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Experten-Talk

Altersvorsorge
Welche Anlageformen sollte der Staat uns im Rahmen der Altersvorsorgepflicht ermöglichen?

160 Teilnehmer
Mitschnitt vom 01. August 2018
96 mal Mitschnitt angesehen

In unserer Experten-Telko am Mittwoch, 1. August 2018, hatten wir den Finanzexperten der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg Niels Nauhauser zu Gast. Andreas Lutz und Kristin Müller moderierten das Gespräch und stellten zu Beginn und Ende die gleiche Frage: „Welche Anlageform sollte der Staat uns neben der Rentenversicherung auf jeden Fall ermöglichen?“

Dabei gab es einen eindeutigen Favoriten, der im Verlauf der Telko seinen Vorsprung noch ausbauen konnte: Hatten zu Beginn bereits ein Drittel der Teilnehmer „Investmentfonds und ETFs“ geantwortet, waren es am Ende zwei Drittel. Alle anderen Anlageformen verloren an Zustimmung.

Laut Niels sind ein ausreichend hoher (der Lebensphase angemessener) Aktienanteil, eine breite Streuung des Risikos und eine niedrige Kostenbelastung die drei Säulen einer erfolgreichen Altersvorsorge. Als Standardprodukt sprach sich Niels für einen staatlich beaufsichtigten Vorsorgefonds nach schwedischem Vorbild aus – mit Verwaltungskosten von nur 0,1 bis 0,2 Prozent pro Jahr und 9 Prozent durchschnittlicher Wertentwicklung in den letzten 20 Jahren (weitere Informationen über Link unten).

Niels äußerste sich kritisch über private Rentenversicherungen, insbesondere solche die klassisch / mit garantierter Mindestrendite anlegen. Er erklärte, wie man die Rendite seines Rentenversicherungsvertrags kostenlos im Internet nachkalkulieren kann. Keinesfalls sollte der Staat seines Erachtens die Opt-out-Möglichkeiten auf Riester- und Rüruprente beschränken.

Der Mitschnitt

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Diese Fragen wurden beantwortet

  1. Die Regierung plant für Selbstständige eine Altersvorsorgepflicht. Als Opt-out aus der Rentenversicherung will sie nur insolvenz- und pfändungssicheren Anlagen zulassen und hat dabei Riester und Rürup im Kopf. Wie bewerten Sie solche privaten Rentenversicherungen?
  2. Die Politik neigt auch deshalb zu einer Versicherungslösung, damit im Fall einer Erwerbsunfähigkeit und bei sehr langer Lebensdauer eine Rente fließt. Geht das überhaupt ohne Versicherung?
  3. Welche anderen Opt-out-Möglichkeiten würden Sie empfehlen? Was halten Sie z.B. von berufsständischen Versorgungswerken?
  4. Sie favorisieren als Lösung einen staatlich beaufsichtigten, kapitalgedeckten Vorsorgefonds nach schwedischem Vorbild. Welche Vor- und Nachteile hätte ein solcher Fonds, wie würde er funktionieren? Was ist der Unterschied zur "Deutschland-Rente"?
  5. Welche Anforderungen würden sie generell an solche Formen der Altersvorsorge stellen?
  6. Wie bewerten sie vor diesem Hintergrund Direktanlagen in Investmentfonds und Immobilien? Sollten sie als Opt-out anerkannt werden und wäre das praktikabel?

Experte

Niels Nauhauser Niels Nauhauser Niels Nauhauser ist Abteilungsleiter des Fachbereichs Altersvorsorge, Banken, Kredite bei der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Nach Bankausbildung und BWL-Studium an der Universität Mannheim war er bei der Unternehmensberatung McKinsey im Bereich Research tätig.

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