Der vierte von vier mit jeweils 5.000 Euro dotierten Leuchtturm-Preisen, die der VGSD gemeinsam mit dem Druck- und Marketing-Dienstleister Vistaprint vergibt, geht an ein junges Team aus Software-Entwicklern, die die Corona-bedingte Zettelwirtschaft in Restaurants ("Gästelisten"), bei Sport-, Kultur- und Lehrveranstaltungen durch eine zeitgemäße Softwarelösung überwinden wollen.
Conner Kuhlmeyer, Kevin Heide und Florian Zimmermeister haben im nordrhein-westfälischen Vlotho (bei Bielefeld) gemeinsam das Startup A\\Ware UG gegründet. Sie sind Experten für die Anwendung künstlicher Intelligenz und setzen diese in IT-Systemen ein, um interne Unternehmensabläufe effektiver zu gestalten. Dabei spielt der Datenschutz eine große Rolle.
Idee kam beim Mittagessen
Die Idee kam ihnen in einer der ersten gemeinsamen Mittagpausen nach dem Lockdown, als sie einen Zettel mit ihren persönlichen Daten ausfüllen mussten. „Wir haben die Zettelwirtschaft gesehen und nicht verstanden, warum es keine sichere und kontaktlose Lösung für die Besuchererfassung gab“, sagt Conner Kuhlmeyer, Geschäftsführer von A-Ware. „Unser Anspruch war es, eine Lösung für das Problem zu liefern, die dem 21. Jahrhundert entspricht.“ Wichtig war den IT-Experten dabei auch, dass die Sammlung datenschutzkonform erfolgt.
Beeindruckt hat die Jury vor allem, wie schnell die Entwickler eine marktfähige Lösung entwickelten. Unter vireless.eu stellen sie ein Formular bereit, das der Gast ausfüllt. Es generiert einen Barcode, den der Kellner einscannen kann. Der Gastgeber sieht nur die Namen. Die Daten bleiben in einer verschlüsselten Datenbank und können im Corona-Fall an die zuständige Behörde übermittelt werden.
Die zunächst für die Gastronomie erarbeitete Lösung haben die Gründer schnell weiterentwickelt und bieten nun auch Versionen mit einer erweiterten Abfrage, zum Beispiel für Sportvereine, Kultur- und Großveranstaltungen, an. Universitäten und Hochschulen stellen sie ihr Angebot für ihre Lehrveranstaltungen sogar kostenlos zur Verfügung.
Anpackende Art und schnelle Umsetzung
"Mit Vireless hat das Startup schnell eine innovative Idee entwickelt, die eine zeitgemäße und relevante Lösung in der Corona-Pandemie bietet, sowie Chancen für die Zukunft birgt", sagt Georg Treugut, Marketingleiter von Vistaprint Deutschland.
Die Programmierung selbst liegt im Kerngeschäft von A\\Ware, doch die anpackende Art und die schnelle Umsetzung mit einer Antwort auf die Krise hat Leuchtkraft für viele Kleinunternehmen aus anderen Branchen. Für diese besondere Unternehmensmentalität erhält A\\Ware den Kleinunternehmer-Preis 'Leuchtturm‘'"
Vier Preise im Gesamtwert von 20.000 Euro vergeben
Mit der Preisvergabe an A\\Ware haben wir vier Preise im Gesamtwert von 20.000 Euro vergeben. Das Beispiel der Preisträger hat gezeigt, wie kreativ und lösungsorientiert kleine Unternehmen auf die Corona-Krise reagieren.
Wir danken Vistaprint für die großzügige Bereitstellung der Preise und die gute Zusammenarbeit. Ganz herzlich danken wir auch den Mitgliedern der Jury, die sich aus mehreren Berufsverbänden zusammensetzt, mit denen wir in der Bundesarbeitsgemeinschaft Selbstständigenverbände zusammenarbeiten. Es war nicht einfach, aus den über 600 Bewerbungen die Preisträger auszuwählen und damit zwangsläufig auch andere zu enttäuschen, die den Preis nicht erhalten haben.
Für uns beim VGSD war es der erste Preis, den wir selbst mitentwickelt und mitvergeben haben. Wir finden, dass das gut gelungen ist und würden uns freuen, die Aktion in späteren Jahren fortzusetzen.
Weitere Infos zum Preis: www.leuchtturm2020.de
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