagen musste.

VGSD-Mitglieder kommen ausführlich zu Wort

VGSD-Mitglied Branko kommt relativ spät zu Wort, dafür mit einer ausführlichen Sequenz bei Minute 37:10 und dann noch mal mit Bürokratieabbau-Vorschlägen bei Minute 42:50 Minute. Zitat: "Es ist ein absolutes Unding, dass wir in einem Hochsteuerland leben und man es nicht hinbekommt, seitens der Politik für uns standortfreundliche Bedingungen zu schaffen. Bei Minute 37:55 beantwortet er übrigens die in der Bildunterschrift oben aufgeworfenen Frage, was der "Traum der Träume" seiner Eltern war.

Vorstand Andreas wird erstmals nach 45 Sekunden gezeigt und dann mit zahleichen einordnenden Statements über die ganze Doku hinweg. Bei Minute 32:00 erklärt er das Problem der Rechtsunsicherheit, anschließend zeigt die Reportage am Beispiel eines Veranstaltungsdienstleisters die existenzgefährdenden Folgen von Statusfeststellungsverfahren für ihn als Auftrag- und Arbeitgeber. Später bei Minute 43:00 wird Andreas so zitiert: "Wir bräuchten Ansprechpartner in der Politik, für die Selbstständigkeit so etwas wie ein Herzensanliegen ist, die einfach verstehen wo die Probleme liegen."

Das Fazit vom Alexander Kritikos und Regisseurin Astrid Spiegelberg

Alexander Kritikos kommt bei Minuten 39:00 ausführlich zu Wort: "Wir haben diesen großen Bedarf an abhängig Beschäftigten, also versucht man letztlich diese Erwerbsform [die Selbstständigen] zu diskreditieren und was man da in der Politik eben häufig gehört hat, ist, dass insbesondere Solo-Selbstständige in prekärer Beschäftigung seien, wenig verdienen, die nicht fürs Alter vorsorgen, die aus der Not heraus das machen. Das heißt: alles wird mit negativen Konnotationen versehen. Das ist eine grundlegend falsche Haltung der Politik. Aber man sieht bis heute nicht wirklich eine Bereitschaft, sich dieser Erwerbsform zu öffnen und sie auch gewissermaßen neu zu denken."

Bei Minute 43:30 zieht dann die Regisseurin ein Fazit, mit dem sich wahrscheinlich alle Selbstständigen in Deutschland identifizieren können:

"Wer sich für die Selbstständigkeit entscheidet, tut dies aus Überzeugung und mit einem hohen Maß an Risikofreudigkeit. Es sind Menschen, die für das, was sie tun, brennen und die glücklich darüber sind, keinen Chef oder keine Chefin zu haben. Sie brauchen neben mehr Wertschätzung eine zeitgemäße schlanke Verwaltung und rechtliche Rahmenbedingungen, die so sind, dass mehr Menschen Gründungen und Selbstständigkeit als Perspektive für sich sehen."

Nicht verpassen, bitte weiterempfehlen!

Wir Selbstständige sind nicht alleine, Deutschland braucht uns und die verantwortlichen Politiker/innen werden das früher oder später auch erkennen. Vielleicht hilft die Doku hierbei. Deshalb verpass die Doku bitte nicht und empfiehl den Mediathek-Link gerne weiter. Und natürlich sind wir auch gespannt auf deinen Kommentar. Danke! 

  • Die Doku läuft am 29. August um 22:50 Uhr live im Ersten.

Wiederholungen:

  • 30.08.23, 1:50 Uhr, Das Erste
  • 30.08.23, 20:15 Uhr, tagesschau24
  • 2.9.23, 14:15 Uhr, tagesschau24
  • 9.9.23, 9:15 Uhr, tagesschau24
Beitrag, 07.08.2023

"Unter Druck – Selbstständige in Deutschland" – Nicht verpassen: ARD-Doku mit VGSD-Beteiligung am 29.8., 22:50 Uhr

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Selbstständigkeit bedeutet oft: Viel Arbeit, hohe Abgaben und jede Menge bürokratische Fallstricke. Astrid Spiegelberg schaut mit Sympathie und Einfühlungsvermögen auf Selbstständige und hat für ihre Doku einen ganzen Drehtag mit VGSD-Vorstand Andreas Lutz in Berlin verbracht.

Andreas Lutz im Gespräch mit TV-Journalistin Astrid Spiegelberg

Journalistin war frühzeitig in Kontakt mit unseren Berufsverbänden

Schon lange wollte die TV-Journalistin und -Produzentin Astrid Spiegelberg eine Doku über Selbstständige machen und war dazu frühzeitig mit dem VGSD und anderen Berufsverbänden im Gespräch. Als von Radio Bremen im Frühjahr 2023 der Auftrag kommt, hat sie schon einen genauen Plan, mit wem sie alles reden möchte. VGSD-Vorstand Andreas Lutz gehört dazu, aber auch der für Selbstständige zuständige SPD-Abgeordnete Manuel Gava – und natürlich eine ganze Reihe von Selbstständigen, darunter VGSD-Mitglied Branko Trebsche.

