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Experten-Talk

Tipps für korrekte Angebote und Rechnungen
Scheinselbstständigkeit vermeiden - was ein Prüfer rät

533 Teilnehmer
Mitschnitt vom 22. Oktober 2020
597 mal Mitschnitt angesehen

Viele Solo-Selbstständige beschreiten einen schmalen Grat zwischen Selbstständigkeit und Beschäftigung. Wie man vermeidet, zu Unrecht in den Verdacht der Scheinselbstständigkeit zu geraten, verriet Dr. Hartmut Paul, Sachverständiger für Sozialversicherungsrecht, als Gast unserer Telko "Scheinselbstständigkeit vermeiden: Angebote und Rechnungen aus den Augen eines Prüfers".

Gleich zu Beginn warb unser Experte um Verständnis für die Prüfer: Auch wenn über sie geschimpft werde, hätten sie kaum Spielraum in ihrer Arbeit. Sie müssten tun, was im Gesetz steht. Soloselbstständige müssen sich also in Hinblick auf eine Betriebsprüfung oder eines Statusfeststellungsverfahrens selbst wappnen und darauf achten, unbedachte Formulierungen sowie Rechnungen, die zu Rückfragen führen, zu vermeiden.

Eine Minutenabrechnung der Arbeit etwa gehe gar nicht – "Minutenabrechnung ist eine typische Arbeitnehmereigenschaft", sagt Dr. Hartmut Paul. Stundenlöhne führen ebenfalls zu Prüfungen. Weniger heikel seien hier allerdings wirklich hohe Stundensätze jenseits der 50-Euro/Stunde-Marke. Sicherer sei es jedoch, mit Tagessätzen zu kalkulieren.

Warum dies der Fall ist, erklärt unser Experte im Gespräch mit den Moderatoren Lars Bösel und Danielle Böhle. Du erfährst in der Telko ferner, wie du Dienstleistungen bepreist, deren Aufwand du schwer einschätzen kannst, wie du idealerweise mit deinen Auftraggebern kommunizierst und ob der Wechsel der Rechtsform empfehlenswert ist, um jeden Verdacht vom Tisch zu bekommen.

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Diese Fragen wurden beantwortet

  1. Unter welchen Umständen ist die Fakturierung von Stunden- und Tagessätzen ein Risiko in Hinblick auf Scheinselbstständigkeit? Handwerker rechnen doch auch nach Stunden ab!
  2. Welche Alternativen gibt es? Wie bepreise ich Dienstleistungen, deren Aufwand im Voraus schwer abzuschätzen ist?
  3. Wie finde ich den richtigen Mittelweg zwischen der Übernahme unternehmerischen Risikos und der Verantwortung für Anforderungen und Mängel, auf die ich gar keinen Einfluss habe?
  4. Ist es sinnvoll, einen Zu- oder Abschlag zu erheben je nach Schwierigkeitsgrad der Leistung, ähnlich wie beim Arzt? Muss das alles vorher feststehen und einzeln beauftragt werden?
  5. Was muss ich im täglichen Umgang mit dem Auftraggeber beachten? Was, wenn er mich zwischendurch um einen kleinen Gefallen bittet?
  6. Würdest du nach wie vor empfehlen, eine GmbH zu gründen?

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