In unserer Experten-Telko am Dienstag, 27. Februar 2018, hatten wir den Rechtsanwalt Dr. Stephan Lüke zu Gast. Im Gespräch mit Sven Weisenhaus und Stefanie Bockwinkel erklärte Stephan zunächst, welche Arten von Vergütungsvereinbarungen bei Rechtsanwälten üblich sind. Als Grundlage dient das Rechtsanwaltsvergütungsgesetz (RVG). Um Dumpingpreise zu verhindern, dürfen die darin enthaltenen gesetzlichen Vergütungsvorgaben in gerichtlichen Verfahren nicht unterschritten werden.
In der Praxis einigen sich Mandant und Anwalt häufig auf ein Zeithonorar, so bleiben die Kosten transparent. Allerdings besteht für Rechtsbeistände dann kein Grund, schnell und effizient zu arbeiten. Stephan rät Klienten deswegen dazu, den Anwalt vorab um eine Aufwandsschätzung zu bitten und das Mandat präzise abzugrenzen. So lassen sich teure Fleißarbeiten und damit unnötige Kosten vermeiden.
Wird ein Rechtsstreit vor Gericht ausgetragen, gilt für die Kosten grundsätzlich das Verursacherprinzip: Wer verliert, zahlt. Einzige Ausnahme: Erstinstanzliche Verfahren vor dem Arbeitsgericht, dort trägt jede Partei die Anwaltskosten selbst. Außerdem gibt es noch eine weitere Einschränkung. Anwaltskosten sind nur in Höhe der gesetzlichen Gebühren erstattungsfähig. Wer ein höheres Honorar vereinbart, muss die Differenz auch dann selbst bezahlen, wenn er den Prozess gewinnt.
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Diese Fragen wurden beantwortet
- Woraus ergibt sich die Anwaltsvergütung? Unter welchen Voraussetzungen kann sie von den gesetzlichen Gebühren abweichen?
- Welche Vergütungsmodelle sind bei Anwälten üblich und worin liegen jeweils die Vor- und Nachteile?
- Darf mir der Anwalt ein erstes Beratungsgespräch oder Folgearbeiten in Rechnung stellen, obwohl wir über seine Vergütung noch gar nicht gesprochen haben?
- Mit welchen Anwaltskosten muss ich in typischen Fällen (z. B. Vertragsprüfung, Forderungsinkasso) rechnen? Wie hoch sind üblicherweise die Stundensätze bei Zeithonoraren?
- Was kann ich als Mandant tun, um unnötige Anwaltskosten zu vermeiden?
- Werden mir die Anwaltskosten in voller Höhe erstattet, wenn ich vor Gericht gewinne?
- Ist es sinnvoll, eine Rechtsschutzversicherung abzuschließen, und worauf sollte ich dabei ggf. achten?
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