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„Work in Progress“-Kongresses in Hamburg - Zusammenfassung in Text und Bild

Wir hatten den „Work in Progress“-Kongress in Hamburg zum Thema neue Arbeitsformen ausführlich angekündigt. Was ist dabei herausgekommen?

Die Zusammenfassung in Textform basiert auf dem ausführlicheren Bericht von Thorsten Harms, der von vielen inspirierenden Keynotes berichtet. Das „graphic recording“ des Illustrators und Eventzeichners Till Lassmann fasst die Ergebnisse der Podiumsdiskussion „Kollektive Interessenvertretung in der Kreativwirtschaft“ zusammen.

Optimisten versus Pessimisten

Die Antworten auf die Frage, wohin die Reise bezüglich neue Arbeitswelten gehen wird, war so divers wie die Teilnehmer und Redner der Veranstaltung.

Optimistische Zukunftsentwürfe wie dem von Jeremy Rifkin standen pessimistische Einschätzungen wie dem von Torsten Meireis gegenüber.

Jeremy Rifkin vertrat die Meinung, das Internet und die Digitalisierung führten uns auf Grund fallender Kosten und zunehmender Eigeninitiative rosigen Zeiten entgegen. Er glaubt, dass das Internet der Dinge zunehmend von selbst und so preisgünstig funktionieren wird, dass jeder produzierender Unternehmer sein kann. Die alten Unternehmensstrukturen lösen sich deshalb auf und die Menschen erleben durch kleinste Wirtschaftseinheiten einen Effizienz- und Produktivitätsschub, welcher zu mehr Freizeit und Lebensqualität führt.

Dagegen thematisierte Torsten Meireis eher die Gefahr der Selbstausbeutung und Unterwerfung vor allem der kreativen Klasse unter der Fuchtel des Share Holder Value. Er sieht die Grenzen von Freizeit und Arbeit verschwimmen. Die Freizeit sei nur noch „Scheinfreizeit“, da wir uns der ständigen Verfügbarkeit der Arbeit unterwerfen.

Viel optimistischer dagegen wiederum war Uwe Lübbermann, Gründer von „Premium Cola“. Statt das ganz große Rad zu drehen, sei ein wirtschaftliches Handeln außerhalb der klassischen Strukturen möglich, erklärte er anschaulich und mit viel Humor am Beispiel seiner eigenen Firma. Ähnlich wie Van Bo Le Mentzel propagierte er ein Wirtschaften auf Vertrauensbasis. Ohne offensiven Vertrieb, ohne Hierarchien, sogar ohne Verträge und ohne Wachstum um jeden Preis. Ziel ist vielmehr, das richtige Maß zu finden und zu halten. Seine Botschaft: Glücklich durch Arbeit geht auch ohne Wachstum.

Gemeinsam stark

Die Arbeitswelt scheint sich ähnlich wie die Gesellschaft stark zu diversifizieren. Es gibt weiterhin die großen Konzerne und den breiten Mittelstand, aber zunehmend auch neue Formen kollektiver Arbeit, wie beispielsweise „Welance“, vertreten durch Philipp Hentschel.

Das „graphic recording“ des Illustrators und Eventzeichners Till Lassmann (www.till-lassmann.de) fasst die Ergebnisse der Podiumsdiskussion „Kollektive Interessenvertretung in der Kreativwirtschaft“ zusammen.

Gerade dieses Auseinanderdriften der Arbeitswelten ihm zufolge nach einer neuen Solidarität. Je individueller sich Arbeit gestaltet, desto wichtiger ist Gemeinschaft bei der Durchsetzung von übergeordneten Zielen wie angemessenen Honoraren, Zugang zur Altersvorsorge, usw. Dies wurde vor allem im Panel „Kollektive Vertretung innerhalb der Kreativwirtschaft“ deutlich.

Philipp Hentschel argumentierte dabei, dass neue kollektive Arbeitsformen mit einem Coworking-Ansatz auch ohne Tarifverträge, Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände funktionieren. Wichtig ist, sich selbst effektiv zu organisieren, voneinander zu lernen und solidarisch zu bleiben.

Wer etwas Neues aufbaut und sich dafür Mitstreiter sucht, der hat wesentlich bessere Chance, seine Ideen Realität werden zu lassen, als derjenige der versucht ein bestehendes System zu verändern.

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