Im Frühjahr hat der VGSD zusammen mit zwei weiteren BAGSV-Mitgliedsverbänden, BDD und BDÜ, beim Münchener Institut für Gesundheitsökonomik (IfG) eine Studie zur Belastung von Selbstständigen durch Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge beauftragt. Eine zentrale Fragestellung dabei: Welche Effekte hätte eine Absenkung der Mindestbeiträge? Was würde sie kosten? Wie wäre sie gegenzufinanzieren?
Um eine eigene Datenbasis für diese Untersuchung zu schaffen, entwickelte Prof. Günter Neubauer, der Leiter des Instituts, ein Befragungsdesign.
Im April haben wir euch dann gebeten, den zugehörigen Onlinefragebogen auszufüllen – ebenso haben es die Kollegen von BDÜ und BDD mit ihren Mitgliedern getan.
Überwältigendes Echo - sehr viele Frauen und Teilzeitselbstständige haben mitgemacht
Wir waren überwältigt vom Interesse an diesem Thema und eurer Beteiligung: 7.994 unserer gemeinsamen Mitglieder haben den Fragebogen ausgefüllt und machen die Befragung damit zu der mit Abstand größten uns bekannten Studie zu diesem Thema.
Besonders haben wir uns über die hohe Beteiligung von Frauen (72 %) und Teilzeit-Selbstständigen gefreut: 53 % der Befragten arbeiten weniger als 30 Stunden pro Woche selbstständig, 37 % davon sogar weniger als 20 Stunden. Immerhin 27 % gehen zugleich einer Anstellung nach.
Teilgenommen haben also genau die Selbstständigen, für die die hohen Kranken- und Pflegeversicherungs-Mindestbeiträge ein Problem sind. Es ist nicht einfach, diese Gruppe zu erreichen, weil sie wenig Zeit hat und Informationsangebote für Selbstständige nur eingeschränkt nutzt. Das hatte eine 2013 von Prof. Jörn Block von der Universität Trier für das BMWi durchgeführte Studie zum Thema nebenberufliche Selbstständigkeit gezeigt, die wir damals unterstützt hatten.
Schon nächste Woche sollen Gesundheitspolitikern erste Ergebnisse präsentiert werden
Professor Günter Neubauer vom IfG und seine Mitarbeiterin Kyra Adam freuen sich über die hohe Beteiligung und haben unter Hochdruck die Befragung ausgewertet und arbeiten gerade an den zu ziehenden Schlussfolgerungen. Schon Ende nächster Woche werden sie gemeinsam mit Vertretern der Verbände auf zwei Veranstaltungen in Berlin erste Ergebnisse Politikern aus dem Gesundheitsbereich sowie Medienvertretern vorstellen.
Im Verlauf des Juli rechnen wir mit einem ausformulierten Gutachten, dessen wichtigste Ergebnisse wir dann mit euch teilen werden!
Jetzt mitzeichnen: Mit unserer Petition setzen wir uns für faire Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge ein. Es ist nicht einzusehen, dass Selbstständige deutlich mehr zahlen als Arbeitgeber und -nehmer zusammen. Eine Gesetzesverschärfung zum 1.1.18 macht eine Reform noch dringlicher.
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