Das Gespräch mit MdB Manuel Gava (SPD) schaffte es leider nicht in die Doku

Andreas durfte mit Spiegelberg und ihrem Drehteam am 9. Mai einen ganzen Tag in Berlin verbringen. Er begann in einem Besprechungsraum des Motel One am Berliner Hauptbahnhof, führte dann in das Bundestagsbüro von Manuel Gava und endete mit einem Fazit am Spreeufer auf den Treppen vor dem Reichstag. Das Gespräch mit Gava schaffte es letztlich leider nicht in den Film, es hätte die 45 Minuten wohl zu sehr dominiert. Andreas kommt mehrfach zu Wort und ordnet die Erfahrungen der interviewten Selbstständigen politisch ein.

Gesellschaftliche Wertschätzung gibt es anderswo

Da ist zum Beispiel Franziska Ebertowski. Sie liebt es, selbstständig zu arbeiten, gründet bereits mit 18 die erste eigene Firma. Die fünffache Mutter sprüht vor Energie und Ideen, sie scheut weder die Arbeit noch das Risiko. Auch ihr Mann ist selbstständig. 

Der Wunsch, Deutschland zu verlassen und woanders ein neues Geschäft aufzubauen, kommt schleichend. Die hohe Abgabenlast, immer neue bürokratische Hürden und ständige Kontrollen rauben dem Paar viel Zeit und Kraft. Irgendwann ist das Maß für sie voll!

2021 brechen sie ihre Zelte in Hamburg ab und wandern nach Kroatien aus. In ihrer neuen Heimat finden Franziska und Oliver das, was sie als Selbstständige in Deutschland vermisst haben: Wertschätzung von der Gesellschaft, gute wirtschaftliche Rahmenbedingungen – und das meist auch noch bei blauem Himmel. "Ebertowskis sind kein Einzelfall. Immer mehr Selbstständige kehren Deutschland den Rücken oder denken darüber nach" heißt es in der Ankündigung der ARD zum Film.

Zehn Stunden im Büro, eine in der Werkstatt

Für Annette und Gerald Ullrich aus Thüringen ist Auswandern keine Option. Gerald hat 1990 einen Spritzgussbetrieb gegründet und führt ihn zusammen mit seiner Frau. Sie setzen alles daran, den Familienbetrieb für sich und ihre 39 Angestellten zukunftsfähig aufzustellen. Ihre beiden Söhne, Michael und Sebastian, sollen den Betrieb übernehmen. Ihre täglichen Herausforderungen sind gigantisch: Plastikverarbeitung ist energieintensiv und damit teuer, es fehlen Arbeitskräfte, Lieferketten sind noch unterbrochen und die Kundenbetriebe wandern nach und nach ins Ausland ab. 

Oder da ist der Bremer Tischlermeister Matthias Winter. Als er sich vor 30 Jahren selbstständig macht, arbeitet er im Schnitt zehn Stunden pro Tag in seiner kleinen Werkstatt und etwa eine Stunde im Büro. Heute ist es umgekehrt. Akquise, Administration, Bürokratie und Verbandsarbeit nehmen ihn komplett in Beschlag. Seine drei Mitarbeiter und der Lehrling müssen sein Gehalt mitverdienen. Und die Politik? Sie tut so gut wie nichts, meint Winter. Die Probleme der Selbstständigen sind dort immer noch nicht wirklich angekommen. 

Es müsste nicht so sein

Zur Frage, was diese Probleme sind, womit Selbstständige zu kämpfen haben und was sich ändern müsste, dazu kommt dann Andreas wieder ins Spiel. In der Ankündigung der ARD heißt es dazu: "Verliert Deutschland an Wirtschaftskraft und verschenkt kostbare kreative Ressourcen, die eigentlich so dringend gebraucht werden, um Deutschland fit für die Zukunft zu machen? Das Fazit vieler Selbstständigen: Es ist wahnsinnig schön, selbstständig zu arbeiten, aber auch wahnsinnig schwer. Das müsste es nicht sein."

Die Doku läuft am 29. August um 22:50 Uhr in Das Erste und parallel in der ARD Mediathek. Gerne informieren wir euch per Rundmail, sobald der Film in der Mediathek online ist!

Wiederholungen

  • 30.08.23, 1:50 Uhr, Das Erste
  • 30.08.23, 20:15 Uhr, tagesschau24
  • 2.9.23, 14:15 Uhr, tagesschau24
  • 9.9.23, 9:15 Uhr, tagesschau24

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