Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. (vbw) ist um die Jahreswende auf uns zugekommen und hat den VGSD eingeladen, sich um eine Mitgliedschaft zu bewerben. Wir haben diesen Schritt auf der Mitgliederversammlung am 10. März 2017 diskutiert und beschlossen.
Seit 3. April sind wir nun offiziell vbw-Mitglied. Letzte Woche waren wir erstmals bei internen Veranstaltungen präsent: Der Hauptgeschäftsführerkonferenz, der Mitgliederversammlung und der vom vbw organisierten Bayerischen Wirtschaftsnacht.
Wer ist der vbw und was erwarten wir uns von der Mitgliedschaft?
Der vbw vertritt die Wirtschaftsverbände (einschließlich der Arbeitgeberverbände) in Bayern, aber auch Bundesverbände wie uns, die ihren Sitz nicht in Berlin, sondern in München haben.
Er gilt als ausgesprochen effektiv und politisch höchst einflussreich – in Bayern ebenso wie auf Bundesebene. Seine Stimme hat sowohl in BDI als auch BDA großes Gewicht und es bestehen sehr gute Kontakte in die Bundesregierung und natürlich auch in die bayerische Landesregierung sowie zu allen Parteien.
Warum ein arbeitgebernaher Verband?
Da die Sozialpartner - Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften - maßgeblich die Wirtschafts- und Sozialpolitik in Deutschland mitbestimmen, sind wir auf beide Seiten zugegangen, um gemeinsame Positionen zu finden und Unterstützung für die Vertretung der Interessen von uns Selbstständigen.
Im Bereich der Arbeitgeberverbände sind wir dabei auf (vorsichtig ausgedrückt) deutlich größere Offenheit für eine Zusammenabeit gestoßen. Natürlich gibt es auch dort unterschiedliche Positionen, aber es bestehen auch große Schnittmengen. Die Mitgliedschaft im vbw ermöglicht es uns, über die Mitarbeit in Ausschüssen künftig Verständnis für unsere Standpunkte zu wecken und diese ggf. in die Arbeitgeberpositionen einfließen zu lassen.
Unabhängig davon ist und bleibt unser (auch gegenüber dem vbw erklärtes) Ziel, den Selbstständigen eine eigene, von Arbeitgebern und Gewerkschaften unabhängige Stimme zu geben. Entsprechend werden wir als VGSD sowie im Rahmen des BAGSV weiterhin uneingeschränkt in Berlin aktiv sein!
Und natürlich werden wir auch weiterhin Gelegenheiten suchen, auch mit aufgeschlossenen Gewerkschaftsvertretern zu sprechen und für pragmatische Lösungen im Interesse aller Selbstständigen zu werben.
Erste Erfahrungen
Den vbw kennen wir bereits von einer ganzen Reihe öffentlicher Veranstaltungen, etwa zu Werkverträgen oder zum Weissbuch Arbeiten 4.0. Als Mitglied haben wir jetzt auch Zugang zu geschlossenen Veranstaltungen wie bereits erwähnten, zwei mal jährlichen Hauptgeschäftsführer-Konferenz. Sie fand am Mittwoch letzter Woche statt Die Vertreter der verschiedenen Verbände berichten reihum über die wirtschaftliche Entwicklung ihrer jeweiligen Branche bzw. ihrem Bereich. vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt kommentierte und bot im Bedarfsfall seine Unterstützung an, anschließend berichtete über die Schwerpunkte der vbw-Arbeit seit dem letzten Treffen. Daraufhin informierten Mitarbeiter und externe Experten über bestimmte aktuelle Themengebiete.
So trug zum Beispiel ein Wissenschaftler des IW Köln über eine vom vbw beauftragte Studie zur Einkommens- und Vermögensverteilung in Deutschland vor. Vor dem Hintergrund der Diskussion über die Altersvorsorge von Selbstständigen und der mangelhaften Datenbasis dazu entstand die Frage, ob für die Selbstständigen auch getrennte Auswertungen möglich seien. Mit einer solchen wurde der Forscher dann an Ort und Stelle beauftragt.
Neben dem unmittelbaren Informationsaustausch ergeben sich bei solchen Veranstaltungen wichtige Einblicke („Was ist durchsetzbar, was nicht?“) sowie wertvolle Verbandskontakte. In all diesen Gesprächen sind wir darin bestärkt worden, dass der vbw-Beitritt eine gute Entscheidung war.
Wir suchen aktive Mitglieder, die uns in Ausschüssen vertreten
Neben dem vbw erwägen wir noch die Mitgliedschaft in einem weiteren Verband (mit Sitz in Berlin), der uns ebenfalls zahlreiche Türen sowie die Möglichkeit eröffnen würde, über Ausschüsse an Positionen einer einflußreichen Organisationen mitzuarbeiten.
Voraussetzung, um solche Mitgliedschaften effektiv nutzen zu können, ist allerdings dass wir über ausreichend aktive Mitglieder verfügen, die bereit und in der Lage sind, die Interessen der VGSD-Mitglieder effektiv in einem Ausschuss zu vertreten. Wir sind auf der Suche nach solchen aktiven Mitgliedern und werden in Kürze auf der Website eine neue Funktion einführen, mit der wir solche Betätigungsmöglichkeiten im Verein übersichtlicher präsentieren können. Zudem wollen wir unsere aktiven Mitglieder besser unterstützen und fortbilden, konkret geplant ist zum Beispiel im November ein Kameratraining für aktive Mitglieder mit Pressekontakt.
Fact Sheet: vbw
Die vbw sieht sich als „Die Stimme der Wirtschaft“. Die Mitgliedschaft ist freiwillig und branchenübergreifend
Gegründet: 1998 (Zur Geschichte: vgl. Wikipedia-Eintrag)
Mitarbeiter: ca. 200
Sitz: München mit Zweigstellen in 6 weiteren bayerischen Städten sowie Verbindungsbüro in Brüssel
Mitglieder: 133 Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände (einschließlich VGSD) sowie 41 Einzelunternehmen.
Hauptgeschäftsführer: Bertram Brossardt (Lebenslauf)
Präsident: Alfred Gaffal (Lebenslauf)
Ausschüsse: Übersicht über die 12 vbw Ausschüsse und deren Betreuer
Landesvertretung: Die vbw ist Landesvertretung der BDA (Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände e.V.) und des BDI (Bundesverband der Deuschen Industrie e.V.)
Website: vbw-bayern.de
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