Offenbar haben Betrüger Fake-Webseiten angelegt und prominent in Suchmaschinen platziert (eventuell bei Google beworben?), um dort dann mit gefälschten Antragsformularen die Daten von Solo-Selbstständigen und Kleinstunternehmen abzufischen, die Soforthilfe beantragen wollten.
Die Täter haben die Anträge dann offenbar mit den abgefischten Daten selbst ausgefüllt, dabei aber ihre eigene Kontonummer für die Auszahlung angegeben. Das Land zahlte die Förderung dann offenbar ohne weitere Vorsichtsmaßnahmen aus.
Auszahlung der Soforthilfe in NRW gestoppt
Betroffen scheint, so berichtet die WELT, vor allem NRW, wo Teilnehmer an unserem Erfahrungsaustausch schon seit Tagen mit wachsender Verzweiflung darüber klagen, dass sie keine Bewilligung und Auszahlung der beantragten Fördergelder erhalten. Möglicherweise sind sie selbst Opfer dieser Masche geworden – oder von den Konsequenzen, die diese auf die Mittelvergabe in Nordrhein-Westfalen hat:
Das NRW-Wirtschaftsministerium hat nach Hinweisen auf den Betrugsverdacht die Auszahlung von Soforthilfen für unterbrochen. Bereits am Dienstag sei Strafanzeige wegen Betrugs erstattet und am Donnerstag die Auszahlungen gestoppt worden.
Anträge können weiterhin gestellt werden
Selbstständige können laut NRW-Wirtschaftsministerium weiterhin die Soforthilfe beantragen, müssen dafür aber ausschließlich die offizielle Website benutzen, auf der sich ein elektronisches Formular befindet:
https://soforthilfe-corona.nrw.de
Vorsorglich hat das Ministerium die Antragsteller, die auf die Auszahlung der Hilfe warten, um (noch mehr!) Geduld gebeten. Es will zeitnah über die weitere Vorgehensweise informieren.
Unklar bleibt vorerst, wie die Beamten die betrügerischen von den echten Anträgen unterscheiden werden. Denkbar wäre, dass sie die Identität des Antragstellers und Korrektheit der Bankverbindung nochmals gesondert prüfen, was allerdings die Auszahlung zusätzlich verzögern könnte.
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